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Orient-Express, Nagelmackers Vision der luxuriösen Nachtzüge

Buchtitel Monsieur Orient-Express, Wie es Georges Nagelmackers gelang, Welten zu verbinden.

(Buchtipp / Buchrezension) Der legendäre Orient-Express ist vielen ein Begriff komfortablen Reisens. Hättest du gewusst, dass es Ende des 19. Jahrhundert bereits über 180 Nachtzugverbindungen in Europa gab? Wer steckt hinter dieser Vision der bequemen Schlafwagen? Das Buch „Monsieur Orient-Express – Wie es Georges Nagelmackers gelang, Welten zu verbinden“ entführt dich zurück in die Anfänge der Eisenbahn.

Wer von uns hat nicht den Film „Mord im Orient-Express“ nach einem Roman von Agatha Christie gesehen? Der Roman erschien am 1. Januar 1934. Im Film aus dem Jahr 1974 traten berühmte Schausspieler wie Lauren Bacall, Ingrid Bergman, Sean Connery und Jacqueline Bisset auf. Der belgischen Detektiv Hercule Poirot wurde von Albert Finney dargestellt. Ich liebe diesen Film und habe ihn mehrmals angeschaut!

Der Autor Gerhard J. Rekel ist der Geschichte des berühmtesten Zuges der Welt und seines Erfinders nachgegangen.

Inhalt des Buches Monsieur Orient-Express

Der Belgier Georges Nagelmackers (1845 – 1905) aus Lüttich hat einen Traum. Er möchte einen Zug mit komfortablen Schlafwagen bauen, mit dem Reisende schnell und bequem durch Europa fahren können. Es soll im besten Fall eine Verbindung zwischen Orient und Okzident geschaffen werden.

Zu dieser Zeit waren meist holprige Postkutschen über viele Tage unterwegs. Das Bahnnetz in Europa ist noch lückenhaft, die Normen in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Hier und da haben sich Züge mit Sitzwagen entwickelt. Die Zeichen der Zeit stehen auf Abschottung.

Der Pionier Nagelmackers kämpft mit enormer Zielstrebigkeit, Ideenreichtum und Zähigkeit gegen alle Widrigkeiten an. Kaum einer glaubt an seinen Erfolg. Im Jahr 1875 gründet er die Bahngesellschaft Compagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL). Trotz aller Hindernisse schafft er es, Europa mit einem Netz von mehr als 180 Nachtzugverbindungen zu überziehen. Seine Schlafwagen sind bequem, der Speisewagen luxuriös, sodass Politiker, Wirtschaftsbosse und andere Größen der Gesellschaft gerne verreisen.

Porträt Nagelmackers mit Zug

Werbepostkarte für den Transsibérien mit einem Portrait Nagelmackers, dem Erfinder des Orient-Express

Er rührt die Werbetrommel mit Plakaten, in Zeitungen und auf der Weltausstellung. Wurden anfangs Schlafwagen an Züge der Bahngesellschaften angehängt, war das Ziel Fahrten mit eigenen Luxuszügen anzubieten.Plakat zur Expo 1900Plakat zur Expo 1900 zur Bewerbung des Transsibérien von Moskau nach Peking

Der Orient-Express

Das Jahr 1883 war dann die Geburtsstunde des berühmtesten Zuges, dem legendären Orient-Express. Er fuhr von Paris über München, Wien und Budapest, Bukarest bis nach Giurgiu, wo die Passagiere die Donau überqueren, um mit einem weiteren Zug nach Warna zu reisen. Von dort bringt sie ein Schiff nach Konstantinopel.

Die edlen Waggons sind aus Teakholz. Es werden Schlafwagen, Gepäckwagen und ein Restaurantwagen angeboten. Alles ist von Feinsten bis ins Detail von Nagelmackers entworfen. Endlich kann man schnell und komfortabel in den geheimnisvollen Orient reisen! Die Reisenden waren begeistert und der Orient-Express war regelmäßig ausgebucht.

Weitere Luxuszüge, wie z. B. der Nord-Express von Ostende / Paris – Berlin nach St. Petersburg folgen in den nachfolgenden Jahren.

Wie hat mir das Buch über den Orient-Express Erfinder gefallen?

Ich habe das spannende Buch Monsieur Orient-Express vom Anfang bis zum Ende verschlungen. Es nimmt einem mit in eine vergangene Epoche, in dem das Reisen noch nicht selbstverständlich war. Gab es doch weder Flugzeuge, noch Busse oder Autos. Mit großer Akribie hat der Autor die einzelnen Daten aus der Lebensgeschichte Nagelmackers zusammengetragen. Wir tauchen ein in die Welt eines Visionärs, der mit unermüdlicher Zähigkeit seinen Traum verfolgt. Er schafft etwas, von dem wir heute noch träumen.

Speisewagen im Orient-Express

A3 Der Speisewagen im Orient-Express

Dabei muss er kämpfen und sehr viele Niederschläge erleben. Doch er gibt nicht auf, selbst ein Krieg kann ihn nicht aufhalten. Nach einigen Jahren rollen über 776 Schlaf- und Speisewaggons sowie 120 Gepäckwaren über europäische Schienen. Hinzu kommen eigene Palasthotels und Reiseagenturen.

Die Biografie liest sich flüssig und leicht. Das Buch enthält viele Fotos und Zeichnungen aus der damaligen Zeit, z. B. die historischen Werbeplakate. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der sich mehr für die Eisenbahn bzw. die Anfänge des modernen Tourismus oder die Hintergründe des berühmtesten Zuges der Welt interessiert.

Der Autor

Der Autor und Filmemacher Gerhard J. Rekel aus Graz liebte schon als Kind den Duft der Eisenbahn. Er absolvierte ein Drehbuch- und Regiestudium an der Wiener Filmakademie sowie ein Studium der HTL-Elektrotechnik (Bulme). Studienreisen führten ihn durch Indien, China und Südamerika.

Er schrieb Drehbücher für den Tatort, Terra X, Dokumentarfilme. Passend zum Buch erschien die Dokumentation Orient Express, ein Zug schreibt Geschichte, die im ZDF, ORF und zahlreichen anderen Sendern lief.

Buch und Verlag

Das Buch Monsieur Orientexpress ist unter der ISBN-Nummer: 978-3-218-01305-5 im Verlag Kremayer & Scheriau erschienen. Es hat 288 Seiten mit vielen historischen Karten, Zeichnungen und Plakaten. Du kannst das Buch von Gerhard J. Rekel als Hardcover mit Schutzumschlag für 25,00 Euro oder E-Book im Buchhandel oder online kaufen, z. B. über (Werbelink) Amazon.

Ich bedanke mich beim Autor und Verlag, die mir das Buch zur Rezension zur Verfügung gestellt haben. Dies beeinflusst nicht meine Meinung zu dem Buch. Die Bildrechte liegen bei der Sammlung Jürgen Klein, Mönchengladbach.

Zitat des letzten Nachfahren Nagelmackers:

„Georges Nagelmackers hat etwas komplett Neues für Europa eingeleitet: Er hat es vollbracht, Grenzen zu überwinden, ohne Krieg zu führen.“

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