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Japan in Düsseldorf – erlebe japanische Kultur in Deutschland!

Japan in Düsseldorf

Japan ist dir zu weit? Japanische Gärten, ein Deutsch-Japanisches Center mit Wohnhaus und buddhistischem Tempel, japanische Firmen, Geschäfte und Restaurants findest du auch in Düsseldorf. Hier kannst du Japan live erleben, ohne weit reisen zu müssen. 

Mein Mann und ich wollten etwas Neues erleben, am liebsten ferne Länder. Der große Urlaub ist noch in weiter Ferne, was tun? Wir haben uns letztes Wochenende in den Zug gesetzt, um nach Düsseldorf zu fahren. Die Stadt soll die drittgrößte japanische Gemeinde Europas haben, nach London und Paris. Wie kommt das?

Warum leben so viele Japaner in Düsseldorf?

Rund 8000 Japaner leben in Düsseldorf, insgesamt 14.000 in Nordrhein-Westfalen. Rund 600 japanische Arbeitgeber in NRW 32.000 Arbeitsplätze in der Region. (Quelle: Japantag in Düsseldorf)Da fragt man sich doch, ist es wegen der Mode oder des Rheins? So einfach ist es nicht! Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand in Japan eine große Nachfrage nach Maschinen und Technik. Diese fanden die Japaner in Düsseldorf, wo die Fäden zu den Werken im Ruhrgebiet gesponnen wurden.

Die Geschäftsleute brachten ihre Familien mit. Nach und nach entwickelte sich eine japanische Gemeinde mit eigenem Kindergarten und Schule, Supermärkten, Restaurants, Ärzten, Banken – alles eben, was der Mensch so in seinem Leben braucht! Allein der im Jahre 1964 gegründete Japanische Klub soll 4000 Mitglieder haben. Diesem japanischen Leben fernab der Heimat wollen wir auf den Grund gehen.

Die Immermannstraße, die japanische Straße in Düsseldorf.

Unser erster Weg führt uns in die mit japanischen Flair behaftete Immermannstraße in der Nähe des Düsseldorfer Bahnhofs. Sie wird auch gerne mal als Little Tokio bezeichnet. Wenn du hier ein Japanviertel ähnlich der Chinatowns in London oder San Francisco erwartest, wirst du enttäuscht sein. Da begrüßt dich am Eingang kein spezieller Torbogen mit Drachen oder Samuraikriegern! Die Verwandlung geht fast unbemerkt. Wie viele Straßen Düsseldorfs ist auch die Immermannstraße eine breite Straße mit modernen Gebäuden, also so gar nicht heimelig!

Immermannstraße Düsseldorf Japan

Dann siehst du aber den japanischen Buchläden, Bookstore Nippon, die vielen japanischen Restaurants mit authentischer Küche, japanische Kneipen, Ramen-Imbisse wie das Takami und Naniwa, den Friseur, das Hotel Nikko oder die japanische Bäckerei Taka. In den kleinen Supermärkten Dae-Jang findest du asiatische Lebensmittel, im Shochiko zusätzlich Geschirr, Reiskocher, Getränke. Das Stöbern macht hier nicht nur Japanfans richtig Spaß!

Immermannstraße Japanischer Lebensmitteladen

Was immer du typisch Japanisches suchst, in der Immermannstraße solltest du fündig werden! Vielleicht findest du ein witziges japanisches Souvenir oder ein paar Zutaten, um japanisch zu kochen. Die Immermannstraße ist vom Düsseldorfer Bahnhof gut zu Fuß erreichbar.

Karaoke-Singen wie in Japan

Karaoke ist in Japan sehr beliebt. Das beliebte Singen bekannter Hits wurde quasi in Japan erfunden. Das japanische Wort Karaoke setzt sich aus den Worten „kara“ für leeres und „oke“ für Orchester zusammen. Du musst also mit deiner Stimme den Text zu der bekannten Melodie singen. Auf einem Monitor können nicht textsichere Kandidaten den Text sehen und gleich mitsingen. Das ist nicht immer so einfach, wie es klingt! Während es Karaoke bereits seit den 70ern in Japan gab, kam es erst in den 90ern nach Deutschland.

Wenn du mit Japanern ausgehst, landest du gerne mal in einer Karaokebar. Nur keine Hemmungen, wenn du nicht jeden Ton triffst. Das Publikum freut sich trotzdem. Das japanische Hotel Nikko hat eine Karaokebar mit dem Namen Lime Light.

Der Japanische Garten am Rhein

Etwas außerhalb der Stadt in Richtung Messegelände liegt der Nordpark. Der Park selbst ist ein großes Gelände mit Wasserspielen, verschiedenen Themengärten und Café-Restaurant. In seinem hinteren Teil legte der Gartenarchitekt Iwaki Ishiguro im Jahre 1975 einen Teichgarten an. Der japanische Garten ist ein Geschenk an die Düsseldorfer für die langjährige enge Freundschaft mit Japan.

Es ist bewundernswert, wie diese japanischen Gärten bis ins kleinste Detail geplant und perfektioniert sind. Die Natur wird in idealisierter Form nachahmt. Ein Rundweg führt an Steinlaternen vorbei über Hügel, die mit Kiefern und japanischem Fächerahorn bepflanzt sind. Wie kleine Wölkchen sehen die mit Nadeln tragenden Äste der Schwarzkiefern aus. Alles hier hat einen Sinn, den wir vielleicht nicht auf Anhieb verstehen.

Japan in Düsseldorf japanischer Garten

Ein kleiner Wasserfall plätschert zu meiner Rechten. Davor hat sich gerade eine junge Dame, der Manga-Fraktion für ein Fotoshooting platziert. Sie wirkt wie die liegende Meerjungfrau mit ihren türkisblauen Haaren. Weitere Gewandete tummeln sich an den Seiten. Kein Platz ist vor ihnen sicher. Der Park scheint als Hintergrundmotiv sehr beliebt zu sein! Ob das im Sinne des Gartenbaumeister ist, wage ich zu bezweifeln.

Japan in Düsseldorf Wasserfall

Der Düsseldorfer Garten ist eine Art Lustgarten (Chitei) und ja, wir hätten Lust, wieder zu kommen und sinnend auf den Gartenbänken zu sitzen.

Adresse: Nordpark, Kaiserswerther Straße 390, 40474 Düsseldorf
Zum Nordpark kommst du mit der S11, U78, U79 oder den Bussen 722, 760. Wir sind mit dem Hop-on Hop-Off-Bus gefahren.

Das Ekō-Haus mit buddhistischem Tempel und Japanhaus.

Inmitten einer hübschen, japanischen Gartenanlage im linksrheinischen Ortsteil Niederkassel steht das Ekō-Haus der Japanischen Kultur. Hier kannst du nicht nur die japanische Gartenanlage mit Seerosenteich, Stein- und Zen-Garten entdecken, du siehst vielleicht zum ersten Mal in deinem Leben ein japanisches Haus sowie einen buddhistischen Tempel.

Du betrittst den Garten durch ein großes Tor und findest dich in einer völlig neuen Welt wieder. Linkerhand ist ein Reinigungsbecken. Der Weg durch den Tempelgarten soll eine Art Prozession darstellen. Ein Flusslauf, Wasserfall und das Ufer sind mit Steinen dargestellt. Im Seerosenteich schwimmen einige Goldfische. Über eine steinerne Brücke kommst du zum anderen Ufer, wo du einen kleinen Schrein mit der Plastik eines japanischen Prinzen findest, der geholfen hat, den Buddhismus in Japan zu verbreiten.

Japanhaus Reinigungsbrunnen

Die schwere Bronzeglocke im Glockenturm wird vor Feierlichkeiten geschlagen. In einer kleine Ecke dahinter treffen wir auf einen Stein mit chinesischen Schriftzeichen. Hier wird den Toten gedacht, die nach Shin-buddhistischem Ritual begraben sind. Ein Chinese und ein Japaner bestätigten mir einmal während einer Weihnachtsfeier von Studenten des Bopparder Goethe-Instituts bei uns zu Hause, dass in beiden Sprachen die gleichen Schriftzeichen verwendet werden, nur die Aussprache ist anders.

Besuch eines typisch japanischen Hauses

Wir treten in das Ekō-Haus ein.  In einem Vorraum müssen wir die Schuhe ausziehen. Auf Socken betreten wir das japanische Haus, das im traditionellen Baustil gehalten ist. Die Wände des Holzhauses sind ganz dünn und lassen sich verschieben. Das Innere strahlt eine fast meditative Ruhe aus, weit weg von unseren oft überladenen Wohnräumen. Alle Maße sollen auf die Tatami-Matte zurückzuführen sein, die mit 90 x 180 cm dem Schlafplatz eines Japaners entspricht. Die Balkontür weißt zu einem weiteren kleinen Garten, der perfekt in seiner Idylle liegt. Im Haus werden auch traditionelle Teezeremonien durchgeführt, für die du dich lang im Voraus anmelden solltest.

Japanhaus Düsseldorf

Der buddhistische Tempel

Der kleine Tempel ist sehr prachtvoll mit viel Gold, hellem Holz und Schiebewänden mit bunten Pfauen ausgestattet. Der Schriftzug über dem drei geteilten Altarraum soll das Wort E-KŌ tragen, was so viel wie „schenkendes Licht“ bedeuten soll. Pfauen gelten in Indien als rein, da sie die giftigen Schlangen fressen und so den Menschen schützen. Der Buddhismus kommt ursprünglich aus Indien. Wir setzen uns auf einen Stuhl und saugen die Atmosphäre tief in uns ein.

Japan in Düsseldorf buddhistischer Tempel

Die ganze Anlage gab unserem Japantag das letzte große Highlight, das wir nicht mehr vergessen werden!

Adresse: Adresse: Brüggener Weg 6, 40547 Düsseldorf
Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags 13.00 -17.00 Uhr (außer an Feiertagen)
Eintritt: 2,50 € (Schüler/Studenten 1,50 €)
Mehr Informationen unter Ekō-Haus. Anreise mit dem Öffentlichen Nahverkehr, z. B. S11, U74, Busse 834, 835, 836.

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Japan-Tag in Düsseldorf 

Wir selbst haben ihn nicht erlebt, er soll aber einzigartig sein: Einmal im Jahr im Mai / Juni feiert Düsseldorf den Japan-Tag, ein deutsch-japanisches Kultur- und Begegnungsfest mit drei Bühnen und verschiedenen Veranstaltungszelten an der Rheinuferpromenade. Neben Musik von Taikotrommlern, japanischen Chören und Musikgruppen, kannst du Schwerttänze erleben oder am Karaoke-Wettbewerb teilnehmen.

Wenn du immer schon einmal einen Kimono anprobieren wolltest, Ikebana oder Kalligrafie lernen wolltest, solltest du das Fest nicht verpassen. Begeistert sind sicher auch die Manga-, Cosplay-, und Anime-Fans, die sich an den Verkaufsständen eindecken können. Außerdem findest du ein Samurai-Heerlager und zum Abschluss das  große japanisches Feuerwerk über dem Rhein.

Addresse: Mannesmannufer, 40213 Düsseldorf
Infos: Japanisches Fest.

Hotels in Düsseldorf

Solltest du zum Japantag anreisen, lohnt sich eine frühzeitige Hotelreservierung. Mitten in Little Tokio, unweit des Bahnhof liegt das Hotel Nikko Düsseldorf*, ein Designhotel, in dem auch gerne Japaner absteigen. Wenn du es etwas preisgünstiger möchtest, findest du auch aktuelle Angebote.



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Anreise nach Düsseldorf 

(*Werbung). Wir sind bequem mit dem Zug gereist. Da beginnt die Entspannung schon bei der Anreise, keine Parkplatzsorgen, kein Suchen. Auf der Strecke zwischen Frankfurt und Hamburg fährt die Privatbahn HKX, die günstige Preise auch für Düsseldorf anbietet. Die Tickets lassen sich gut auf dem Bahnportal Captain Train vergleichen und buchen. Die Plattform vergleicht verschiedene Anbieter wie Deutsche Bahn, HKX, Thalys usw.

Captain Train hat einen Teil der Fahrt gesponsort, damit wir die Buchungsplattform testen konnten. Mir war die Privatbahn vorher nicht einmal bekannt. Gerade auf einer längeren Strecke lässt sich da gut Geld sparen.

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Im Herbst 2023 haben wir es endlich geschafft, nach Japan zu reisen. Wir haben eine sehr günstige Busrundreise gebucht. Wie es uns die Reise gefallen hat und Informationen zu den einzelnen Zielen findest du unter

Tokio
Nikko
Weitere Orte folgen.

Warst du schon in Düsseldorf? Hast du einen Tipp für mich?

9 Kommentare

    • Reisefieber sagt

      Liebe Christina,

      Deutschland hat doch noch Überraschungen zu bieten. :-)

      Lieben Gruß
      Renate

  1. Brigitte Günster sagt

    Danke für die Info „Captain-Train“ kannte ich noch nicht!!
    Japanfest in Düsseldorf könnte ich mir für nächstes Jahr mal vornehmen!!!
    (Schwager wohnt doch dort!)
    Wie immer ein informativer Bericht!!

    • Reisefieber sagt

      Liebe Brigitte,
      vielen Dank! :-) Das wäre doch mal eine gute Idee.

      LG
      Renate

  2. Liebe Renate,
    das ist mal was ganz anderes. Japan in Düsseldorf – wusste nicht, dass wir in Deutschland so etwas haben. Gefällt mir sehr gut und ist einen Ausflug wert. Sehr schöne Bilder!!
    LG
    Iris

    • Reisefieber sagt

      Liebe Iris,
      danke dir und von mir aus ist nicht einmal weit!
      LG
      Renate

  3. Echt verrückt. Und wir sind extra nach Japan geflogen. :D
    Die Bilder sehen wirklich schön aus und ich hab niemals damit gerechnet, dass es sowas bei uns in Deutschland auch zu sehen gibt. Sehr, sehr schön!

    Liebe Grüße,
    Jasmin

    • Reisefieber sagt

      Liebe Jasmin,
      gerade in diesen Zeiten bin ich immer froh, wenn es etwas Exotisches auch bei uns gibt. Das entschädigt ein bisschen dafür, dass wir nicht in die Ferne schweifen können.

      Liebe Grüße
      Renate

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