Der Vierthälermarkt, ein Mittelaltermarkt in Bacharach, lockte uns am Wochenende mit mittelalterlicher Musik, Gauklern und Rittern, interessanten Verkaufsständen, Lagerleben und leckerem Essen. Die Kulisse zwischen der historischen Altstadt und dem Rhein ist einzigartig! Unter großen schattigen Bäumen genossen wir den Tag auf den Rheinwiesen.
Es ist Frühling mit milden Temperaturen, die Sonne lacht. Ein schöner Tag, um etwas zu unternehmen. So fahren wir mit dem Zug ins schöne Bacharach, um uns den Mittelaltermarkt anzuschauen. Vom Bahnhof in Bacharach sind es nur wenige Meter bis an dem Rhein.
Inhaltsverzeichnis
Mittelaltermarkt in Bacharach: Eintritt und Beginn
Der Mittelaltermarkt beginnt bereits um 11.00 Uhr morgens mit der Öffnung der Marktstände. Als Erwachsene haben wir 8,00 Euro für die Tageskarte bezahlt. Mit einem Stempel auf der Hand kannst du den Markt auch verlassen und zurückkehren, wenn du dir die Stadt anschauen willst. Am frühen Samstag ist es noch ruhig und die Besucher treffen erst langsam ein.
Die offizielle Markteröffnung um 12.00 Uhr beginnt mit dem Einzug der Musikanten, Gaukler Friedrich, Geschichtenerzähler Tandaniel, edlen Rittern und Burgfräuleins, dem Bettler Hajo, Stelzenläufer Gawan, Ablassprediger Quadroculus, der Keilerey sowie allen teilnehmenden Lagerleuten.
Am Markt angekommen weist uns Hinrich der Herold über die Regeln des Marktes ein. Das Bier der Schenke muss auf seine Reinheit geprüft werden, das Klatschen und Jubeln ordentlich gelernt werden und schon kann das Fest beginnen.

Eröffnung des Mittelaltermarktes in Bacharach
Spaziergang über den Mittelaltermarkt
Wir spazieren über die grüne Wiese und schauen uns die einzelnen Stände an, die viel Handgemachtes anbieten. Im Hintergrund ist die malerische Kulisse der Stadt Bacharach, über der die Burg Stahleck thront. Auf der anderen Seite fließt Vater Rhein. Große Bäume werfen angenehmen Schatten. Ein leises Lüftchen weht.
Verkaufsstände und Handwerker
Was wäre das Mittelalter ohne passende Kleidung bzw. Gewandung? Wir schauen uns lange Kleider, Hemden und Hosen für Knechte und Mägde, Ritter und feine Damen an. Die passende Kopfbedeckung, Gürtel und Umhänge sind ebenfalls zu finden.
- Feine Gewänder für Damen und Herren
- Hosen und Umhänge
Ich erfahre, dass es neben Trinkhörnern auch Rufhörner und Pulverhörner gab. Ob der Name meiner Vorfahren wirklich auf „Stemm das Horn“ zurückgegangen ist, wer mag das wissen? Aus Horn lassen sich auch Schüsseln, Löffel oder Kämme herstellen.
- Trinkhörner
- Hörner
Wir finden Töpferwaren, feine Düfte, Salben und Räucherwaren, individuelle Taschen, Geldbörsen und Rucksäcke, Felle, Schmuck, Ritterspielzeug für die kleinen Ritter und Lederwaren.

Ritterspielzeug für die Kleinen
Der Schmied zeigt seine Schiedekünste während er mit kräftigen Recken parliert. Wir dürfen selbstgemachte feurige Drachenliköre probieren. Es werden Met, Honig und Honigwein, Wurst und Käse angeboten.
- Recken und der Schmied
- Getränke

Von Hand betriebenes Karussell
Die Handwerker zeigen das Spinnen, Schmieden, die Fertigung von Trinkdeckeln und Schmuckfibeln. Es gibt Mitmachprojekte wie Kerzenbasteln und Armbrustschießen für Kinder und vieles mehr.
Für Kinder wird auch Kinderschminken angeboten. Ein Geschichtenerzähler unterhält mit spannenden und lustigen Anekdoten für Groß und Klein.
Ein handbetriebenes Kinderkarussell ist etwas ganz Besonderes! Das habe ich noch nicht so oft gesehen.
Mittelalterliche Musik

Heiter bis Wolkig
Auf der Marktbühne sowie im Künstlerzelt ist den ganzen Tag Programm. So hören wir die Gruppe Angerspil mit Sackpfeife, Laute und Trommel. Heiter bis Folkig machen ihrem Namen alle Ehre, sie erheitern mit lustigen Gags, Trinkliedern und schönen Liedern. Weitere Künstler folgen wie die Spielleute Fremitus.
Gaukler Friedrich unterhält mit Jonglage und Akrobatik. Der riesig wirkende Gawan stelzt mit seinen langen Beinen über den Platz und ruft uns mal zum Innehalten, Tanzen oder Singen an, dann lockt er zum Kauf der schönen Waren.
Essen und Trinken
Eine große Auswahl an leckeren Speisen und Getränken fordert Entscheidungen. Wollen wir orientalische Trockenfrüchte vom Dattelschlepper oder Saladins Spezereyen, Schupfnudeln oder Käsespätzle vom Schupfnudelbäcker? Füllen wir den Magen mit Wildgerichten, Zwiebelfleisch, Knödeln oder Lachs vom Galgenvogel? Süppchen gefällig von Heppers Suppenschmiede oder doch ein Stockbrot, Räuberspieß und mehr vom Wildherzog. Hach, die Vielfalt ist sehr groß!

Spieße oder Stockbrot gefällig?

Essen unterm Sonnensegel
Wir entscheiden uns erst einmal für Käsespätzle mit Champignonsoße. Mein Mann nimmt noch eine Nussschleife als Nachtisch.
Zum Trinken gibt es die Wiesenschänke mit Bacharacher Wein und die Taverna Magica mit kalten und warmen Getränken von Bier, Schorle, Wasser bis Kaffee.
Unter dem schattenspendenden Sonnensegel sitzt es sich gut mit Blick auf die Marktbühne. So können wir essen und gleichzeitig die Musik genießen.
Das Lagerleben
Rund um den Markt wurden verschiedene Zelte errichtet. Darunter befinden sich edle Ritter, die Fechtschule Krifon, der Dragan Clan aus Laudert oder das Lager „Zum schwänzelnden Dachs“ von Frank van Dyks. Über den Namen haben wir sehr geschmunzelt. Der freie Mundschenk soll nicht nur in der Lage gewesen sein, die Gäste mit Getränken zu bewirten, er unterhielt sie auch mit lustigen Geschichten, die ihm einige Taler einbrachten.

Lagerleben
Es gibt viel zu schauen. Aufkommende Fragen beantworten die Lagerleute gerne, z.B. zu Bekleidung der Ritter mit Kettenhemd, Unterkleid und Rüstung. Wer half ihnen beim An- und Ausziehen? Oder die Stellenanzeige, Piss-Page gesucht. Was sind seine genauen Tätigkeiten?
- Ritterrüstung
- Piss-Page gesucht
Wann findet der Mittelaltermarkt in Bacharach statt?
Der Vierthälermarkt findet seit 2007 alle zwei Jahr an einem Wochenende in den Rheinanlagen von Bacharach statt. Demnach ist der nächste Vierthälermarkt in 2027.
In 2026 kannst du alternativ auf den Mittelaltermarkt in Oberwesel gehen.
Warum heißt er Vierthälermarkt?
Bacharach mit den umliegenden Dörfern Steeg, Diebach und Manubach sowie den kleinen Weilern auf den Hunsrückhöhen erhielten im 13. Jahrhundert die sogenannten Rechte eines „gefreiten Dorfes“. Mit der Freiung waren verschiedene Rechte wie z.B. das Bürgerrecht, Erbrecht und der Bau einer Stadtmauer verbunden. Die Region wurde Vierthäler genannt. Der Vierthälermarkt erinnert an die Geschichte.

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