Was haben Bob Dylan, der Erzengel Michael, der Heilige Sankt Olav und ein Wikingerkönig gemeinsam? Ihre Geschichte rankt sich um den Nidarosdomen, der großen Kathedrale in Trondheim, Norwegen. Sie ist seit dem Mittelalter Wallfahrtsstädte der Gläubigen. Neugierig? Folge mir nach Trondheim.
Inhaltsverzeichnis
Bob Dylan auf dem Kathedralendach des Nidarosdomen
Als ich die Story hörte, dachte ich an einen dummen Scherz: der Meister als Figur auf dem Nidarosdomen. Als Bob-Dylan-Fan musste mein Mann der Sache auf den Grund gehen. Du musst dir das vorstellen! Der Nidarosdomen ist nicht irgendeine Kirche. Es handelt sich hierbei um das Nationalheiligtum der Norweger. Die steinerne Kirche aus dem Jahre 1090 wurde zwischen 1152–1320 in eine große Kathedrale umgewandelt. Sie war die Krönungsstätte der norwegischen Könige (sieben Königskrönungen, zehn Grabstätten). Sie ist Bischofskirche Trondheims sowie Sitz der Vorsitzenden des norwegischen Bischofsrates. Der erzbischöfliche Palast ist direkt südlich des Nidarosdomen.
Ein Dom zu Ehren eines Wikingerkönigs St. Olav
Bei St. Olav muss ich immer an Rose Nyland von der Fernsehserie Golden Girls denken. Sie kam aus St. Olav in Minnesota und hatte skandinavische Vorfahren. Aber das ist eine andere Geschichte! Die Historie des Nidaros-Domes ist auch ungewöhnlich. Sie beginnt mit einer Kapelle über dem Grab des Heiligen Olav.
Nicht jeder Wikingerkönig bekommt eine Kathedrale. Urspünglich waren die Wikinger keine Christen. Beim Heiligen Olav war das anders. Der Wikingerkönig Olav Haraldsson war in Frankreich zum Christentum übergetreten. Danach versuchte er, die norwegische Bevölkerung zu einen und zu christianisieren. Er starb für seinen Glauben auf dem Schlachtfeld von Stiklestad und wurde im Jahr 1031 heiliggesprochen. Seit dieser Zeit pilgern die Norweger zu seinem Grab. Es gibt sogar eine Pilgerroute ähnlich des Jakobsweges, der St.-Olav-Weg, der von Oslo nach Trondheim führt.
In den Jahrhunderten danach wurde aus der Grabkapelle nach Umbauten und Erweiterungen der heutige Dom. Für die zahlreichen Pilger war die Kirche zu klein geworden. Die Kathedrale ist im gotischen Stil gebaut und mit einer Länge von 102 Metern und einer Breite von 50 Metern recht groß. Ihre Fassade ist recht üppig verziert. Die Westfassade soll nach dem Vorbild von Westminster Abbey erbaut worden sein.
Der Erzengel mit dem Dylan-Face
„Was ist nun mit Bob Dylan?“, höre dich ich fragen. Ich erzähle es dir. So eine alte Kathedrale muss ständig renoviert und verschönert werden. Dies machen die Steinmetze, die in künstlerischer Tätigkeit zerstörte Steine austauschen und Figuren meißeln. Zu einem dieser talentierten Steinmetze gehörte der Bildhauer Kristofer Leirdal (geb. 1915, gest. 2010). Im Laufe der Zeit bekommt so manche Figur ein neues Gesicht, die Formen der Figuren bleiben. Doch sie erhalten menschliche Züge von Zeitgenossen oder vielleicht den Kindern der Bildhauer.
Die Figuren am Westflügel benötigten nach 1945 eine dringende Erneuerung und wurden nach und nach ausgetauscht. Als Kristofer Leirdal den Erzengel Michael modellierte, gab er ihm im Jahr 1965 das Gesicht Bob Dylans. Der Künstler soll dies als Protest gegen die Aufrüstung der Atomwaffen und den Krieg gesehen haben. Er war sicher auch ein großer Bob Dylan-Fan!
An der Info werden Ansichtskarten mit der Statue des Erzengels mit dem Dylan-Gesicht verkauft, die auf der Rückseite die Aufschrift: „St. Mikael, modellert etter musikeren Bob Dylan“ tragen. Die Figur befindet sich auf der Spitze des Nordwestturms.
Quelle: NRK.no
Eintritt und Führung im Nidaros-Dom
Für den Besuch der Kathedrale musst du Eintritt bezahlen. Das Ticket ist recht hochpreisig und liegt in 2015 bei NOK 80 für Erwachsene und NOK 50 für Studenten. Es werden auch kombinierte Tickets für die Kathedrale, die norwegischen Kronjuwelen und den erzbischöflichen Palast angeboten.
Wir hatten Glück. Als wir den Nidarosdomen erreichten war gerade eine Taufe. So sind wir kostenlos in die Kathedrale gelangt. Ich gebe zu, ich bin einfach hineingegangen und habe an ein mögliches Eintrittsgeld nicht gedacht. Adresse: Bispegata 11, 7012 Trondheim, Norwegen
Weitere Informationen auf der Seite des Nidarosdomen.
Als wir den Nidaros-Dom erreichten, schüttete es in Strömen. Ein Foto vom Erzengel wurde dadurch unmöglich. Wenn du mir nicht glaubst, mache dir selbst ein Bild und reise nach Trondheim. Du findest ein Dylanbild sowie die weiteren Statuen auch auf der Seite in Wikipedia.
Fazit: Nidarosdomen von innen und außen bewundert, Ansichtskarte gekauft und Fan glücklich gemacht. Was will ich mehr!
Weitere Informationen zu Trondheim
Mehr Informationen zu Trondheim findest du auch im Beitrag Trondheim Sehenswürdigkeiten des Nicolo-Reiseblogs und auf meiner Seite unter Trondheim Spaziergang.
Was glaubst du, wird der Nidaros-Dom zur neuen Pilgerstätte der Dylan-Fans? An die Dylan-Fans unter Euch, ward ihr schon in Trondheim? Ich freue mich über einen Kommentar.
[…] German: Trondheim was macht Bob Dylan auf dem Dach des Nidarosdomen? […]
Was bedeutet, dass noch immer nicht der letzte Stein im Dom Trondheim platziert worden ist? Es gäbe zwischen den Türmen eine Steinmodulation, die zeigt, wie eine Person den letzten Stein in der Hand hat, ihn aber nicht in den Dom positioniert.