Afrika, Motivation, Reiseplanung
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Mit dem Rollstuhl auf Reisen – Wochenrückblick

Mit dem Rollstuhl auf Reisen

Reisen mit dem Rollstuhl stellen eine besondere Herausforderung dar, wollen doch einige Hindernisse überwunden werden. Reiseberichte wie der von Ulrike Löhr von ihrer Mietwagenreise durch Südafrika machen da Mut. Bei der Mitmachaktion MapMyDay mit Onlinekarte für barrierefreie Orte bist du gefragt! 

Auf meinen Reisen begegnen mir auch Menschen mit Einschränkungen, wie z.B. eine liebe Freundin aus Kanada, die jedes Jahr allein dem kalten Winter entflieht. Sie schippert dann lieber auf der Norwegian Pearl durch die sonnige Karibik. Mit einem großen Schwimmreifen bewaffnet, darf sie dann auch im türkisblauen Meer baden. Auf den meisten Kreuzfahrtschiffen ist dies kein Problem.

Aber auch andere Reiseziele sind für Rollstuhlfahrer möglich, die abenteuerlicher klingen. Auch in unseren Breitengraden können Hindernisse das Erlebnis blockieren. Diese Woche sind mir die folgenden zwei Beiträge besonders aufgefallen, die ich dir ans Herz legen möchte:

Südafrika mit dem Rollstuhl

Auf dem Blog des bekannten Reiseführer-Verlages Iwanowski berichtet die Bloggerin Ulrike Löhr in einem Gastbeitrag über ihre Reise nach Südafrika. Das Besondere daran – ihr Mann ist auf einen Rollstuhl angewiesen und beide reisen auf eigene Faust. Mit einem behindertengerecht umgebauten Mietauto (ja, das gibt es bei Mietwagenanbietern!) erforschten sie das Land. Nicht alles in Südafrika ist barrierefrei. Manchmal muss improvisiert werden.

Auf ihrer Selbstfahrer-Rundreise erleben sie den Krüger-Nationalpark mit seinen Tierherden ebenso wie die Begegnung mit der einheimischen Bevölkerung. Südafrika ist ja für viele Reisende ein abwechslungsreiches Traumziel. Der Beitrag von Ulrike Löhr macht Mut, dass dieser Traum wahr werden kann.

Auf ihrem Blog Zypresse unterwegs berichtet Ulrike über barrierefreies Reisen in Europa, Afrika und der Welt. Schau ihn dir an.

Barrieren überwinden helfen – du bist gefragt!

Wir nehmen die Barriere wie z. B. Treppenstufen, fehlende Aufzüge, schmale Türeingänge oder zu enge Toiletten im Alltag oft selbst nicht wahr. Sie können aber für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte schwierig bis unüberwindbar sein. Umso mehr freue ich mich über eine Aktion, die am 03. Dezember 2015, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, starten soll.

Bei der Kampagne MapMyDay sind wir alle gefragt! Wir können mit wenigen Mitteln den Berliner Verein Sozialhelden e.V. sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützen. Auf einer Karte können all die barrierefreien Orte eingetragen werden. Wie sieht es z.B. in deiner Stadt aus? Sind dein Lieblingsrestaurant, Museen, Sehenswürdigkeiten oder der Bahnhof gut erreichbar?

Mitmachen ist ganz einfach und für jeden ohne Anmeldung möglich. Über einen Internetzugang kannst du dich auf der Karte einloggen und deine Erfahrungen mitteilen. Das geht auch schnell vom Smartphone aus über die Wheelmap-App. Suche und markiere den Ort und wähle dann zwischen „voll“, „teilweise“ oder „nicht rollstuhlgerecht“.

Wenn du dir unsicher bist, helfen die Checklisten mit Schritt für Schritt-Anleitungen für Mapper und Handouts. Gerade wir Reiseblogger können hier unterstützend helfen. Bist du dabei? Werde Teil der Bewegung unter MapMyDay.

Rollstuhl Karte barrierefreie Orte

Bemerkung: Die Einträge sind nicht nur für Rollstuhlfahrer hilfreich. Auch Gehbehinderte und Mütter und Väter mit Kinderwagen freuen sich über die Informationen!

4 Kommentare

  1. Hallo liebe Renate! :-)

    Tolles Thema und interessanter Beitrag! – Ich habe gerade letztens erst eine Seminarstunde in der Uni zu diesem Thema gestaltet. Es ist krass, wie viele Barrieren man findet, wenn man wirklich einmal darauf achtet. Als gesunder Mensch rennt man durch den Alltag und nimmt alles selbstverständlich an, aber wenn man einmal mit dem Kinderwagen – oder eben mit dem Rollstuhl – unterwegs sein muss, dann gerät man schnell an seine Grenzen. Wir hier in Rostock / Warnemünde sind in Sachen Barrierefreiheit eigentlich recht gut aufgestellt. An das Wasser heran kommt man aber mit dem Rollstuhl auch nicht – die verbretterten Wege enden viele Meter vorher. Eigentlich schade für die Betroffenen. Ich hoffe, dass das Thema nicht vergessen wird und sich in dieser Sache noch so einiges tut…
    Liebe Grüße von der Küste!
    Patrick von ‚Zeit für FREI!‘

  2. Reisefieber sagt

    Hallo lieber Patrick,

    vielen Dank für das nette Lob. In Rostock hat mein Mann vor Jahren Bob Dylan gesehen. Wir haben dann auch noch einen Ausflug nach Warnemünde gemacht. Sehr schöner Ort!

    Ja, als gesunder Mensch fallen dir die Barrieren nicht auf. Bei uns im Ort gibt es z.B. am Bahnhof Probleme. An den Rhein kommt man mit Kinderwagen, Gehhilfe und Rollstuhl. So langsam tut sich etwas in den Köpfen. Bei öffentliche Gebäuden ist es mittlerweile Pflicht.

    Liebe Grüße
    Renate

  3. Heike sagt

    Meine Bekannte ist seit ein paar Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen. Sie ist so eine willensstarke Person, dass sie schnell wieder Lust am Leben bekommen hat. Gut zu wissen, dass Reisen mit dem Rollstuhl möglich ist und es sogar viele verschiedene Reiseziele gibt. Die erwähnten Blogs werde ich gerne meiner Bekannten weiterempfehlen.

  4. finn sagt

    Na ja, wir sind alle Menschen. Barrierefrei zu leben und zu reisen fällt ja wirklich nicht so leicht. Möchte mit dem Opa an den Niederrhein trotz unseres Rollstuhls. Haben zusammen eine passende Route gefunden. Sehr sehr dankbar für die Links und die Tipps zu den Reiseinspirationen nach Afrika!

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