Festivals, Kultur & Events, Menschen, Motivation, Reiseplanung
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Welcher Reisetyp bist du?

Backpacker, Flashpacker, Natur- und Outdoorurlauber, Entdecker, anspruchsvoller Kulturreisender oder Strand- und Funliebhaber. Es gibt so viele Schubladen für Urlauber, wie es Reisearten gibt. Wo finde ich mich zu Hause? In meinem Beitrag zur Blogparade Reisetypen packe ich aus.

Wen interessieren diese Reisetypen?

Kategorien benötigt z.B. die Reiseindustrie, um deine Wünsche zu erforschen und dir die richtige Reise anbieten zu können. Ist es aber immer so einfach? Sind wir nur das Eine oder das Andere? Wie unterscheiden sich die verschiedenen Reisetypen voneinander?

Der Gewohnheitsurlauber

Wer kennt ihn nicht, den Urlauber, der seit 20 Jahren im gleichen Hotel und gleichen Ort seine Ferien verbringt. Von der örtlichen Touristinformation wird er begeistert aufgenommen und ab und zu für seine Treue auch ausgezeichnet. Der Genussurlauber mag sein Reiseziel. Er freut sich, weil er sich dort auskennt. Das gibt ihm Sicherheit. Es handelt sich meist um ältere Semester, der Trend ist aber sicher langfristig vom Aussterben bedroht. Dazu gehöre ich nicht. Es gibt durchaus Städte, die ich mehrmals besuche. Ansonsten liebe ich die Abwechslung.

Cayamo beach

Der Strandliebhaber

Manchen genügt es den ganzen Urlaub an einem schönen Strand zu liegen, um sich zu bräunen. Nach dem Urlaub will er/sie stolz die Bräune zeigen. In den 70er und 80er-Jahren haben wir uns gnadenlos in die Sonne gelegt. Ende der 80er Jahre kamen die Sonnenstudios dazu, die uns Bräunen auch im Winter erlaubten. So mancher Hautkrebs war der Langzeiterfolg. Als Schneewittchen bin ich eine Ausnahme, im Grunde werde ich nicht braun. Nach 2 – 3 Stunden am Strand mit hohem Lichtschutzfaktor unter dem Sonnenschirm wird mir langweilig. Da kann der Strand noch so schön sein.

Der Funliebhaber

Party, Fun und fröhliche Saufgelage – dafür fühle ich mich zu alt. Die Ballermann-Eimer wurden in 2014 in Mallorca verboten. Die Stadt Palma hat gar einen Knigge herausgegeben, mit den wichtigsten Verboten und saftigen Strafen. Meine Heimatstadt wurde seit meiner Kindheit im September / Oktober von Kegelklubs heimgesucht. Das ist nicht immer schön, was da abgeht. Dabei habe ich nichts gegen Spaß und feiern. Ich liebe Konzerte und Festivals. Ein Funliebhaber bin ich nur, wenn dies mit Livemusik oder Tanz verbunden ist.

Bluesfest in Chicago

Bluesfest in Chicago

Der Natur- und Outdoorurlauber

Sie wandern durch die Weiten der Natur, erklimmen Berge und zelten in einsamen Wäldern. Ihre teure Ausrüstung haben sie im Globetrotterladen erstanden. Ich bewundere Menschen, die mit dem Rad von Indien nach Norwegen fahren oder zu Fuß die Welt erlaufen. Wenn Reinhold Messner einen Vortrag hält oder Wilfried Erdmann Bilder seiner Weltumseglung zeigt, bin ich eine der Ersten, die die Tickets kauft. Einsame Natur, Wasserfälle, dunkle Wälder und tiefe Seen, ich mag sie, jedoch nur in kleinen Dosen. Ich habe Angst vor zu viel Natur, vor großen Braunbären oder grabbelndem Kleingetier in meinem Zelt.

Der Actionfan

Der Adrenalinspiegel kann heute nicht mehr hoch genug sein. Ob Bungee-Jumping, Freeclimbing oder Fallschirmspringen, schneller, höher, weiter, waghalsiger gegen die tägliche Langeweile. Risikos eingehen, um den Frust zu vergessen und sich lebendig zu fühlen. Dummerweise ist mir selten langweilig! Ich brauche das nicht.

Der Backpacker gegen den Trolleytouristen

Eine ganze Generation ist mit dem Rucksack in der Welt unterwegs auf dem Banana-Pancake-Trail. Die meisten von ihnen für drei Monate, manche lässt dieses Leben nie mehr los. Ich mag die individuelle Reiseform, in meinem Alter will ich nur keinen Rucksack mehr mit mir herumschleppen. Amüsant ist, dass bereits in den 70ern die Individualtouristen die Pauschalurlauber nicht ausstehen konnten. Sie fühlten sich als wahre Reisende, die die Welt erkunden.

Den Trolleytouristen, der seinen Hartschalenkoffer hinter sich herzieht, meidet der Backpacker lt. dem Autor Mattheis, wie der Teufel das Weihwasser. Dabei seien wir ehrlich, was hat mein Gepäckstück mit meiner Gesinnung und Reiseerfahrung zu tun? Macht mich der Rucksack automatisch zu einem besseren Menschen? Wohl eher nicht. Auch mit einem Trolley lässt es sich sehr gut, individuell reisen und auf die Menschen zugehen. Dazu gehören Weltoffenheit, Toleranz, Neugierde und Sprachkenntnisse.

Hochzeitszug in Indien

Hochzeitszug in Indien

Also doch ein Flashpacker?

Ein was? Als Flashpacker wird ein Individualreisender bezeichnet, die ein größeres Budget haben, als Backpacker. Sie können sich ein eigenes Zimmer und einen besseren Transport leisten. Weiterhin zeichnet sie der große Hang zur Technik aus. Laptop, iPad, iPhone und was es sonst noch auf dem Technologiemarkt gibt, ist immer dabei. Ganz so modern bin ich dann doch nicht.

Der Kulturreisende

Ein großes Interesse an anderen Kulturen, fremder Küche, Weltmusik, Museen, religiöse und historische Bauwerke zeichnet den Kulturreisenden aus. Manche nehmen an geführten Studienreisen teil, andere reisen individuell. Der Weg ist das Ziel! Das Ziel der Reise sind neue Eindrücke, das Kennenlernen der Menschen vor Ort und ihrer Lebensweise. Dabei geht es nicht um das Abhaken von Sehenswürdigkeiten, sondern um das Eintauchen in ein fremdes Land. Reisen bildet, sagt man. Das setzt voraus, dass du dich außerhalb deines Hotels oder Strandes im Land bewegst. Dabei sind gewachsene Städte interessanter als künstlich hochgezogenen Hotelsiedlungen.

Indien Renate
Auch der Genuss sollte dabei nicht zu kurz kommen. Was bietet die internationale Küche an leckeren Köstlichkeiten, dazwischen darf es auch Wellness oder ein Hamam sein. Gerne auch mal ein Bad im Meer und zum Abschluss einen romantischen Sonnenuntergang. Das ist meine Reisewelt.

Alles nur Schubladen?

Wir stecken die Menschen gerne in Schubladen. Selten ist man aber nur das eine oder das andere. Ein bisschen hier von, ein bisschen davon. Das hängt von der geplanten Reise ab. Egal wie alt oder jung, ob Backpacking oder Koffer, genieße deine Reise. Sei neugierig, lerne das Leben kennen, lerne von Anderen. Bleibe dabei flexibel genug, um einen Plan auch mal umzuwerfen. Das Leben ist viel zu kurz für Schubladen!

Mein Artikel ist ein Beitrag zur Blogparade von Melanie und Thomas. Wenn du daran teilnehmen möchtest, sie läuft noch bis zum 31.07.2015. Auf ihrer Seite Reisen-Fotografie.de  findest du die Infos zur Teilnahme.

Auf die Blogparade wurde ich bei Wibke Akosua aufmerksam, die auf ihrem Blog Sonnenstrahlenmomente ihre Gedanken dazu veröffentlichte.

Wie reist du? Was ist dir wichtig beim Reisen? Findest du dich hier wieder. Lass es mich wissen.

10 Kommentare

  1. Hi Renate,

    Danke für Deinen tollen Beitrag zu unserer Blogparade und vor allem für die süße Zeichnung.

    In Deinem Text entdecke ich sehr viele Parallelen zu unserem Reiseverhalten und unseren Vorlieben. Das Reisen genießen, das ist wirklich der beste Tipp. Und das soll jeder auf seine Art machen, wir er sich am besten erholen kann.

    LG Thomas

  2. Reisefieber sagt

    Hallo Thomas,
    vielen Dank. Recht hast du. Und wir haben noch etwas gemeinsam: Mein Mann und ich sind gerne und viel in Amerika unterwegs. :-)

    Lieben Gruß
    Renate

  3. Hallo Renate,
    ach, die Zeichnung dazu ist ja echt süß. Ich bin begeistert. Es freut mich zu lesen, dass ich dich durch meinen Artikel auf die Blogparade aufmerksam machen konnte. Danke dir auch fürs Verlinken.

    Letztendlich zählt doch einfach nur, das man eben so reist, wie es selbst für einen passt und man das Reisen genießt.

    Liebe Grüße

  4. Reisefieber sagt

    Hallo Wibke,

    danke dir. Gern geschehen. Genau so sehe ich es auch. Jedem das seine. Wäre doch schrecklich, wenn wir alle die gleichen Interessen hätten und an dieselben Orte reisen würden. Was wäre das überfüllt!

    Renate

  5. Reisefieber sagt

    Hallo Peter,
    danke für das nette Lob. Wir kommen doch gerne.
    Lieben Gruß
    Renate

  6. Hallo Renate,

    ich kam gerade durchs wilde Rumklicken auf diesen Blog.
    Städtereisen sind absolut mein Ding. Kamera, gute Schuhe und mich einfach treiben lassen. Die klassischen Sightseeingziele lasse ich aber weg, es sei denn, ich fahre extra deswegen dorthin, wie zum Beispiel Carneval di Venezia. Da haben mich nur die Kostüme interessiert ;-)

  7. Reisefieber sagt

    Hallo Birgit,
    durch wildes Rumklicken, wie süß! :-) Ja, das Treiben lassen in Städten macht so viel Spaß. Es gibt immer etwas zu entdecken. Zum Karneval von Venedig war ich vor vielen Jahren auch einmal. Da gibt es sagenhafte Kostüme zu sehen in einem einmaligen Ambiente. Das hat mir sehr gut gefallen. Und Venedig hat gerade im Winter etwas.
    Liebe Grüße
    Renate

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