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Tokio Sehenswürdigkeiten für einen Tag in Japans Metropole

Tokio Sehenswürdigkeiten

Tokio, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten für einen Tag in Japans Metropole. Zwischen Kultur und Shopping, grünen Parks und geschäftigen Straßen sowie Ausblicken von oben. Die Megastadt überwältigt und überrascht. Wir sind auf einer Rundreise durch Japan unterwegs.

Meine Schwester, mein Mann und ich wollen uns Japan anschauen. Wir haben recht spontan eine Busrundreise gebucht, die uns durch das Land der aufgehenden Sonne führt. In unserer Heimatstadt Boppard haben wir häufiger japanische Gäste begrüßt, die durch das Goethe-Institut oder die Partnerstadt Ome zu uns kamen. Dieses Mal wollen wir das Land kennenlernen.

Tokio

Unsere Rundreise beginnt in der Mega-Metropole Tokio, die auf der Insel Honshū liegt. Die gewaltige Stadt erstreckt sich auf einer Fläche von 621,98 Quadratkilometern. Du kannst kein direktes Zentrum erkennen, da sie aus 23 Bezirken besteht. Kein Wunder, dass die Orientierung am Anfang schwierig ist. In Tokio leben rund 9 Millionen Einwohner. Im Ballungsraum Tokio sind es gar 37 Millionen.

Tokio von oben

Tokio von oben

Der Verkehr ist gleich mehrstöckig aufgebaut. Züge sausen auf Hochbahnen an den Hochhäusern vorbei. Auch Autobahnen sind meist auf Stelzen errichtet. Von so mancher Wohnung kann man direkt auf den Verkehr schauen. Am Anfang wirkte es auf mich ein bisschen, wie in einem Sience-Fiktion-Film, Metropolis, die Stadt der Zukunft.

Der Meiji-Schrein

Unser erster Besuch am frühen Morgen gilt dem Meiji-Schrein, der in einer weitläufigen grünen Oase eingebettet ist. Im Jahr 2020 wurden hier über 100.000 Bäume gepflanzt. Leider regnet es, sodass wir alle mit Schirmen unterwegs sind. Durch ein großes, hellbraunes Tor (Torii) spazieren wir zum Meiji Jingu Schrein. Er erinnert an die Tugenden des Kaisers Meiji (1852 – 1912) und der Kaiserin Shoken. Der Kaiser öffnete Japan für die Moderne.

Meiji Schrein in Tokio

Der Meiji Schrein in Tokio

Es ist ein shintoistischer Schrein. Vor dem Besuch reinigen sich die Gläubigen an einem Brunnen. Wünsche werden von Pilgern auf Holztäfelchen geschrieben und an einer Wand aufgehängt, damit sie in Erfüllung gehen. An anderen Stellen kann man kleine Amulette und Glücksbringer kaufen.

Wunschtafeln am Meiji Schrein in Tokio

Wunschtafeln am Meiji Schrein in Tokio

Die vielen Sake-Fässer wurden dem Schrein von den Brauereien gestiftet. Allerdings sind sie leer und haben mehr symbolischen Charakter. Sake wird den japanischen Gottheiten im Shintoismus geweiht. Die Sakefässer sind im Grunde Werbung für die vielen verschiedenen Brauereien. Sake wird aus Reis, Wasser, Hefe und Koji (Edelschimmel) gebraut. Trotz seiner deutschen Bezeichnung Reiswein, ist Sake eher dem Bier ähnlich.

Sakefässer am Meiji Schrein in Tokio

Sakefässer

Der Besuch ist kostenlos.
Adresse: Meiji Jingu
1-1 Yoyogikamizonocho
Shibuya City, Tokyo 151-8557, Japan

Das höchste Rathaus der Welt

Tokio Rathaus

Doppeltürme des Tokioer Rathaus

Wir fahren mit dem Bus weiter zum Wolkenkratzerviertel Shinjuku, wo wir das höchste Rathaus der Welt besuchen. Mit dem Aufzug geht es in den 85. Stock.

Bei klarem Wetter reicht der Blick von der Aussichtsetage bis an die Stadtgrenzen Tokios hinaus. Selbst den Fuji kann man sehen, wenn es nicht, wie bei uns, zu bewölkt ist.

Das Tokio Metropolitan Government Building mit seinen zwei Zwillingstürmen ist 243 Meter hoch. Beide Türme bieten eine kostenlose Aussichtsplattform.

Tipp: Am Eingang wird eine Handtaschenkontrolle gemacht. Nimm nicht zu viel mit.

Tokio Rathaus Aussichtsplattform

Aussichtsplattform mit Klavier

Oben angekommen findest du ein Café und einen Souvenirshop. Am Klavier dürfen Musiker ihre Künste darbieten, was sehr gern angenommen wird. Die Wohnungen in Tokio sind meist zu klein für ein solch lautes Instrument.

Blick auf Tokio

Blick auf Tokio

Adresse: Tokyo Government Building
2 Chome-8-1 Nishishinjuku,
Shinjuku, Tokyo 163-8001

Die Ginza

In der Ginza bekommen wir ein bisschen Freizeit zum Entdecken. Die Ginza ist so etwas wie die Fifth Avenue in New York, ein schickes Einkaufsviertel für den gehobenen Geschmack. Entlang der breiten Geschäftsstraße findest du elegante Boutiquen, Designermarken und luxuriöse Geschäfte.

Die Ginza Einkaufsstrasse in Tokio

Die Ginza Einkaufsstraße

Am Wochenende wird die Einkaufsstraße Chūō-dōri zur Fussgängerzone. Um Punkt 12 wird sie für alle Fahrzeuge inklusive Fahrräder gesperrt. Eine wunderbare Idee, um mal in Ruhe bummeln zu gehen. Du kannst dich auch mitten auf die Straße setzen, wenn du magst.

Entspannen auf der Ginza

Entspannen auf der Ginza

Gewundert haben wir uns über eine lange Fußgängerschlange, die brav geordnet und von Sicherheitskräften bewacht, hintereinander stand. Neugierig, wie ich nun mal bin, habe ich einen europäisch aussehenden Mann nach dem Grund gefragt. Ich bin davon ausgegangen, dass er mich auf Englisch am ehesten versteht. Des Rätsels Lösung war die neue limitierte Moonswatch, die am 09.09.23 verkauft wurde. Sachen gibt’s!

Warteschlange in der Ginza Tokio

Warteschlange auf der Ginza

Hast du dich auch mal in eine lange Warteschlange gestellt?

Die älteste Bierhalle in Japan

Mitten auf der Ginza an der Ecke 7-chome Chuo-dori stoßen wir auf das Ginza Lion Building. Ein Stück Bayern in Tokio! Wir staunen nicht schlecht, als wir erfahren, dass die Bierhalle schon am 8. April 1934 für Dainippon Beer eröffnet wurde. Das Mobiliar soll noch so aussehen wie damals. Ein bisschen Hofbräuhaus ist zu erkennen!

Es gibt frisch gezapftes Sapporo Bier, deutsche Gerichte wie Würstchen, Rinderbraten, Kartoffelgerichte oder Bretzeln. Im Schaufenster findest du künstliche Modelle von deinem Essen, damit du weißt, was du bestellst.

Adresse: Ginza Lion
7-chome Chuo-dori
Tokyo

Der Sky Tree

Auf unserer Fahrt sehen wir immer wieder den Sky Tree. Tokios Fernsehturm ist nach dem Burj Khalifa in Dubai mit 634 m das zweithöchste Bauwerk der Welt. Aber wie es mit der Gigantonomie so ist, kann sich das jeder Zeit ändern. Der Fernseh- und Rundfunksendeturm wurde im Jahr 2012 eröffnet.  Der Skytree steht im Ortsteil Oshiage. Er bietet zwei Aussichtsplattformen, eine in 350 Metern Höhe sowie eine andere in 450 Metern Höhe. Am Abend leuchtet er in wechselnden Farben, was besonders schön aussieht!

Adresse: Tokio Skytree
1-1-2 Oshiage
Sumida-ku, Tokyo

Tokio Skytree

Tokio Skytree

Das goldene Haus auf dem Bild rechts daneben soll einen Bierkrug mit weißem Schaum darstellen. Das von dem französischen Designer Philippe Starck entworfene Gebäude gehört dem Brauereikonzern Asahi, der hier seinen Sitz hat. Die Brauerei soll die siebtgrößte der Welt sein. Im 22. Stockwerk bietet der Asahi Beer Tower einen Sky Room.

Daneben befindet sich die Asahi Super Dry Hall, ein schwarzes Gebäude mit einer goldenen Flamme. Ich hätte es fast mit einem Klecks Senf verwechselt. Damit befinde ich mich nicht in schlechter Gesellschaft. Die Asahi Flame wird von so manchem Japaner als „goldene Kacke“ (kin no unko) bezeichnet.

Der Kannon-Tempel und das Donnertor

Im Stadtteil Asakusa bestaunen wir die 750 kg schwere rote Laterne des Donnertors. Es ist nicht so leicht, ein schönes Foto von ihr zu machen. Tausende andere Besucher haben gerade das gleiche vor! Überall posieren die Menschen mit ihren Handys und Kameras.

Tokio Donnertor rote Laternen

Menschenmassen am Donnertor

Da hilft es nur, die Kamera weit nach oben zu richten! Gut, dass ich lange Arme habe.

Die rote Laterne am Donnertor in Tokio

Das Donnertor mit der roten Laterne

Durch das Donnertor genannte Kaminari-mon betreten wir die Nakamise-dori, die belebte Ladenstraße wird von zahlreichen Souvenirgeschäften gesäumt. Hier findest du alle möglichen japanischen Andenken, von Sonnenschirmen mit Kirschblüten, bunten Fächern, Winkekatzen bis Tüchern oder T-Shirts.

Tokio Regenschirme Sonnenschirme

Regen- oder Sonnenschirm? Alles da!

Sogar Kimonos werden verliehen. Nicht nur Japaner kommen hierhin, um sich in einem japanischen Kimono vor dem Tempel fotografieren zu lassen. In den Läden wirst du nicht nur angezogen, sondern auch mit einer Steckfrisur aufgehübscht.

Japanische Kimonos

Farbenfrohe Kimonos

Durch ein zweites Tor schreiten wir zum Tempel-Bezirk. Der buddhistische Kannon-Tempel (Sensoji) ist der Göttin des Mitgefühls und der Barmherzigkeit geweiht. Eine Legende besagt, dass Fischer ihre goldene Statue einst im Sumidafluß fanden. Obwohl sie die Figur mehrmals in den Fluß zurück warfen, fingen sie sie wieder in ihrem Netz ein. Priester errichteten dann einen Tempel.

Der Kannon-Tempel in Tokio

Der Kannon-Tempel in Tokio

Adresse: Sensoji Tempel
2-3-1 Asakusa
Taito-ku, Tokyo

Tipp: Kostenlose Aussicht

Die Touristinformation Japans bietet eine kostenlose Aussichtsplattform mit Blick über die Stadt und den Sumidafluss sowie der Nakamise-dori. Mit dem Aufzug fährst du kostenlos in den 8. Stock. Wer mag kann hier auch einen Kaffee oder Tee trinken und den Ausblick genießen.

Tokio Nakamise Dori

Tokio Nakamise Dori von oben

Adresse: Asakusa Culture Tourist Information Center
Das Gebäude liegt dem Donnertor gegenüber.

Ausflüge in Tokio

Wir waren pauschal mit einem Bus unterwegs. Wer sich nicht gleich mit öffentlichen Verkehrsmittel ins Getümmel stürzen möchte, kann sich einem gebuchten Ausflug anschließen, z.B. über Getyourguide (*Werbung).

Mit vielen Eindrücken im Kopf reisen wir weiter durch Japan. Das Erlebte will erst einmal verarbeitet werden! Vieles ist noch fremd und unbekannt.

Vorbereitung auf Japan

Du möchtest dich auf deine Japanreise vorbereiten? Dann schau dir das Buch „Was Sie dachten, NIEMALS über JAPAN wissen zu wollen“ an. Ein bisschen Japan in Deutschland findest du in Düsseldorf am Rhein, wo es eine japanische Einkaufsstraße, Tempel und Gärten gibt. Einmal im Jahr wird dort ein Japanfest gefeiert.

Unsere Japan Rundreise

Unsere Reise geht weiter über Nikko, den Fuji Nakone Nationalpark, Matsumoto zum Olympiaort Nagano. In Yamanouchi suchen wir die Schneeaffen, in Shirakawago finden wir ein historisches Dorf. Wir lernen die japanischen Alpen bei Takayama kennen und die Wiege der japanischen Kultur in Nara. Ein Höhepunkt ist die Stadt Kyoto, die unendlich viele Tempel und Schreine besitzt. Auch wir schreiten durch die vielen roten Tore des Fushimi-Inari-Schreins, bevor es in die Stadt Osaka geht. Ein bisschen Shopping und ein Schloss, dann müssen wir leider Abschied nehmen und heimkehren.

13 Kommentare

  1. Hallo!
    Bin Japanerin und wohne in der Präfektur Tokio.
    Wenn Sie Fragen oder Probleme haben, bitte wenden Sie sich an mich!

    (Ich habe zwar fast keine Kenntnisse zu den bei europäischen und sonstigen ausländischen Touristen beliebten Orten, doch könnte ich auf die allgemeinen Fragen antworten und kenne einige schöne oder „normale“ Orte, die kaum von ausländischen Touristen besucht werden…)

  2. Liebe Renate, ein toller Einblick in das Land der aufgehenden Sonne!Japan steht auch noch auf meiner Bucketlist.
    lg Dagmar

    • Reisefieber sagt

      Liebe Dagmar,

      vielen Dank. Es war eine sehr spannende Reise, wir haben so viel gesehen.

      Liebe Grüße
      Renate

  3. Liebe Renate,

    was ein toller Bericht.
    Die Idee, eine Straße zu sperren wie die Ginza – ja, das könnte man in Deutschland doch auch mal ausprobieren. Finde ich klasse.

    LG Liane

    • Reisefieber sagt

      Liebe Liane,

      danke dir. Das mit der Straßensperrung der Einkaufsstraße zum Wochenende fände ich auch gut.

      Viele Grüße
      Renate

  4. Ein großartiger Bericht von der Mega-City, die wir nur kurz kennengelernt haben. Von den anderen Reisezielen in Japan, die wir uns individuell intensiver angesehen haben waren wir wirklich begeistert, auch von der Höflichkeit der Japaner. LG Marie

    • Reisefieber sagt

      Liebe Marie,

      herzlichen Dank. Es ist ein interessantes Land. Ja, von der Höflichkeit könnten wir in Deutschland gerne ein bisschen übernehmen.

      Liebe Grüße
      Renate

  5. Hans Elmar sagt

    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Japan ist immer eine Reise wert. Da freut es mich, dass Ihr es gewagt habt die weite Reise zu unternehmen. Da ich drei mal in Japan war. Interessiert mich naturlich eure Reiseroute. Die schnellste Verbindung sollte eigentlich uber Russland erfolgen. Aus politischen Grunden gibt es da jedoch Einschrankungen. Als ich in Japan war, bin ich mit Thai Airways von Frankfurt nach Thailand geflogen umd dann von Bangkok mit Nippon Airways weiter nach Tokio zu fliegen. Ein anderes Mal habe ich einen Flug mit Korean Airways von Paris nach Seoul bekommen. Dieser Flug ging uber Alaska und hatte dort eine Zwischenlandung. In Seoul musste umgestiegen werden und dann ging es weiter zum Narita Flugplatz in Tokio. Auf jeden Fall muss man mit einer Flugzeit von uber 16 Std rechnen.

    • Reisefieber sagt

      Hallo Hans Elmar,

      es war ein sehr langer Flug mit Emirates von Frankfurt über Dubai nach Tokio. Erste Strecke etwas mehr als 6 Stunden Flugzeit, Ankunft nachts um 12 in Dubai, dann 4 Stunden Zeit. Weiter rund 10 Stunden bis Tokio. Immerhin bequeme Sitze mit genügend Beinfreiheit und sehr gutes Essen. Wir waren aufgeregt wegen dem neuen, unbekannten Land. Eine vernünftige Halsmanschette hilft beim leichten Schlafen im Flieger. In den ersten Tagen der Rundreise waren wir immer um 2.30 Uhr nachts wach, Jetlag wegen 7 Stunden Zeitunterschied. Trotzdem würden wir es wieder machen.

      Herzliche Grüße
      Renate

      • Hans Elmar sagt

        Hallo Renate,
        auch bei euch waren es offensichtlich 16 Std Flugzeit. Mit einer Wartezeit von 4 Std ergibt das eine Reisezeit von 20 Std. Wenn man dann noch die Anreise zum Flughafen berucksichtigt und danach die Fahrt in das Stadtzentrum ist man ohne Zweifel 24 Std unterwegs. Den Jetlag gibt es dann kostenlos dazu. Es freut mich auf jeden Fall dass euch die Reise gefallen hat. Japan ist ein sicheres Land und auf jeden Fall empfehlenswert, aber man muss eine lange Anreise in Kauf nehmen.
        Weiterhin viel Spass beim Reisen wunscht,
        Hans-Elmar
        P.S. Wir sind in diesem Jahr mit dem Auto von Malta nach Korsika gefahren. Da mussten wir drei Fahren in Anspruch nehmen und wir waren noch langer als 24 Std unterwegs

  6. Gisela sagt

    Liebe Renate,

    das war wieder ein wunderbarer Bericht von dir. Es war schön, auf dieser Reise dabei gewesen zu sein!

    Japan hat mich fasziniert und den Wunsch in mir geweckt, noch öfter nach Japan zu reisen.

    SAYONARA NIHON!

    Liebe Grüße
    Gisela

    • Reisefieber sagt

      Liebe Gisela,

      das freut mich sehr! Japan hat uns auch fasziniert. Wir sind noch immer in der Nachbearbeitung. Wer weiß, wo wir noch alles hinkommen.

      Liebe Grüße
      Renate

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