Das Reise-Gen gibt es nach neuesten Forschungen wirklich! Ein Fünftel der Menschheit soll es in sich tragen. Es lässt uns reisen, forschen und entdecken. Wir sind neugierig und gehen neue Wege. Das Reise-Gen hat die Menschen weiter gebracht. Wie ist es mit dir, bist du auch ein Nomade?
Eines meiner frühesten Kinderbilder zeigt mich mit meinem Lieblingsteddy Rudybär in einem Bettchen aus Karton und einem Apfel als Verpflegung. Da war ich wohl so fünf Jahre alt. Auf die Frage, was ich denn vorhabe, muss ich geantwortet haben: „Ich wandere aus.“ Ich selbst kann mich kaum daran erinnern. Die Gründe weiß ich längst nicht mehr. War es das Reise-Gen?
Als Kinder sind wir nicht mit der Familie in Urlaub gefahren. In den Sechzigern war das noch nicht so verbreitet. Wir hatten auch nicht das Geld dazu. Später als wir groß waren, sind meine Eltern ohne uns mit dem Bus durch halb Europa gereist und haben viel gesehen.
Inhaltsverzeichnis
Die Welt in unserem Hause
Dafür kam die Welt zu uns nach Hause. In unserer Stadt war eine Sprachenschule für Deutsch, das Goethe-Institut. So kamen Studenten aus allen möglichen Ländern, um die Sprache zu lernen. Sie wurden in Privatzimmern bei Familien untergebracht und konnten so die Sprache auch außerhalb des Unterrichts anwenden.
In meiner kleinen Welt lebten Amerikaner, Afrikaner aus verschiedenen Ländern, Burmesen, Vietnamesen, Türken und viele andere. Wenn ich heute noch das Gästebuch studiere, finde ich die Einträge und Fotos der Gäste, die für ein paar Wochen oder bis zu einem Jahr mit uns gelebt haben. Das hat uns sehr viel gegeben und bereichert.
Von Reisefieber geplagt
Vielleicht geht es dir ja wie mir. Ich schaue fast alle Reisesendungen, lese gerne Abenteuerbücher oder die Geschichten auf anderen Reiseblogs, in denen die Blogger von ihren Erlebnissen berichten. Es ist erstaunlich, wo und mit welchen Mitteln, sie alle unterwegs sind. Hauptsache weg, ist die Devise. Ich bin einfach glücklich, unterwegs zu sein.
Wenn ich nicht gerade Urlaub gebucht habe, mache ich Reisepläne. Das beginnt meist schon zwei Tage nach meiner Rückkehr. Gedanklich bin ich ständig unterwegs und sei es mit dem Finger auf der Landkarte. Es ist ein sehr starker Drang, fast wie eine Sucht. Die Vorfreude auf die nächste Reise ist dann groß. An den Wochenenden und freien Tagen bringt das Reise-Gen mich zu Kurzaufenthalten oder wenigstens einem Spaziergang im Nachbarort. Es muss nicht weit sein, nur etwas Neues will entdeckt werden.
Das Reise-Gen und die Eroberung der Welt
Schön in frühester Zeit sind nur die Mutigsten und Neugierigsten, die das Reise-Gen in sich trugen, weiter gegangen. Sie wollten wissen, wie es am Ende des Horizontes aussieht und haben sich aufgemacht, in kleinen Gruppen die Welt zu entdecken, während die anderen am sicheren Lagerfeuer sitzen blieben. Sie suchten neue Jagdgründe und wurden zu Nomaden. Oftmals wanderten sie den Tierherden hinterher.
Vor Kurzem sah ich eine spannende BBC-Serie „Wie der Mensch die Welt eroberte.“ Allgemein bekannt ist ja, das wir alle aus Afrika stammen und sich die ersten Menschen (der Homo Sapiens) vor 70.000 Jahren aus Ostafrika aufmachten, um erst Asien, dann die ganze Welt zu besiedeln. Nach neuesten Erkenntnissen waren sie viel früher unterwegs, als angenommen und zwar vor 125.000 Jahren (Quelle: Welt).
Forscher in Asien gehen davon aus, dass z.B. die Chinesen vom Homo Erectus und nicht vom Homo Sapiens abstammen. Sie halten ihn für ihren Urahn. Damit wären ihre Vorfahren bereits vor 1,8 Millionen Jahren ausgewandert. Westliche Wissenschaftler widerlegen diese Theorie. Trotzdem sollen sich die Menschenarten auch vermischt haben, wenn sie aufeinander trafen.
Lebt der Neandertaler auch in dir?
Uns wurde immer erzählt, dass der Neandertaler ausgestorben ist. Neueste Forschungen sind der Ansicht, dass sich die frühen Menschen vermischt haben. Bei Funden in einer Höhle in Rumänien wurden Kieferknochen entdeckt, die DNA-Analyse ergab, dass sie sowohl Gene des Homo Sapiens als auch des Neandertalers trugen. Es bleibt spannend – so kann auch in dir ein bisschen vom Neandertaler stecken. (Quelle: Max-Planck-Gesellschaft)
Ein Fünftel der Menschen haben das Reise-Gen
Um auf das Reise-Gen zurückzukommen, Forscher wollen dieses wirklich entdeckt haben, das DRD4-7R. Es bewirkt die Erhöhung des Dopaminwertes, wenn wir auf Reisen sind, d. h. wir bekommen Glücksgefühle. Wir sind neugierig, wollen entdecken und erleben. Es ist die Freude am Forschen und drängt uns immer weiter zu gehen. Dies führte auch zu neuen Erfindungen wie das Rad, Fahrrad oder Auto. (Quelle: Tixio)
Welteroberer wie James Cook, die frühen Polynesier oder Charles Darwin trugen wahrscheinlich auch das Reise-Gen, brachen sie doch neugierig in unbekannte Gebiete auf, ohne zu wissen wie gefährlich es werden könnte.
Letztlich stammen wir alle aus Afrika, wir sind alle Mischlinge und eng miteinander verwandt. Wir Reisenden sind da ein besonderes Völkchen, haben wir nicht alle ein bisschen von den großen Forschern in uns? Wie siehst du das?
Dann gehöre ich wohl zu den restlichen 4/5 die das Gen nicht haben. Aber sehr interessanter Bericht und auch ich kenne den ein oder anderen Freund, der das Gen definitiv hat! :)
Teilweise sind eben diese dann gut 3/4 des Jahres unterwegs in fernen Ländern.
Liebe Melanie,
es ist gut, dass wir alle verschieden sind! :-) Das macht das Leben bunter.
Lieben Gruß
Renate
…ich weiss nicht genau, woran man das Gen erkennt, wie man es errechnen könnte, aber ich glaube fast, ich habe es…
kaum daheim, wird wieder ein neues Ziel ausgesucht und weit und lange kanns nie genug sein, egal womit—einfach weg, was sehen, was erleben und Neues entdecken…
lG Geli
Ja liebe Geli,
das ist es! Wie heißt es doch so schön: Nach der Reise ist vor der Reise. Kaum bin ich zu Hause, plane ich das nächst Ziel. Ob am Wochenende in der Nähe oder weiter weg. Das ist egal. Hauptsache unterwegs.
LG
Renate