Als dritte der ABC-Inseln dürfen wir Curaçao entdecken. Wir erleben einen erfüllten Tag beim Spaziergang in der Hauptstadt Willemstad mit niederländischen Kolonialhäusern, farbenfroher Street Art, dem Rif Fort und einer schwingenden Lady, die so ganz einmalig ist.

Welcome to Curaçao

Am Hafen werden wir herzlich von Mitarbeiterinnen der Touristinformation begrüßt. Das Motto auf dem rosagelben Schriftzug lautet „Welcome to Curaçao – feel it for yourself“. Die Sonne lacht, es ist warm, die Welt ist bunt. Wir machen uns auf den Weg in die Innenstadt von Willemstad.

Curaçao, ein Stück Holland in der Karibik

Entlang des Hafens treffen wir auf holländische Klompen, die berühmten Holzschuhe, holländischen Käse und blauweiße Motive von Delfter Kacheln. Ein Stückchen Heimat! Kein Wunder, Curaçao gehört zum Königreich Niederlande. Genauer gesagt, die parlamentarische Demokratie ist ein autonomes Land innerhalb des Königreiches.

König Willem Alexander ist das Staatsoberhaupt, die Amtssprachen sind Niederländisch, Papiamentu und Englisch. Wer will kann auch gleich ein Stückchen Gouda probieren oder in einem der Andenkengeschäfte typische Souvenirs erstehen.

Das Rif Fort

Das Rif Fort wurde im 19. Jahrhundert gebaut, um die Insel vor Eindringlingen und Piraten zu schützen. Heute sind in seinem Inneren Restaurants, Bars und nette Geschäfte untergebracht. Die Restaurants im oberen Stockwerk, wie Ceviche oder Nikkel 91,  bieten einen schönen Blick auf Willemstad und die berühmte Brücke. Es liegt an der St. Anna Bay in Otrobanda.

Spaziergang durch Willemstad

Wir sind auf dem Weg zu den bunten Häusern der historischen Altstadt von Willemstad. Der Kreuzfahrthafen liegt auf der Seite von Otrabanda. Die beiden Stadtteile Otrabanda und Punda trennt die Meerenge St. Annabaai, die das dahinter liegende Binnenmeer Schottegat mit dem Meer verbindet.

Willemstad wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts von der Westindien Kompanie (WIC) gegründet. Das fünfeckige Fort diente zum Schutz der Stadt. Die Stadt hat heute ca. 125.000 Einwohner.

Die Königin-Emma-Brücke, the Swinging Lady

Wir überqueren die Meerenge über die Königin-Emma-Brücke. Die Pontonbrücke ist sehr hübsch, besonders abends. Sie schwankt ein bisschen, daher wird sie auch als Swinging Lady bezeichnet. Wenn Schiffe durchfahren wollen, wird die Brücke zur Seite geschoben. Dann kannst du die kostenlose Fähre nehmen. Witziger Punkt der Geschichte: Früher musste man Zoll bezahlen, um die Brücke zu nutzen. Nur wer barfuss unterwegs war, durfte kostenlos hinüber.

Die Brücke ist 168 m lang und liegt auf 16 Pontons. Sie wurde im Jahr 1888 von dem Amerikaner L. B. Smith erbaut.

Penha-Gebäude und Handelskade

Auf der anderen Seite der Brücke stoßen wir auf das leuchtend Gelbe Penha-Gebäude, das an der Ecke Breedestraat, Handelskade liegt. Da gerade Advent ist, sehen wir bei sonnigstem Wetter einen geschmückten Weihnachtsbaum.

Auch die anderen bunten Häuser an der Handelskade lassen sich sehen. Mal in zartem Blau, dann Türkis oder Rosa, die Kolonialgebäude gefallen mir. Ich würde mir in manchen grauen Städten solche Farben wünschen. In den ehemaligen Kaufmannshäusern sind Restaurants, Bars und Geschäfte eingezogen.

So kannst du dort auch das bekannteste Souvenir kaufen – Curaçao.

Curaçao als Markenzeichen

Was fällt dir als Erstes bei dem Begriff Curaçao ein? Richtig, der türkisblaue Likör, der seinen Geschmack und die knallige Farbe an eine Vielzahl von Cocktails weitergibt. Blue Hawaii war ein bekannter Cocktail in meiner Jugend. Was ich vorher nicht gewusst habe, Curaçao wird auch in vielen anderen Farben angeboten. Der Likör wird aus der Schale von Laraha Orangen hergestellt, die Bäume hatten die Spanier nach 1499 ins Land gebracht. Die Farbe wird dem Destillat künstlich beigefügt.

Die Goldene Orange wächst nur auf Curaçao, der Likör wird seit 1896 bei Senior & Co destilliert.

Street Art und Kunst – der Curaçao Art Walk

Nicht nur die Häuser sind bunt, auch die Street Art an zahlreichen Häusern und die Kunst ist fröhlich. Überall strahlen mir Kunstwerke entgegen. Manche Murals, wie dieses Gemälde mit dem Vogel auf den Blüten, nehmen gleich mehrere Wände ein.

In einer Seitengasse treffen wir auf ein Kind mit Engelsflügeln und andere Personen. Es lohnt sich immer mal in die kleinen Seitenstraßen der Breedestraat zu schauen und sich überraschen zu lassen!

Andere Werke weisen auf Geschäfte von Kunsthandwerkern hin. Es lohnt sich bei den lokalen Künstlern und Galerien hinein zu schauen. Du findest witzige Souvenirs von der Ansichtskarte bis zum T-Shirt ode dem Gemälde.

Tipp: Eine Karte mit den Künstlern und Geschäften in Willemstad, Curaçao, findest du unter Whattodoinpunda.

Wilhelminaplein

Auf dem Wilhelminaplein steht die Statue der ehemaligen niederländischen Königin Wilhelmina. Der Platz ist mit seinem Curaçao Schriftzug ist auch ein beliebter Fotospot. In großen Lettern steht hier auch DUSHI, was auf Papiamento so viel wie schön, süß oder Schatz bedeuten soll. Am Spielplatz sonnt sich ein gewaltiger grüner Leguan.

Eine Chichi®, große bzw. älteste Schwester sitzt in der Nähe. Auf die Chichis® treffen wir an vielen Plätzen. Sie ist jeweils die älteste Schwester einer Familie, die eine karibische Familie zusammenhält und sich um alle sorgt.

Die Chichi® wurde von der Künstlerin Serena Janet Israel entworfen. Interessanterweise kommt die sie aus Berlin und hat auf Curacao ihre neue Heimat gefunden. Eine kleinere Version wird als handgefertigtes Souvenir auf der Insel zum Verkauf angeboten.

 

Karibik Feeling in der Bar

Wir setzen uns in eine Bar und genießen einen leckeren Smoothie. Cocktails oder Bier gibt es selbstverständlich auch.

Es gibt einige nette Bars und Restaurants in Willemstad.

Fort Amsterdam

Das historische Fort Amsterdam war der Sitz der Niederländischen Westindien Gesellschaft. Das Gebäude dient als Regierungssitz. 

Street Art in Otrobanda

Der Stadtteil Otrobanda bietet ebenfalls einiges an Street Art an. Besonders gut gefallen hat mir dieses Exemplar, das direkt an einem Parkplatz liegt. Es werden spezielle Walking Touren angeboten, die dir die Kunst und die Sehenswürdigkeiten zeigen.

Willemstad am Abend

Am Abend lassen wir uns noch einmal durch die Gassen treiben. Nicht nur die Weihnachtsbeleuchtung auf den Plätzen und Straßen sorgen für eine besondere Stimmung. Auch die Königin-Emma-Brücke wirkt noch einmal so schön.

Weiße Lichterketten sind über die Brücke gespannt, die Seitenbögen leuchten in festlichem Rot und Grün. Wir freuen uns an dem Anblick und werden ihn fest in Erinnerung behalten.

Fazit:

Willemstad auf Curaçao hat mir von den drei Städten auf den ABC-Inseln am Besten gefallen. Die Stadt ist sehr vielseitig und groß genug, um einen oder mehrere Tage mit Sightseeing, Einkaufen oder Essen und Trinken zu verbringen. Das einmalige Flair der niederländischen Karibik und die bunten Häuser haben einen besonderen Reiz. Kein Wunder, dass Willemstad zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

ABC-Inseln

Weitere Beiträge zu den ABC-Inseln findest du unter
Aruba Spaziergang in Oranjestad
Bonaire Spaziergang in der Hauptstadt Kralendijk

Weitere Informationen zu Curaçao

Noch mehr Informationen zu Hotels, Mietwagen, Strände findest du bei Curacao Max, der auf der Insel lebt und sich sehr gut auskennt.