Die Altstadt in Cottbus und ihre Sehenswürdigkeiten lassen sich sehr gut bei einem Stadtrundgang erkunden. Neben historischen Häusern rund um den prachtvollen Altmarkt, findest du ein Apothekenmuseum, grüne Parkanlagen und Kirchen. Sicher kennst du auch den Cottbuser Postkutscher und das Fürst-Pückler-Eis oder?
Wir verbringen ein paar Tage im Spreewald. Am heutigen Tag ist eine Fahrt nach Cottbus geplant. Es ist ein heißer Sommertag und wir wollen uns die Altstadt bei einem Stadtrundgang anschauen. In der Nähe des Berliner Platzes steigen wir aus dem Bus und los geht’s.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Cottbus Altstadt, das Teehäuschen
- 2 Der Puschkinpark
- 3 Die Klosterkirche in Cottbus
- 4 Die Oberkirche Sankt Nikolai
- 5 Das Amtsgericht
- 6 Der Altmarkt
- 7 Das Apothekenmuseum in Cottbus
- 8 Essen und Trinken
- 9 Der Dicke von Cottbus
- 10 Der Cottbuser Postkutscher
- 11 Die Lindenpforte am Cottbuser Stadttor
- 12 Zweisprachige Straßenschilder
- 13 Einkaufen
- 14 Was sollte ich mir in Cottbus noch anschauen?
- 15 Das Staatstheater Cottbus
- 16 Hotels in Cottbus
- 17 Der Spreewald
- 18 Die Seen rund um Cottbus
- 19 Fazit:
Cottbus Altstadt, das Teehäuschen
Ein kleines Stück Japan mitten in Cottbus, der farbenfrohe Pavillon mit seinem geschwungenen Dach lockt uns schon von Weitem an.
Der Japanische Pavillon entstand im Jahr 1906 in Folge einer Berliner Gewerbeausstellung. Damals liebten die Bürger ostasiatische Kultur. Die kleine Pagode wurde mehrmals restauriert. Mittlerweile steht das Kleinod unter Denkmalschutz.
Adresse: Teehäuschen, Töpferstraße, Cottbus (Puschkinpark)
Der Puschkinpark
Weil es bei unserem Besuch recht heiß ist, spazieren wir in den schattigen Puschkinpark. Der denkmalgeschützte Park liegt zwischen der Puschkinpromenade und der Altstadt. Er wurde nach dem russischen Dichter Alexander Sergejewitsch Puschkin benannt.
Beim Restaurant Klosterkeller folgen wir der Straße in Richtung Klosterkirche.
Die Klosterkirche in Cottbus
Die evangelische Klosterkirche gilt als ältester Sakralbau der Stadt. Sie wurde im 15. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet. Sie wird auch als Wendische Kirche bezeichnet, da sie die Pfarrkirche der wendischen (sorbischen) Bevölkerung war, nachdem die Franziskaner das Kloster verlassen hatten.
Das rote Backsteingebäude ist außen schlicht gehalten. Die Kirche ist nur zum Mittags- und Abendleuten geöffnet.
Adresse: Evangelische Klosterkirche Cottbus, Klosterplatz 1, 03046 Cottbus
Der Klosterstraße folgend erreichen wir die Oberkirche St. Nikolai.
Die Oberkirche Sankt Nikolai
Die spätgotische rote Backsteinkirche befindet sich am Oberkirchplatz. Sie gilt als größte mittelalterliche Kirche der Niederlausitz und steht unter Denkmalschutz. Erstmals erwähnt wurde sie im Jahr 1156. Der barocke weiße Turm schaut aus dem roten Steinen heraus. Der 55 Meter hohe Aussichtsturm bietet einen schönen Blick auf die Cottbuser Altstadt. Über eine enge Wendeltreppe geht es hinauf.
Das Amtsgericht
Zu unserer Rechten fällt uns ein interessantes Gebäude auf, dass sich als Amtsgericht entpuppt. Auf einer Insel an der Spree bauten die Wenden im 10. Jahrhundert an dieser Stelle einen slawischen Burgwall, die größte slawische Burg der Niederlausitz.
Heute ist hier das Amtsgericht von Cottbus untergebracht. Wer hier der Straße in Richtung Spree folgt, stößt auf weitere sehenswerte historische Gebäude wie das Alte Elektrizitätswerk, die Wilhelmsmühle und die Gerberhäuser. Sie sind sehr schön in dem Beitrag von Peterstravel beschrieben.
Wir wenden uns dem schönsten Platz der Stadt zu.
Der Altmarkt
Der wunderschöne Mittelpunkt der Stadt Cottbus ist zweifelsohne der Altmarkt mit dem Marktbrunnen. Die farbenfrohen Bürgerhäuser sind im sächsischen Barock oder treten als klassizistische Traufenhäuser des 18. / 19. Jahrhundert auf.
Rund um den Platz sind Cafés, Bars und Restaurant mit Außenbewirtung, die zum Bleiben und Schauen einladen.
Der hübsche Marktbrunnen zeigt die Baumkuchenfrau sowie weiteres Cottbuser Handwerk und Episoden aus der Stadtgeschichte.
Das Apothekenmuseum in Cottbus
In der Löwen-Apotheke neben dem Marktbrunnen ist ein sehenswertes Apothekenmuseum untergebracht. Das einzige Apothekenmuseum Brandenburgs zeigt Einrichtungen ab dem Jahr 1830, eine Kräuterkammer, Giftkammer sowie ein Labor.
Adresse: Brandenburgisches Apothekenmuseum, Altmarkt 24, 03046 Cottbus
Essen und Trinken
Wir wenden uns auf der Suche nach einem kühlenden Getränk einem Restaurant mit Außenbestuhlung zu, dem Mosquito. Es ist Restaurant, Café und Bar in einem und entpuppt sich als eine gute Wahl. Wer mag, darf sich unter die schattenspendenden Sonnenschirme setzen. Wir sitzen drinnen und schauen nach draußen.
Es gibt eine große Auswahl an Cocktails und karibisches Flair. Ich kann übrigens die Himbeerlimonade sehr empfehlen, wenn es alkoholfrei sein soll! Täglich von 15 bis 17 Uhr ist Happy Hour. Günstig sind auch die Tagesgerichte.
Tipp: Es gibt auch vegane Gerichte!
Adresse: Mosquito, Bar Restaurant Café, Altmarkt 22, 03046 Cottbus
Rund um den Altmarkt findest du übrigens eine Vielzahl von Cafés und Restaurants, eine Bäckerei, ein Eiscafé und ein Bistro.
Der Dicke von Cottbus
Reste der alten, historischen Stadtmauer finden sich immer wieder rund um die Altstadt, wie z.B. am Spremberger Turm. Du findest ihn am Ende der als Fußgängerzone ausgebauten Spremberger Strasse, die vom Altmarkt abzweigt. Der Turm aus den 13 Jahrhundert wird von den Einheimischen liebevoll als der Dicke bezeichnet. Er ist das Wahrzeichen der Stadt.
Der Cottbuser Postkutscher
Wer kennt ihn nicht, den Zungenbrecher vom Cottbuser Postkutscher? Was haben wir ihn in der Kindheit geübt, fehlerfrei auszusprechen. Aber wie ist er entstanden? Lang vor der Eisenbahn und Autos wurde die Post mit der Kutsche transportiert. Poststationen lagen in einer Tagesentfernung. Sie dienten als Gasthaus, Herberge und Pferdestall.
Den Postillionen wurde das ordentliche Reinigen der Postkutsche amtlich vorgeschrieben. Die Idee zum Zungenbrecher des Cottbuser Postkutschers entstandt tatsächlich als Werbung. Mitte des 19. Jahrhunderts suchte man ein witziges Original, das man als Bildkarte in alle Welt tragen konnte. Zusammen mit dem berühmten Spruch reiste der Postkutscher aus Cottbus in die ganze Welt.
Der Cottbuser Postkutscher putzt den Cottbuser Postkutschkasten.
Am Lindentor hat der berühmte Cottbuser Postkutscher ein Denkmal erhalten.
Adresse: Lindentor Cottbus, Mauerstraße, Cottbus
Die Lindenpforte am Cottbuser Stadttor
Neben dem Denkmal findest du die Lindenpforte. Der Durchbruch wurde im Jahr 1879 geschaffen, um eine schnellere Verbindung zwischen der Altstadt und dem Markt zu schaffen.
In der Stadtmauer integriert ist der Cottbuser Stadtwächter, ein Restaurant, in den Mauern. Wir waren mangels Zeit leider nicht drinnen. Es sieht sehr einladend aus. Die Mauerküche hätte ich gerne mal probiert. Wir sollten einfach wieder kommen.
Zweisprachige Straßenschilder
In Cottbus fallen uns einige Straßenschilder auf, die in zwei Sprachen, Deutsch und Sorbisch (Wendisch) geschrieben sind. Sorbisch ist eine eigenständige Sprache, die zur slawischen Sprachfamilie gehört. Die Sorben und Wenden kamen um das 6. Jahrhundert mit der Völkerwanderung in die Region.
Auch die Ortsschilder sind im Spreewald meist zweisprachig.
Einkaufen
In der Fußgängerzone schlendern kannst du in der Spremberger Straße, die sich an den Altmarkt anschließt. Die Sprem verbinden den Altmarkt mit dem Brandenburger Platz. Sie ist ca. 300 Meter lang.
Über 40 Geschäfte (Bekleidung, Haushaltswaren, Drogerie usw.) und Restaurants findest du in der Spree Galerie. Das moderne Gebäude bietet innen erfrischendes Grün und Blumendeko. Ich finde es recht schön gemacht!
Adresse: Spree Galerie, Karl-Marx-Str. 68, 03044 Cottbus
Das Blechen Carré bietet rund 85 Geschäfte (Bekleidung, Schuhe, Kosmetik, Bücher, Büroartikel, Lebensmittel usw.), sowie einige Restaurants und Cafés.
Adresse: Blechen Carré, Karl-Liebknecht-Straße 136, 03044 Cottbus
Was sollte ich mir in Cottbus noch anschauen?
Wir waren nur zur Stippvisite da. Zu den Cottbus Sehenswürdigkeiten außerhalb der Altstadt dazu gehören Schloss Branitz mit dem Fürst-Pückler-Museums-Park. Der Name des Fürsten war mir bisher in erster Linie durch das nach ihm benannten Eis bekannt. In meiner Kindheit gab es das Eis in den Geschmacksrichtungen Erdbeere, Vanille und Schokolade aus dem Supermarkt. Ein Halbgefrorenes mit diesem Namen wurde vom Königlich-Preussischen Hofkoch Louis Ferdinand Jungius erfunden, der in den Jahren 1817 bis 1819 im Muskauer Schloss tätig war. Er widmete es dem Fürsten Hermann von Pückler-Muskau.
Wir verlassen die Altstadt durch die Lindenpforte, wo Fürst Pückler (1785 bis 1871) auf einem Hirsch reitend Werbung macht. Er soll recht exzentrisch gewesen sein. So spannte er weiße Hirsche vor seine Kutsche. Der Reisende und Gartengestalter hat mit dem Branitzer Park ein Meisterwerk erschaffen. Im Branitzer Park steht auch sein Erbschloss, dessen Innenräume sehr farbenfroh sind.
Adresse: Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, Robinienweg 5. 03042 Cottbus
Das Staatstheater Cottbus
Das Staatstheater wurde im Jahr 1908 nach den Plänen des Berliner Architekten Bernhard Sehring im Jugendstil errichtet. Eröffnet wurde es mit dem Stück der Minna von Barnhelm, das wir in der Schule durchgenommen haben. Wer sich für die Architektur des Hauses interessiert, kann sonntag an einer Führung teilnehmen.
Im Staatstheater werden Opern, Theaterstücke, Ballettaufführungen und Konzerte gezeigt.
Adresse: Staatstheater Cottbus, Schillerstraße 1, 03046 Cottbus
Hotels in Cottbus
Im Zentrum findest du z.B. das Lindner Hotel oder Sorat Hotel aber auch kleinere Hotels oder Apartments.
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Der Spreewald
Am Tag davor haben wir eine Kahnfahrt im Spreewald unternommen. Das Probieren der Spreewald Gurken und Hefeplinse und vor allem die Fahrt durch die mystische Landschaft waren ein Höhepunkt unserer Reise.
Die Seen rund um Cottbus
Einen Ausflug wert sind auch die Seen rund um Cottbus, wie der Madlower Badesee, oder der Branitzer See. Wir haben einen Abstecher zum Senftenberger See unternommen. Er gehört zu den größten, künstlich angelegten Seen Deutschlands. Hier wurde der ehemalige Braunkohle-Tagebau geflutet. Mit der Santa Barbara fuhren wir dann ab der Schiffsanlegestelle Großkoschen über den See.
Rund um den See gibt es Badestrände, Wassersportmöglichkeiten und nette Restaurants, wie Sharky’s Bar, in dem man sich in der Karibik glaubt. Ein American Restaurant mit Tiki Bar.
Adresse: Sharky’s Bar, Standpromenade, Großkoschen
Fazit:
Schön war es! Wir kommen gerne wieder und nehmen uns dann viel Zeit für das Schloss und den Park.
Cottbus liegt abseits vieler touristischer Routen, sodass man es selten als historische Stadt wahrnimmt, was wiederum sehr schade ist. Mit dem Spreewald sollte man das aber schon gut verbinden können. Danke für deinen Bericht, Renate!
Hallo Damian,
für mich gehört es zu einer Spreewaldreise dazu und ich würde mir mehr Zeit nehmen. Das Schloss des Fürsten Pückler mit dem Park sollte man sich unbedingt anschauen.
Liebe Grüße
Renate
Wieder so schön geschrieben. Cottbus hat mir auch total gut gefallen. Mir war vorher nicht bewusst, dass es dort eine so schöne Altstadt gibt.
Liebe Brigitte,
herzlichen Dank. Ich glaube, wir waren alle positiv überrascht.
Herzliche Grüße
Renate
Hallo Renate
Das nenne ich eine Überraschung, einen Beitrag über meine Heimat zu lesen. Dachte nicht, dass sich jemand nach Cottbus verirren würde. Schön, dass es dir in gefallen hat. Cottbus ist recht vielseitig, auch wenn nicht alle Gegenden wirklich schön sind. Zwei sehr wichtige Sehenswürdigkeit hast du vergessen, und zwar das Theater von Cottbus und die Universitätsbibliothek. Beides wunderschöne Bauten.
Liebe Grüsse
Daniel
Hallo Daniel,
herzlichen Dank für die Tipps! Ich muss noch einmal wiederkommen, denke ich.
Liebe Grüße
Renate
Liebe Renate,
Liebe Bloggerin,
dein ausführlicher Beitrag über die Altstadt von Cottbus hat mir wirklich gut gefallen! Es ist beeindruckend, wie du jeden Ort und jede Sehenswürdigkeit so detailliert und anschaulich beschrieben hast. Deine Erwähnungen von kleinen Details, wie dem japanischen Teehaus oder dem Cottbuser Postkutscher, bringen die Geschichte und Kultur der Stadt richtig zum Leben.
Ich muss zugeben, dass ich bisher wenig über Cottbus wusste, aber dank deinem Artikel habe ich nun das Gefühl, einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt gemacht zu haben. Deine Bilder ergänzen den Text wunderbar und machen Lust, die Stadt selbst zu besuchen.
Das Thema über die zweisprachigen Straßenschilder hat mich besonders interessiert. Es ist toll zu sehen, wie Cottbus seine sorbische/wendische Kultur ehrt und bewahrt.
Danke für diesen wunderbaren Einblick in Cottbus. Ich werde sicherlich bald selbst einen Trip dorthin planen!
Herzliche Grüße und weiter so!
Lieber Mario,
herzlichen Dank für die netten Worte. Ich gebe zu, Cottbus hat mich überrascht. Hatte ich mir nicht so vorgestellt. Sehr schöne Altstadt und der Schlosspark ist auch einen Besuch wert.
Herzliche Grüße
Renate