An Weihnachten dem Winter entfliehen. Nicht selbst kochen müssen, keinen Weihnachtsbaum schmücken, kein Geschenkestress. Dafür die warme Sonne genießen, in Goa ist das möglich. Exotik findest du auch, lange Strände, Palmen. Was willst du mehr?
Wir reisen gerne im Winter, wenn das Wetter in den heimischen Gefilden langsam trist und dunkel wird. Das fängt meist im November so langsam an. Die Dunkelheit macht mir zu schaffen und dann das graue, nieselige Wetter! Das macht schlapp und müde. Ich will ins Licht! Wohin also reisen? Dieses Mal hatten wir uns für das südliche Indien entschieden, Goa sollte es sein.
Goa ist der kleinste Bundesstaat Indiens und hat doch eine fast 100 Kilometer lange Küste mit vielen Stränden. In Goa findest du keine Slums, die Straßen sind gut ausgebaut, die Infrastruktur gut. Es ist vielleicht nicht das ideale Reiseziel um viele indische Tempel zu schauen. Es gibt schon einige, doch auch viele katholische Kirchen, sind doch viele Goaner Christen.
Inhaltsverzeichnis
Anreise nach Goa
Um unnötiges Umsteigen und lange Wartezeiten zu vermeiden, haben wir einen Nonstop-Flug gewählt. Condor bringt uns vom Flughafen Frankfurt nach Dabolim, Goa in rund 8 Stunden. Die Maschine ist proppenvoll, die Sitze sehr eng. Wir erreichen den kleinen Flughafen Dabolim in der Nacht.
Ich war schon vorgewarnt, dass die Einreise in Indien lange dauert. In Goa scheint man sich aber wirklich Zeit zu lassen. Die Schlange bewegt sich nur stockend in Richtung Schalter. Nach einer geschlagenen Stunde verlassen wir mit unserem Gepäck den Flughafen. Unser Transferbus bringt uns in 45 Minuten zum Hotel in Candolim. Im Dunkel der Nacht fallen mir wartende Taxis und ein Serviceschalter auf. Trotzdem bin ich froh, einen vorgebuchten Shuttle zu haben. Wir sind doch recht müde und fallen gegen 4 Uhr nachts in unser Bett.
Warum haben wir Candolim gewählt?
Beim Durchforsten vieler Reisebeschreibungen habe ich einige Warnungen zu anderen Orten gelesen. Die Zeit der Hippies und ihre Musik ist lange vorbei. In vielen Orten ist Party und Techno angesagt. Ich bin aus dem Alter raus. Das ist nicht so meins! Gerade Anjuna, Baga Beach und Calangute sollen berüchtigt sein. Wir mögen es ruhiger. Gegen Beatles oder Stones hätte ich nichts gesagt.
Der Strand von Candolim
Am Eingang des Strandes stehen kleine Buden, in denen du fehlende Artikel Handtücher oder Souvenirs kaufen kannst. Die Händler sind recht ruhig. Sie dürfen nur vor dem Strand verkaufen, um die Badegäste nicht zu belästigen. Viele kommen aus anderen indischen Bundesstaaten und sind froh, wenn sie sich ein wenig Geld verdienen können.
Der Strand ist breit und feinsandig. Was mir zu einem wirklich malerischen Strand fehlt, sind Palmen oder schattige Bäume. Strandbuden und kleine Restaurants säumen den Strand und bieten Sonnenliegen gegen Gebühr an. Früher soll der Strand mit Liegen überfüllt gewesen sein. Gemäß der Zeitschrift Herald Goa wurde gerade ein Gesetz erlassen, das die Anzahl der Sonnenliegen beschränkt.
Die Meeresströmung kann sehr stark sein. Die ehemals vor der Küste gestrandete River Princess wurde mittlerweile verschrottet, so dass die Sicht auf das Meer frei bleibt. Die Baywatch überwacht den Strand mit Jeeps.
Ein Spaziergang entlang der rauschenden Meeresfluten führt zum Strand von Sinquerim und den ersten Türmen des Aguada Forts im Süden. Auf dieser Seite ist der Strand auch mit Palmen bestanden. In Richtung Norden geht der Strand nahtlos in den Calangute Beach über.
Der Ort Candolim
Candolim erstreckt sich entlang der Hauptstraße mit kleinen Seitenstraßen in beiden Richtungen. Souvenir- und Bekleidungsgeschäfte aller Art, sowie kleine Supermärkte bieten ihre Waren an. Die Restaurants bieten indische und internationale Küche. Auch in Candolim fällt auf, dass Goa sich stark auf russische Gäste eingerichtet hat. Die Speisekarten sind alle auch in Russisch. Die Bars laden auf ein leckeres Bierchen ein. Der indische Bierkönig Kingfisher hat eine Villa im Ort.
Candolim ist fest in der Hand der Pauschaltouristen. Wir empfanden das als Vorteil, der Ort ist eher ruhig, ohne Trubel. Hier kannst du entspannen und vom Arbeitsleben abschalten. Das Publikum ist größtenteils aus Groß-Britannien und Skandinavien, wenige Deutsche. Wer Party und Action sucht, sollte eventuell auf andere Orte wie Vagator oder Anjuna ausweichen.
Was kann ich mir in Goa ansehen?
Wer uns kennt, weiß, dass ein reiner Badeurlaub viel zu langweilig für uns ist. So haben wir auch die Gegend erkundet. So war natürlich der Hippiemarkt von Anjuna ein abwechslungsreicher Termin. Er ist immer mittwochs und zwar den ganzen Tag bis in den Abend hinein. Mehr unter Hippiemarkt Anjuna.
Weitere interessante Ziele sind die Hauptstadt Goas, Panaji, sowie Alt Goa mit seinen Kirchen, wo wir mitten in das Fest des heiligen Francisco de Xavier geraten sind. Es ist am 3. Dezember und zieht Christen aus aller Welt an. Bei Ponda kannst du den hinduistischen Shri Mangeshi Tempel besichtigen. Spannend ist auch die Führung über eine Gewürzplantage, von denen es viele in Goa gibt. Mit Zug und Reisebus ging es in den Ort Margao, der einen interssanten Markt hat und nach Quepem, wo wir einen historischen Palast besichtigen. Tipps zu Goa Ausflügen findest du hier.
Unsere Backwater Tour in Goa
Nicht nur in Kerala werden Backwater Touren angeboten, das ist auch in Goa möglich. So haben wir die Chance genutzt und eine Nacht auf einem Hausboot verbracht. Die Fahrt über den Chapora Fluss ist nicht so lang wie die Touren in Kerala, dennoch hat es uns sehr gut gefallen. Die Stille über dem Fluss, wenn es Abend wird. In einem nahen Tempel klingen Trommeln und Gesänge. Es findet eine Zeremonie statt. Den Frühausteher am Morgen beglückte dieser atemberaubende Himmel. Den Bericht zur Hausboottour in Goa kannst du hier lesen.
Die indische Küche in Goa
Schweinswürstchen auf der Speisekarte? Die scharfen Chorizos haben die Portugiesen mitgebracht. Auch Sorpotel wird aus Schweinefleisch gemacht. Eines der bekanntesten Gerichte aus Goa ist Vindaloo, Fleisch dass mit Essig und viel Knoblauch eingelegt wird. Natürlich dürfen Fisch und Meeresfrüchte nicht fehlen. Wir haben frischen Fisch über dem Grill genießen können. Mehr über die goanische Küche in meinem Bericht.
Christmas Cake Preparing Ceremony
Wir sind in der Vorweihnachtszeit in Goa. An einem Nachmittag lädt uns das Hotel zum gemeinsamen Kuchen backen ein. Das klingt Spannend. Auf einem großen Tisch in der Hotelhalle türmen sich große Mengen an Nüsse und Trockenfrüchten. Ein anderer Tisch strotzt nur so vor Alkohol wie Rum und Brandy. Der Kuchen bekommt Schmackes! Mit Plastikhandschuhen und Kochmützen ausgestattet, beginnt das fröhliche Vermengen der Zutaten. Es hat etwas von Kindergeburtstag. Neben mir mischen eine Australierin, Skandinavier und Engländer mit. Das wird ein typisch englischer Weihnachtskuchen! Danach gibt es Kaffee, Tee und Gebäck für alle fleißigen Helfer!In der Hotelhalle glitzert der Weihnachtsbaum. Weihnachtsmusik dudelt. Bei annähernd 37 Grad Hitze mutet es doch etwas seltsam an. Fehlt nur noch „White Christmas“ von Bing Crosby!
Wer mehr über die Weihnachtszeit im christlichen Goa erfahren möchte, findet Informationen zu den Feiertagen und festen in meinem Artikel auf Pagewizz.
Geld wechseln
Da wir nicht mitten in der Nacht auf dem Flughafen Geld wechseln wollten, haben wir das Örtchen nach Geldwechselstuben abgesucht. Diese gibt es an jeder Ecke und kleine Summen lassen sich auch gut dort wechseln. Einen günstigeren Kurs bekommst du in der Hauptstadt Panjim.
Was spricht für Goa im Winter?
Da sind erst einmal die Temperaturen. Es ist schön warm, die Sonne scheint. Bei uns waren es bis zu 37 ° Celsius und das im Dezember. Doch gaben andere Gäste an, dass es dieses Mal sehr heiß für die Jahreszeit sei. Dann sind da die langen Strände und die vielen Palmen, Exotik und das hervorragende Essen. Goa ist ein Reiseziel für Indieneinsteiger, selbst Pauschaltouristen finden nette Hotels zu günstigen Preisen. Wer Indien einmal kennenlernen möchte und nicht auf Rundreise gehen will, sollte es mit Goa versuchen.
Weitere schöne Winterziele sammeln Katrin und Christian in ihrer Blogparade auf Beforewedie.
wäre jetzt gerne dort!
Liebe Brigitte,
ja, ein bisschen Erholung, leckeres Essen und Sonne wären nicht schlecht.
Liebe Grüße
Renate
Geplagt von Artrose und Gelenkschmerzen, alles was der Zahn der Zeit so mit sich bringt, überlegen wir derzeit unser Berufsleben einmal zwei Monate zu unterbrechen. Wir denken da an die Monate Januar und Februar 2020.
Nach dem Motto Sommer, Sonne, Sonnenschein möchten wir diese Zeit so verbringen, dass uns dabei dann auch nicht nach zwei Wochen die Decke auf den Kopf fällt.
Goa wirkt hier passend.
Ist es das auch und wer kommt als seriöser Reiseanbieter in Frage?
Wir freuen uns über jeder gute Idee.
Hallo Claus,
bitte entschuldige die verspätete Antwort. Wir waren unterwegs. Mein Mann und ich hatten das Hotel Country Inn & Suites By Radisson, Goa Candolim damals bei Dertour gebucht. Die scheinen das nicht mehr im Programm zu haben.
Wir haben zwei wunderbare Wochen in Goa verbracht mit viel Sonnenschein und Ausflüge nach Alt Goa, Panaji, zum Hindutempel Shri Mangeshi Tempel, Margao und Quepem, dem Hippimarkt in Anjuna, einem Gewürzgarten und eine Hausboottour gemacht. Langweilig wird es also nicht. Damals hatte ich den Blog noch nicht und einen Beitrag über die Ausflüge unter https://pagewizz.com/indien-attraktionen-und-sehenswuerdigkeiten-in-goa/ geschrieben.
Bei einem längeren Aufenthalt würde ich vielleicht doch ein günstigeres Hotel wählen. Ich buche da gerne über booking.com.
Herzliche Grüße
Renate
Hallo Claus,
wir sind jetzt 2 Tage in Goa, Anjuna, und können das Klima sehr empfehlen. Nachts 25, tags 31 Grad, trocken. Wir haben ein sehr ruhiges und schönes Hotel bei Meiers Weltreisen gebucht.
Party gibt es in den Gaststätten am Strand, man ist dem nicht ausgesetzt, wenn man nicht will.
Ob das etwas für 2 Monate ist, weiß ich nicht. Bei Interesse berichte ich gern mehr.
Gruß Mirko
Hallo Mirko,
ganz lieben Dank für deinen Tipp.
Liebe Grüße
Renate
Hallo Renate,
hallo Mirko,
vielen herzlichen Dank für die Infos.
Das liest sich einfach gut.
Wir werden uns jetzt auf Goa konzentrieren und vergessen die anderen Reiseziele, die wir zunächst alternativ ins Auge gefasst hatten.
Viele Grüße, Sieglinde und Claus
P.S.: Über Hotelideen freuen wir uns natürlich auch.