Die schwarze Krähenburg von Matsumoto gehört zum japanischen Nationalschatz. Sie ist eine der beliebtesten Burgen des Landes. Wir besichtigen die historische Burg und schauen uns die hübsche Stadt in den Japanischen Alpen an.
Vom Fujiyama und dem Fuji-Hakone-Nationalpark geht unsere Fahrt weiter nach Matsumoto, einer Stadt in der Präfektur Nagano.
Wer Japan nicht mit Burgen in Verbindung bringt, wird in Matsumoto eines Besseren belehrt. Sie sehen ein bisschen anders aus als bei uns, hatten aber eine ähnliche Funktion. Ich liebe Burgen und Schlösser! Kein Wunder, komme ich doch aus dem Mittelrheintal, das mit 60 Exemplaren eine enorme Burgendichte hat.
Inhaltsverzeichnis
Japanische Burgen
Wie unsere europäischen Burgen dienten die japanischen Burgen ebenfalls der Verteidigung von Städten, Handelswegen, Häfen oder Flüssen. Sie wurden aus Stein und Holz errichtet. Auch in Japan wurden sie zu Symbolen der Macht und sollten die Konkurrenz beeindrucken. Eine große Anzahl von Burgen wurde zerstört, nur ein Teil davon wurde wieder aufgebaut. Nur 12 Burgen sollen im Original erhalten geblieben sein. Dazu gehört die Burg von Matsumoto.
Die Krähenburg in Matsumoto
Die Burg von Matsumoto entstand im Jahr 1504, in der Zeit der streitenden Reiche (Sengoku-Zeit). Aufgrund ihrer schwarzen Farbe und dem wie ausgebreitete Flügel wirkenden Dach wird sie auch gerne als Krähenburg (Karasujo) bezeichnet. Die Matsumoto Burg ist eine der ältesten erhaltenen Burgen Japans. Ein sie umgebender Teich sollte die Anlage vor Angreifern schützen. Die Matsumoto Burg wurde zum japanischen Nationalschatz erklärt, also als materielles Kulturgut des Landes.
Es ist ein sonniger Frühherbsttag und wir warten ein Weilchen in einer Warteschlange in der heißen Sonne, bis wir in die Burg eintreten dürfen. Am Eingang müssen wir unsere Schuhe ausziehen.
In ihrem Inneren finden wir eine Ausstellung mit zahlreichen Artefakten sowie eine hölzerne Einrichtung im Original. Wir bestaunen historische Waffen und Rüstungen der Samurai, der früheren Krieger im alten Japan.
Ihre Rüstung bestand aus einem Helm mit Helmschmuck in Form eines Geweihs und Nackenschutz. Eine Maske aus Metall schützte das Gesicht. Brustpanzer und Schienen an Armen und Beinen sollten Schwerthiebe abwehren.
Über sehr viele Stufen bzw. enge Leitern können wir alle sechs Stockwerke erklimmen, um von dort die Aussicht auf die Stadt zu bewundern. Bei gutem Wetter sind auch die Alpen zu sehen. Die unterschiedlich hohen und steilen Stufen sind nicht ohne! Wir werfen einen Blick durch die schmalen Schießscharten. Wer fit genug ist, schafft es bis ganz nach oben.
Adresse: Matsumoto Burg, 4-1 Marunouchi, Matsumoto, Nagano 390-0873
Die Stadt Matsumoto
Matsumoto liegt in den Japanischen Alpen und hat rund 230.000 Einwohner. Die Stadt bietet einige mineralreiche Heilbäder. Matsumoto ist für den Gitarrenbau und seinen sehr guten Sake bekannt. Tokio ist rund 230 km und Nagano etwa 70 km entfernt. Weitere Informationen findest du auf der Offiziellen Tourismusseite.
Die Nawate-Dôri, die schöne Einkaufsstraße
Nach dem schweißtreibenden aber beeindruckenden Burgenbesuch dürfen wir uns in der Nawate-Dôri entspannen. Matsumotos schönste Einkaufsstraße ist von kleinen historischen Geschäften und Restaurants gesäumt. Wir haben uns erst einmal in ein nettes Café gesetzt, um uns zu entspannen und das Erlebte zu verarbeiten.
Dort findest du hübsche Souvenirs und zahlreiche Frosch-Objekte. Es gibt Frösche in allen Versionen zu kaufen. Dazu später eine Geschichte. Matsumoto soll auch ein Froschfest und einen Frosch-Schrein haben.
Neben der Straße liegt auch der Yohashira-Schrein, der für vier Gottheiten gebaut wurde. Wenn du Zeit hast, solltest du dir den Shinto-Shrine anschauen. Der Eintritt ist kostenlos.
Warum die Nawate- dôri auch Froschstraße heißt
Beim Überqueren des Flusses zur Nawate- dôri triffst du auf diesen großen Ninja-Turtle der wohl mit dem Frosch kämpft. Mich erinnert es an die Spielzeugfiguren von damals. Mein Neffe Jan wünschte sich als kleines Kind eine Ninja Turtle Pizza-Schießmaschine zu Weihnachten. Und ich war überrascht, was es so alles gibt!
Die Nawate-dôri heißt bei den Einheimischen auch Froschstraße. Als das Wasser im Fluß noch klar war, quakten hier viele Frösche. Den Geschäften ging es gut. Der Umsatz stimmte. Später war das Wasser verschmutzt und die Frösche verschwanden. Mit ihnen stagnierte der Umsatz. Die Händler hofften, daß der gute Umsatz zurückkommen möge. Der japanische Ausdruck für Frosch (kaeru) und das verb zurückkommen klingt gleich. So kam es, daß der Frosch das Wahrzeichen der Straße wurde.
Das beste Eis von Matsumoto
Auf dem Rückweg von der Nakamachi-Dori Straße kommen wir nach einem Flohmarkt an einem Imbiss vorbei. Hier hat mein Mann beim Tadachiya Café The Gate das beste, handgemachte Eis probiert. Es dauert ein bisschen bis die Waffeln frisch frittiert sind, aber es lohnt sich! Im Eis steckten leckere spanische Churros.
Adresse: Tadachiya Café The Gate, Matsumoto, Ote, 3 Chome−3−4 TADACHIYA1
Fazit:
Matsumoto mit der Krähenburg haben mir sehr gut gefallen. Die Stadt ist nicht so groß und hat ein angenehmes Flair. Ich hätte noch ein bisschen länger bleiben können.