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Toronto, der Stadteil Yorkville zwischen Neil Young und Designerläden

Toronto Bloor Yorkville

Yorkville, ein Stadtteil von Toronto, war einst berühmt für seine lebendige Musikszene mit Größen wie Neil Young und Bruce Cockburn. Zwischen edlen Designerläden, Gourmetrestaurants und Luxushotels kannst du heute im luxuriösesten Einkaufsviertel Kanadas schlendern. Hat Bloor-Yorkville dadurch seinen Charme verloren? 

Wir sind auf unserer Städtetour in Toronto und wollen uns heute den Stadtteil Bloor-Yorkville näher ansehen. Das Viertel ist umgeben von den Straßen Bloor Street West, Avenue Road, Davenport Road und Yonge Street. Yorkville war eine eigenständige Kleinstadt bevor es 1883 als Stadtteil in die Stadt Toronto überging.

Das alte Yorkville

Das alte Yorkville

Yorkville, das Greenwich Village von Toronto

In Yorkville lebten einst Künstler, Musiker und Maler zusammen mit Hippies. Das Viertel war ein bisschen heruntergekommen, dafür preiswert. Yorkville war ein Studentenviertel. Es muss ein bisschen wie Greenwich Village in New York gewirkt haben. Das Viertel mit den viktorianischen Häusern galt als vor Jahren kanadische Hauptstadt der Hippiebewegung.

Neil Young und die Musikszene in Yorkville

Was vielleicht nicht jeder weiß, Neil Young wurde in Toronto geboren. Mitte der Sechziger spielte er wie viele andere Musiker in den Clubs von Yorkville. Das war damals noch ein ganz anderes Stadtviertel voller berühmter Bars und Kaffeehäuser wie das „Night Owl“, „The Myna Bird“ oder „The Cellar“. Das Cellar war fast das Wohnzimmer Neil Youngs. Im Kellerlokal Avenue Road / Davenport Street wurde Folk und Jazzmusik gespielt. Das Riverboat Coffee House verewigte Neil Young gar in seinem Song „Ambulance Blues“.

Toronto Yorkville Riverboot Coffee House

Riverboat Coffee House

In den rund 40 Clubs von Yorkville traten Joni Mitchell, Bruce Cockburn, Gordon Lightfoot, Howlin‘ Wolf, Simon & Garfunkel, Sonny Terry & Brownie McGhee und viele andere auf. Wenn du mehr über die damalige Musikszene in Yorkville erfahren möchtest, schau unter The Riverboat and Yorkville’s rich music history oder in dieses Youtube-Video:

Von dieser Zeit ist leider nichts mehr geblieben, was mich sehr wehmütig stimmt! In den Siebzigern kamen die Bagger und Yorkville änderte sich gewaltig.

Yorkville heute, edel und chic

Yorkville Hazelton Avenue

Hazelton Avenue

Wir spazieren durch die Straßen des Viertels. Yorkville ist voller kleiner Kunstgalerien, Designerboutiquen, Edelrestaurants und Cafés. In Yorkville findest du Chanel, Tiffany, D&G, Hermès sowie kanadische Designer. Was für ein Wandel! Wer hier wohnt, hat es geschafft! Die viktorianischen Häuser sind auf das Liebevollste renoviert. Kleine schmucke Gärten säumen die Häuser. Wer es sich leisten kann, hat einen Gärtner. Es ist ruhig in der schmalen Hazelton Avenue.

Im luxuriösen Lebensmittelladen Pusateri’s Fine Foods staunen wir über die Auslagen. So eine große Auswahl an Fleisch und Salaten aller Art habe ich noch nie gesehen. Beste Käsesorten, Backwaren, Obst und Gemüse – das Geschäft könnte auch an der Cote d’Azur liegen.

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Das kleine Feuerwehrhaus liegt zwischen den Hochhäusern. Es ist die älteste, noch aktive Feuerwehr der Stadt.

Feuerwehr Toronto Yorkville

Die kleine Feuerwehr in Yorkville

Celebrities in Yorkville, Luxushotel und Eigentumswohnungen

In Yorkville findest du die teuersten Hotels der Stadt wie das Hazelton, New Four Seasons oder das Hyatt. Manche verstecken sich hinter Eigentumswohnungen und Apartments, streng bewacht von der Security. Die Stars fahren direkt mit dem Aufzug in ihre Wohnung. Du hast keine Chance sie zu sehen. Niemand weiß, wer hier gerade wohnt. Vielleicht hast du während der TIFF, der Toronto International Film Festivals, eine Chance einen Blick zu erhaschen, wenn das Four Seasons (Haltestelle des Hop-On Hop-Off-Busses) ausgebucht ist.

Museen und schattige Parks in Yorkville, Toronto

Wenige Schritte weiter, in der Bloor Street West findest du das berühmteste Museum der Stadt, das ROM (Royal Ontario Museum), das Völkerkundemuseum mit dem modernen Glaskristall des Künstlers Daniel Liebeskind. Etwas weiter ist das BATA- Schuhmuseum. Aufgrund des schönen, sonnigen Wetters haben wir die Museen nur von außen betrachtet.

ROM Toronto

Royal Ontario Museum

Zwischen beiden Museen führt ein schattiger Weg, der Philosophers’s Walk vorbei am Trinity College. Werfe unbedingt einen Blick in den Innenhof! Sieht es hier nicht aus wie bei Hogwarts?

Innenhof Trinity College Toronto

Innenhof Trinity College Toronto

Überquere den Queens Park Crescent West. Du landest im Queen’s Park, ein wunderbarer Platz für eine entspannende Pause auf der Bank unter schattigen Bäumen. Der Park wurde zu Ehren Königin Victorias von England benannt. In seiner Mitte befindet sich auch das Parlamentsgebäude Ontarios.

Fazit: Yorkville ist interessant für Liebhaber von Designermoden sowie feinen Restaurants. Ein Spaziergang kann mit dem Besuch der Museen und des Parks verbunden werden. Ich möchte nicht als ewig Gestriger wirken, aber ein bisschen fehlt mir das Flair der Sechziger. Vom ehemaligen Viertel der Hippies und Musik ist heute nichts mehr zu sehen. Schade!

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