Tipps und Karte zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Trier, die du an einem Tag besichtigen kannst. Die älteste Stadt Deutschlands hat ein mildes Klima und ein angenehmes südliches Ambiente. Du fühlst dich fast wie in Italien, denn die Römer haben ihre Spuren hinterlassen. Aber auch französisches Flair kannst du finden.

Wir wollten in diesem Jahr eigentlich für ein Wochenende nach Luxemburg fahren. Hotel war gebucht, Bahnfahrkarte gekauft. Dann kam zwei Tage vorher die Corona-Warnung. Was tun? Da wir ein Rheinland-Pfalz-Ticket gekauft hatten, sind wir kurzerhand nach Trier gefahren. Das stellte sich als sehr gute Wahl heraus!

Was macht den Reiz von Trier aus?

Mildes Moselklima, römische Bauten, jede Menge Eissalons – Trier besticht durch sein südländisches Flair. Die Innenstadt bietet viele Restaurants und Cafés mit Sitzflächen im Freien, die von den Besuchern gut genutzt werden. Eine Fußgängerzone führt dich direkt von der Porta Nigra zu den schönsten historischen Orten. Als Universitätsstadt lockt Trier viele junge Menschen an. Die guten wirtschaftlichen Verbindungen zu Luxemburg, Belgien und Frankreich bringen zusätzlich Gäste in die Stadt.

Diese Sehenswürdigkeiten in Trier kannst du dir anschauen:

Die Porta Nigra

Die Porta Nigra gehört zu den einst vier Stadttoren Triers und ist heute das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Ihren Namen „Schwarzes Tor“ bekam sie, durch den durch Ruß und Wettereinflüsse gedunkelten Sandstein, bereits im Mittelalter. Sie wurde im Jahr 170 n. Christus errichtet, als Kaiser Marc Aurel das Imperium regierte. Damals konnte die Porta Nigra durch zwei Falltore nach außen abgesichert werden. Das gewaltige Stadttor hat eine Breite von 36 und eine Tiefe von 26 Metern. Die Doppeltoranlage war schwer zu durchbrechen, da in ihrem Innern ein sogenannter Zwinger lag, gefolgt von zwei weiteren Toren. Eindringlinge waren zwischen diesen beiden Toren gefangen.

Die Römer schützten die Stadt Trier mit einer 6,4 Kilometer langen Stadtmauer, 47 Türmen und vier Stadttoren vor den Germanen. Trier entwickelte sich damals zu Weltstadt. Kaum zu glauben, dass die gewaltigen Steinquader der Porta Nigra ohne Mörtel aufeinandergeschichtet wurden, die nur durch Eisenklammern gehalten wurden. Das Wahrzeichen Triers gilt als das best erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Adresse: Porta-Nigra-Platz, Trier
Tipp: Ein römischer Zenturio nimmt dich bei einer Führung durch die Geschichte der Porta Nigra.

Die Simeonstraße

Die Simeonstraße führt an prachtvollen Bauten vorbei von der Porta Nigra zum Hauptmarkt. Sie ist die Hauptgeschäftsstraße und Fußgängerzone. Direkt hinter der Porta Nigra findest du die Trierer Touristinformation, in der du dich mit Prospekten und Informationen eindecken kannst. Hier beginnen auch viele Stadtführungen.

Das Dreikönigenhaus, in der Simeonstraße 19, wirkt mit seinen Torbögen orientalisch auf mich. Außergewöhnlich an dem Wohnturm aus dem Jahr 1230 ist der Türeingang im ersten Stock des Hauses. Der Einstieg bewältigten die Bewohner des Hauses über eine hochklappbare Leiter. Es folgen sehr schöne Fachwerkhäuser und ein Tor, das in die Judengasse führt. Die enge Gasse war einst der Mittelpunkt des jüdischen Viertels.

Was mir sehr angenehm aufgefallen ist, Trier bietet jede Menge Eisdielen. Allein in der Simeonstraße kannst du dich alle paar Meter durchschlemmen. Wir saßen mit Blick auf die Porta Nigra und aßen für wenig Geld ein Eis im San Marino. Tipp: Unzählige Eisdielen bieten ihre Dienste in der Simeonstraße an. Ich könnte nicht sagen, welche die Beste ist, da wir nur eine probiert haben. Die einen sagen so die anderen so. 

Der Hauptmarkt mit Sankt Gangolf

Der wunderschöne Trierer Hauptmarkt ist gesäumt von prachtvollen Bürgerhäusern. Das Marktkreuz inmitten des Platzes zeugt davon, dass Trier im Jahr 958 die Stadtrechte bekam. Es ist ein Symbol des Marktfriedens. Gleichzeitig wurde mit dem Bau der Marktkirche Sankt Gangolf begonnen. Von der früheren Kirche sind nur die unteren Geschosse des Turms geblieben. Das Rokokoportal mit dem Heiligen Gangolf ist erst aus dem Jahr 1731.

Gegenüber liegt die Steipe, ein Repräsentationsbau des Bürgertums aus dem Jahr 1430, das als Fest- und Empfangsgebäude diente. Es war mal ein Rathaus und beherbergt heute Gastronomie sowie ein Spielzeugmuseum. Steipen heißen in Trier die Stützen des Gebäudes. Zwischen den Arkaden sind die Petrus, Paulus, Helena und Jakobus der Ältere, die Schutzpatrone der Stadt zu sehen.

Eine Inschrift auf dem Roten Haus „ANTE ROMAM TREVIRIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS“ besagt, das Trier 1300 Jahre älter sei als Rom. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Sage aus dem Mittelalter, die die Gründung Triers auf einen assyrischen Prinzen zurückführte. Das Glockenspiel neben dem Roten Haus lässt zu jeder vollen Stunde den Moselgruß von Karl Werding erklingen.

Den Petrusbrunnen schmücken neben der Figur des Petrus, die als Frauenfiguren daher kommenden Tugenden Gerechtigkeit, Mäßigung, Klugheit und Stärke. Kleine Affen dazwischen sollen die Laster darstellen.

Der Trierer Dom St. Peter mit dem Kreuzgang

Vom Hauptmarkt zweigen wir ab in die Sternstraße, die uns zum Trierer Dom führt. Es handelt sich hierbei um die älteste Bischofskirche Deutschlands, zugleich UNESCO Welterbe. Der Dom St. Peter steht auf den Mauern eines ehemaligen römischen Wohnhauses. Eine graue Dioritsäule, der Domstein vor dem Portal, soll vom Teufel selbst dorthin geschleudert worden sein.

Wallfahrer zieht es an den sehr seltenen Wallfahrtstagen zur wohl kostbarsten Reliquie im Trierer Dom, dem Heiligen Rock. Das Gewand Jesu soll einer Legende nach von der hl. Helena, der Mutter Kaiser Konstantins, von einer Pilgerreise ins Heilige Land nach Trier gebracht haben. Sie soll auch Nägel und Teile vom Kreuz Christis mitgenommen haben.

Unbedingt sehenswert ist der Kreuzgang zwischen Dom und Liebfrauenkirche. Es lohnt sich, durch den Kreuzgang zu spazieren. Wer mehr über den berühmten Dom und den Kreuzgang erfahren möchte, sollte sich einer Führung anschließen.
Adresse: Dom St. Peter, Liebfrauenstraße 12, 54290 Trier

Die Liebfrauenkirche

Die Liebfrauenkirche in Trier  ist die älteste gotische Kirche Deutschlands und wurde direkt an den Dom gebaut. Teile der Kirche sind der ehemaligen Doppelkirche Kaiser Konstantins entnommen. Im Jahr 1951 wurde die Liebfrauenkirche vom Papst zur Basilica Minor erhoben. Besonders interessant finde ich, dass sie den Kreuzgang mit dem Dom gemeinsam benutzt. Adresse: Liebfrauenkirche, Liebfrauenplatz 2, 54290 Trier

Die Konstantin-Basilika

Über die Liebfrauenstraße und den Konstantin-Platz kommen wir zur berühmten Konstantin-Basilika. Das gewaltige Gebäude mit einer Länge von 70, einer Breite von 30 sowie einer Höhe von ebenfalls 30 Metern wurde im Jahre 310 als Palastaula von Kaiser Konstantin errichtet. Sie diente einst für Empfänge und Zeremonien. Das historische Gebäude wurde später als Festung genutzt, wurde dann Teil des Kurfürstlichen Palais und dient seit 1857 als evangelische Kirche. Das Gebäude wurde mehrmals umgebaut, zerstört und wieder aufgebaut. Die Konstantin Basilika hat den größten römischen Saal ohne Säulen nördlich der Alpen!
Adresse: Konstantinbasilika, Konstantinplatz 10, 54290 Trier

Das Kurfürstliche Palais

Wenn du dann vom Eingang der Konstantin Basilika um die Ecke gehst, fühlst du dich wie in Frankreich. Hier kommen wir zu meinen Lieblingsplatz in Trier. Eine rosa Rokoko-Fassade vom Feinsten, weiße und goldenen Verzierungen und Marmorfiguren. Wir könnten auch vor einem der prunkvollen französischen Schlösser stehen, nicht wahr?

Das Kurfürstliche Palais wurde im 18. Jahrhundert vom Trierer Erzbischof und Kurfürsten Johann Philipp von Walderdorff in Auftrag gegeben. Rokoko war gerade der Kunststil dieser Zeit, und so erblühte das Palais bald im freundlichen Rosa. Im angrenzenden Garten lässt sich herrlich flanieren und auf den Bänken ausruhen oder picknicken. Es öffnen sich überall neue Einblicke mit Blumenrabatten, Wasserbecken und Figuren.

In den Palastgarten zieht es mich bei jedem Trierbesuch! Blumen, schattige Bäume und Entspannung, was will man mehr!
Adresse: Kurfürstliches Palais, Willy-Brandt-Platz 3, 54290 Trier

Das Rheinische Landesmuseum

Das Rheinische Landesmuseum schließt sich an den Palastgarten an. Wenn du genügend Zeit hast, solltest du dir die umfassende Sammlung zur Vorgeschichte der Stadt, der römischen Zeit, dem Mittelalter und der Neuzeit ansehen. Ich war mit meinen Schwestern einmal zur Abendführung „Im Reich der Schatten“, die mittels poetischer Sprache, Filmtechnik, Licht und Schatten die Historie lebendig werden lässt.

Adresse: Rheinisches Landesmuseum, Weimarer Allee 1, 54290 Trier

Die Kaiserthermen

Wenn du gerade aus durch den Park weiter gehst, kommst du zu den Kaiserthermen. Der mächtige nackte Fuß des Konstantin weist dir den Weg zum Eingang. Es handelt sich hierbei um eine Kopie zur Konstantinausstellung im Jahr 2007. Das Original steht, wie könnte es anders sein, in Rom.

Als die Kaiserthermen im 3. Jahrhundert nach Christi errichtet wurden, war Trier bereits eine blühende Kaiserresidenz. Die Kaiserthermen sollten der Bevölkerung geschenkt werden. Der Bau verzögerte sich und wurde dann leider nie fertiggestellt.
Adresse: Kaiserthermen, Weberbach 41, 54290 Trier

Das römische Amphitheater

Gladiatorenkämpfe, wilde Tiere oder Hinrichtungen, wer einmal den Film Spartacus gesehen hat, weiß, dass die römische Unterhaltung „Brot und Spiele“ nicht gerade zimperlich war! So bot auch das römische Trier seinen Bürgern einen Ort des Vergnügens an. Das im 2. Jahrhundert errichtete Amphitheater hatte 20.000 Plätze. Unterhalb der Arena lag ein Keller, die Akteure wurden mit Aufzügen hinaufbefördert. Die unterirdischen Gänge kannst du heute noch besichtigen. Im Sommerhalbjahr berichtet der Gladiator Valerius bei einer Führung von seinem abenteuerlichen Leben, den Kämpfen und das Überleben. Tipp: Die Karten solltest du besser im Voraus kaufen! Adresse: Amphitheater, Olewiger Str. 25, 54295 Trier

Welche Sehenswürdigkeiten in Trier kann ich in einem Tag sehen?

Die beschriebenen Sehenswürdigkeiten kannst du gut an einem Tag schaffen. Wenn du nur wenige Stunden oder einen halben Tag zu Verfügung hast, kannst du dich auf das wesentliche zwischen der Porta Nigra und dem Kurfürstlichen Palais beschränken. Das Amphitheater liegt etwas außerhalb der Route.

Günstige Hotels in Trier

Ich würde darauf achten, dass das Hotel eine zentrale Lage hat und in der Nähe der Innenstadt liegt. Du hast dann mehr Zeit für die Stadt. Der Weg vom Hauptbahnhof zur Porta Nigra ist nicht sehr weit. Schau dir vor der Buchung unbedingt die Karte an. Es zählt hier nicht nur der Preis, wenn du dafür lange Wege in Kauf nehmen musst. So hatten wir das B & B gebucht, für Zugreisende liegt es aber doch recht ungünstig, da es keine direkte Unterführung vom Bahnhof aus gab. Hotels bei Booking:

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