Münstermaifeld in der Eifel, liegt zwischen den Flüssen Rhein und Mosel, nicht weit von Koblenz entfernt. Die kleine Stadt bietet ein wirklich außergewöhnliches Heimat & Erlebnismuseum mit reichlich historischem Charme, eine Stiftskirche mit gewaltigem Turm und eine hübsche Altstadt mit viel Fachwerk.

Bisher sind wir auf dem Weg zur Burg Eltz meist durch Münstermaifeld durchgefahren. Dieses Mal wollen wir uns die Stadt einmal genauer ansehen. Was hat es mit der ungewöhnlichen Kirche auf sich? Außerdem haben wir einen Tipp zu einem spannenden Museum mit lauter Dingen der Kindheitstage bekommen. Auf zu den Sehenswürdigkeiten:

Die ehemalige Stiftskirche St. Martin und St. Severus

Von Weitem wirkt der Turm mit seinen Zinnen und Fahnen wie eine Burg. Als wir näher kommen, entpuppt er sich als ein gewaltiger Kirchturm. Der rund 34 Meter hohe gotische Doppelturm wurde im 14 Jahrhundert auf Resten der Vorgängerkirche gesetzt, um einen Glockenstuhl aufzunehmen.

Die Kirche hat eine lange Geschichte. Sie reicht bis ins 6. Jahrhundert zurück, als die Martinskirche auf Mauern einer römischen Wachturmanlage erbaut wurde. Im Jahr 956 nahm das Gebäude Reliquien des heiligen Severus aus Italien auf. Als St. Severuskirche wurde sie so zum Wallfahrtszentrum vieler Gläubiger.

In ihrem Innern findest du, neben dem Antwerpener Goldalter und einer Stummorgel, sehenswerte Wandmalereien sowie eine Darstellung des Heiligen Grabes Jesu mit fast lebensgroßen Figuren aus Tuffstein. Der Besuch lohnt sich!

Adresse: Stiftskirche St. Martin und St. Severus, Münsterplatz 3, 56294 Münstermaifeld.

Nicht weit von der Kirche findest du das Museum.

Das Heimat und Erlebnismuseum Münstermaifeld

Es ist, wie eine Reise in die Kindheit oder die Zeit, in der Oma und Opa aufgewachsen sind. Du betrittst die verschiedenen Räume, dein Blick bleibt bei der Einrichtung oder Gegenständen hängen, die du von früher kennst. Sei es die mechanische Nähmaschine meiner Mutter, die man noch mit den Füßen in  Bewegung setzen musste oder ein einfacher Küchenherd. Erinnerungen ploppen auf! So sah es auch bei uns aus!

Deutschlands größtes Ladenmuseum bietet 20 verschiedene Läden, die mit ihrer ganzen Einrichtung und einzelnen Produkten hier stehen. Du kannst hineingehen und dich umschauen. Lange vor meiner Zeit trugen die Damen und Herren noch schicke Hüte, wie der Hutmacherladen zeigt. Die Modelle wurden individuell an die eigene Kopfgröße angepasst, was heute eher selten ist.

Ein Klassenzimmer

In der Schulklasse stehen noch die hölzernen Bänke und Tische mit Platz für ein Tintenfässchen, an denen ich in der Grundschule saß. Ich hatte damals einen alten Ranzen aus Leder und eine Schiefertafel dabei. Der Kohleofen ist aus einer früheren Zeit. Aber an die gerollten Landkarten für den Heimatkundeunterricht kann ich mich gut erinnern.

Verschiedene Läden im Museum

Der Lebensmittelladen ist gefüllt mit bunten Verpackungen und Produkten der damaligen Zeit. Wer erinnert sich noch an die großen Bonbongläser, die mit lauter Süßigkeiten gefüllt waren. Beim Schnuggelelsje in Boppard konnten wir verschiedene Leckereien für 10 Pfennig aussuchen. Eins hiervon, zwei davon….
Interessant wirkt die alte Technik im Friseurladen, es wurde gewickelt und toupiert. Dauerwellen wurden erst in den Achtzigern modern.

Das Schaufenster des Fotoladens bietet Kameras, Filme und Bücher. Rund 20.000 Exponate hat Wilhelm Kirchesch gesammelt. Auf drei Etagen kannst du durch die vielen Räume gehen und staunen. Gerne erzählt der Sammler Geschichten über die vielen Ausstellungsstücke aus vergangenen Tagen, die vom 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts reichen. Wir waren von dem Museum begeistert!

Die Sammlung ist nicht nur für Erwachsene interessant, auch Kinder werden sicher große Augen machen. Wer sich das Museum vorab online zu Gemüte führen will, sollte sich den 3-D-Rundgang anschauen.

Wem das alles noch nicht ausreicht, kann bei gegen einen kleinen Obolus bei einem Stadtrundgang weitere Geschäfte in Münstermaifeld besichtigen.

Adresse: Heimat & Erlebnismuseum, In der Alten Probstei im Rosengarten, Münsterplatz 4, 56294 Münstermaifeld

Öffnungszeiten: 01. April bis 31. Oktober von Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von 14:00 bis 17:00 Uhr. Ansonsten nach telefonischer Vereinbarung unter Tel. 02605 – 3556

Tipp: Neben dem Museum ist ein italienisches Restaurant mit Eisdiele, wenn du einkehren möchtest.

Der historische Stadtkern

Neben dem Museum und der Stiftskirche schauen wir uns auch die Altstadt von Münstermaifeld an. Beim Rundgang durch die kleine Stadt entdecken wir historische Fachwerkhäuser, wie z. B. das Haus mit dem hübschen Blumenladen Rosenbaum, „Zum wilden Mann“, ein Wohn- und Geschäftshaus aus dem Jahr 1639. Es steht in der Obertorstraße 8.

Wir bewundern einige Häuser mit Moselfränkischem Fachwerk, historische Stadthäuser und alte Höfe beim Rundgang durch die engen Gassen von Münstermaifeld.

Tipp: Die Touristinformation Münstermaifeld bietet jeden Sonn- und Feiertag von April bis Oktober regelmäßige Führungen an. Zwischen Juli und September finden diese auch samstags statt.
Treffpunkt ist die TI im Hof der alten Probstei, Münsterplatz 6
Uhrzeit: 14:00 Uhr

Die ehemalige Synagoge

Die ehemalige Synagoge wurde zwischen 1885/1886 errichtet. Sie wurde während der Novemberpogrome 1938 zerstört. Im Jahr 1999 wurde mit ihrem Wiederaufbau begonnen und im Jahr 2013 konnte die Erinnerungsstätte eingeweiht werden.

Heute ist sie ein Ort der Erinnerung und wird für Veranstaltungen genutzt.

Adresse: Ehemalige Synagoge, Severusstraße, Münstermaifeld

Wir spazieren die Severusstraße hinab und sehen einen weißen Turm, der uns neugierig macht.

Der Eulenturm

Im 14. Jahrhundert schützte eine Stadtmauer die Bewohner von Münstermaifeld. Der Turm war Teil dieser Stadtmauer. Die Lauffenburg, auch Eulenturm genannt, trug verschiedene Namen wie Wachturm, Wehrturm Pulverturm oder Gefängnisturm.

Es ist anzunehmen, dass sie wohl zu einer Wehranlage gehörte. In ihrem Innern waren ein Wachraum mit Ausguck und das Gefängnis untergebracht.

Quelle: Entdecke Münstermaifeld

Von der Mauer hat man einen schönen Blick auf die Umgebung.

Am Eulenturm findest du einen Heilkräutergarten sowie eine kleine Parkanlage.

Was kann ich mir in der Umgebung von Münstermaifeld anschauen?

Von Münstermaifeld ist es nur ein Katzensprung (ca. 5 Kilometer) zu einer der schönsten Burgen Deutschlands, der Burg Eltz bei Wierschem. Die Kleinstadt Mayen mit der Genovevaburg und der hübschen Altstadt sind ebenfalls einen Besuch wert (ca. 17 Kilometer). Ein kleines Fachwerkidyll ist das Städtchen Monreal (ca. 23. Kilometer).

Du möchtest dir den Beitrag merken? Pin ihn bei Pinterest.