Die Altstadt von Dinkelsbühl soll eine der schönsten in Deutschland sein! So beschreibt es das Magazin Focus und tatsächlich, das über 400 Jahre unveränderte Stadtbild mit seinen Fachwerkhäusern, 14 Türmen und vier Stadttoren ist mehr als beeindruckend. Beim Stadtrundgang auf eigene Faust kannst du die Atmosphäre in dich aufnehmen.
Wir sind auf einer Winterreise zu mehreren Weihnachtsmärkten unterwegs. Unser Bus bringt uns zum Parkplatz P1 auf der Schwedenwiese, von hier aus können wir den ganzen Tag die schöne Altstadt von Dinkelsbühl erkunden. Es ist nur eine kurze Wegstrecke am Dreigangsturm vorbei bis zum Wörnitztor, einem von vier Stadttoren von Dinkelsbühl.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Dinkelsbühl:
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wörnitztor
- 2 Das Haus der Geschichte
- 3 Das Münster St. Georg
- 4 Kurioses bei den Alstadthäusern
- 5 Die Spitalanlage
- 6 Farbenfrohe Altstadt von Dinkelsbühl
- 7 Der Weihnachtsmarkt in Dinkelsbühl
- 8 Die historische Stadtmauer
- 9 Das Rothenburger Tor
- 10 Faulturm, Grüner Turm und Dreikönigsturm
- 11 Die Jugendherberge
- 12 Übernachten in Dinkelsbühl
- 13 Das Segringer Tor
- 14 Der Obere Stadtmauerweg
- 15 Das Nördlinger Tor
- 16 Essen gehen in Dinkelsbühl
- 17 Woher kommt der Name Dinkelsbühl?
- 18 Wie komme ich nach Dinkelsbühl?
- 19 Weitere Städte an der Romantischen Straße
Das Wörnitztor
Durch das rötliche Wörnitztor betreten wir die romantische Altstadt. Das östliche Stadttor ist nach dem Fluss Wörnitz benannt, einem Nebenfluss der Donau. Das älteste Stadtor von Dinkelsbühl aus dem 14. Jahrhundert trägt einen Renaissancegiebel mit Glockenturm aus dem 16. Jahrhundert. Wir merken uns schon einmal die orangerote Farbe, damit wir abends den Weg zum Parkplatz finden.
Das Haus der Geschichte
Nach dem Betreten der Altstadt, stehen wir gleich vor dem Haus der Geschichte am Altrathausplatz. Das Steinhaus aus dem 14. Jahrhundert diente 1855 als Rathaus. Heute sind hier die Touristinformation sowie das Haus der Geschichte untergebracht. Das Museum informiert über die 800-jährige Historie der Stadt. Vor dem hübschen Ensemble von Rathaus, Löwenbrunnen und Wörnitztor wird jährlich die Stadtübergabe der Kinderzeche aufgeführt.
Tipp: In der Touristinformation kannst du dich mit einem Stadtplan und weiteren Prospekten eindecken.
Wir laufen durch ein kleines Gässchen hinter dem Münster vorbei, bis wir auf dem kleinen Kirchhöflein stehen.
Das Münster St. Georg
Das Münster Sankt Georg wurde zwischen den Jahren 1448 und 1499 errichtet. Sie gilt als eine der schönsten spätgotischen Hallenkirchen Süddeutschlands. Eigentlich sollte sie zwei Kirchtürme haben, der Nordturm wurde wohl aus Geldmangel nie fertiggebaut. Über dem rechteckigen Stumpf ist heute einen Ziegelaufbau mit Dach. Das kleine weiße Gebäude passt nicht so ganz zum Rest. Es wird als Sakristei genutzt.
Tipp: Ein Besuch der Kirche lohnt sich! Der Eingang zum Münster St. Georg befindet sich auf der anderen Seite.
Über das Kirchhöflein umrunden wir das gotische Münster und erreichen die Spitalanlage.
Kurioses bei den Alstadthäusern
Die Städteführerin macht uns auf eine schmale Lücke zwischen den Altstadthäusern in der Hinteren Priestergasse aufmerksam. Sie sollte damals als Brandschutz dienen, da die Fachwerkhäuser durch die vielen Holzbalken schnell brennen. Witzig: zwischen diesen beiden Häusern hat man in luftiger Höhe eine gemeinsame Toilette gebaut. Früher, als es noch keine Abwasserleitung gab, landete alles in einer Schüssel darunter, die regelmäßig ausgelehrt werden musste.
Wir gehen weiter und biegen in die Spitalgasse ein. Ein Originalnachbau vom eigenen Haus ziert dieses hübsche Fachwerkhaus in der Spitalgasse/Ecke Bleichweg. Auf was für lustige Ideen die Leute so kommen! Es ist wirklich 1 zu 1 nachgebaut. Am Schülerwohnheim vorbei erreichen wir den Spitalhof.
Die Spitalanlage
Siechhaus, Altersheim, Kirche – das frühere Spital zum heiligen Geist und der Jungfrau Maria aus dem Jahr 1280 diente vielen Zwecken. Im Siechhaus waren die Patienten mit ansteckenden Krankheiten untergebracht. Damit sie sich nicht in der Öffentlichkeit bewegten, baute man ihnen im Jahr 1380 eine eigene Kirche.
Auf dem eigentlich romantischen Platz findet normalerweise der Weihnachtsmarkt statt. Wegen Bauarbeiten im 2022 wurde er bei unserem Besuch außerhalb der Stadtmauer aufgebaut.
Farbenfrohe Altstadt von Dinkelsbühl
Besonders gut gefallen mir die bunt leuchtenden Häuser der Alstadt. Wir erfahren, dass es sich bei den meisten Häusern um Fachwerkbauten handelt, die zum Schutz vor Feuer verputzt wurden. Gerade in der dunklen Jahreszeit kann ich nicht genug Helligkeit und Farbe bekommen. Der Ausdruck „steinreich“ soll übrigens von den Steinhäusern kommen. Der Bau eines Steinhauses war im Mittelalter sehr teuer. Das konnten sich die Wenigsten leisten. Fachwerkbauten waren billiger.
Das Deutsche Haus am Weinmarkt ist eines der bedeutendsten Bürgerhäuser aus der Zeit der deutschen Renaissance. Das Stammhaus der Grafen von Drechsel und der Freiherren von und zu Unterdeufstetten beeindruckt durch seine kunstvollen Schnitzereien.
Der Weihnachtsmarkt in Dinkelsbühl
Im Jahr 2022 war der Weihnachtsmarkt im Stadtpark außerhalb der Stadtmauer untergebracht. Er war dennoch sehr schön mit vielen Kunsthandwerkbuden, Essen und Trinken. Es gab Bratwurst, Lebkuchen und der Glühwein durfte natürlich nicht fehlen!
Die historische Stadtmauer
Auf einer Länge von 2,5 Kilometer umrundet die historische Stadtmauer die Altstadt von Dinkelsbühl. Ein Teil der Mauer aus der Stauferzeit ist noch beim Wörnitztor zu sehen, beim Spitaltor treffen alte und neue Mauer zusammen. Zwischen 1372 und 1435 wurde die Stadtmauer erweitert. Auf dem Rundgang Türme und Tore kannst du die Stadtmauer außen umrunden.
Tipp: Ein gleichnamiges Faltblatt mit Karte und Erläuterung findest du bei der Touristinformation.
Das Rothenburger Tor
Am Ende der Dr. Martin-Luther-Straße steht das nach Norden gerichtete Rothenburger Tor. In seinem Inneren war früher das Gefängnis der Stadt untergebracht. Wenn du die Stadt durch das Tor verlässt, stößt du auf den Rothenburger Weiher mit seinen Entchen und einer hübschen Parkanlage.
Faulturm, Grüner Turm und Dreikönigsturm
Im runden Faulturm wurden früher diejenigen eingesperrt, die ihre Zeche nicht zahlen konnten. Rund um die Türme entdecken wir immer wieder Kleinigkeiten, wie das hübsche Tor mit dem goldenen Herzen und dem romantischen Pavillion. Entlang des Kapuzinerwegs reihen sich weiter der Grüne Turm sowie der Dreikönigsturm. Der Grüne Turm wurde nicht etwa nach seiner Farbe, sondern nach seiner Wächterfamilie Grüner benannt.
Die Dreikönigskapelle erinnert an die Überführung der Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln, bei der die Truppe ein Nachtlager an dieser Stelle errichtete. Info: Der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel erhielt die Gebeine vom Kaiser Friedrich von Barbarossa nach der Eroberung Mailands im Jahr 1162.
Die Jugendherberge
In der Nähe des Dreikönigsturms befindet sich der denkmalgeschützte ehemalige Kornspeicher aus dem Jahr 1508, der als Jugendherberge genutzt wird. Es gibt 25 Zimmer mit insgesamt 100 Betten. Von der Jugendherberge fällt der Blick auf die vielen kleinen Fachwerkhäuser, die fast hinter der Straße verschwinden.
Adresse: Jugendherberge Dinkelsbühl, Koppengasse 10, 91550 Dinkelsbühl
Übernachten in Dinkelsbühl
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Das Segringer Tor
Am Ende des Kapuzinerweges stoßen wir auf das Segringer Tor, welches in Richtung Westen zeigt. Von der Segringer Straße erreichst du wieder den Marktplatz. Das Tor wurde im Jahr 1649 durch Schwedische Truppen beschädigt. Seine heutige Form mit der barocken Turmhaube erhielt es durch Antonio Don im Jahr 1655.
Der Obere Stadtmauerweg
Wir wollen noch den Oberen Stadtmauerweg laufen, der an acht stattlichen Türmen vorbeiführt. Wächtersturm, ein Wachturm, der mit 8 Nachtwächtern besetzt war. Die Wachtürme Berlinsturm und Haymersturm wurden nach wichtigen Dinkelsbühler Persönlichkeiten benannt.
Es folgen Weisserturm, Hagelsturm, Hertlesturm, Krugsturm und Salwartenturm. Dazwischen können nicht nur Kinder einen Mauergeist suchen oder den Garten der Sinne in der Arche Noah ist erleben. Der Stadtmauerweg endet am Nördlinger Tor.
Das Nördlinger Tor
Durch das nach Süden gerichtete Nördlinger Tor führt die Straße in Richtung Nördlingen. Im Nördlinger Tor wurden früher Waffen und Munition zur Verteidiung der Stadt gelagert. Eine Treppe führt hinauf zu einem Eingang im Obergeschoss. Von hier kannst du ein schönes Bild von der Nördlinger Straße machen, die zum Altrathausplatz führt.
Nach so viel frischer Luft und Bewegung haben wir Lust auf einen Kaffee, zumal es auch zu regenen beginnt. Aber in Dinkelsbühl gibt es genug Auswahl!
Essen gehen in Dinkelsbühl
Die örtlichen Bäckereien und Cafés locken uns mit leckerem Weihnachtsgebäck, Kuchen und Teilchen in allen Farben und Formen. In Rothenburg ob der Tauber sollen die Schneeballen erfunden worden sein, die hier so bunt zum Anbeißen auf einer Etagere liegen. Aber auch die Muffins sind zauberhaft oder?
Etwas durchgefroren, es ist gerade Dezember und wir haben Minusgrade, lassen wir uns in einem Café gegenüber des Münsters nieder, um uns aufzuwärmen. Neben Süßem werden auch herzhafte Gerichte angeboten.
Woher kommt der Name Dinkelsbühl?
Gut erkennbar am Wörnitztor ist das Wappen der Stadt, drei Ähren auf einem Dreiberg, also einem Berg mit drei Hügeln. Es soll sich um Dinkelähren handeln. Das Getreide wurde früher hier rund um die Stadt angebaut. Bühl steht für Hügel. Eine andere Erklärung weist auf den Flurnamen Bühel (Hügel) und dem Personennamen Dingolf hin, demnach der Hügel des Dingolf.
Wie komme ich nach Dinkelsbühl?
Dinkelsbühl liegt an der Romantischen Straße (B25) zwischen Würzburg und Augsburg. Die Anfahrt mit dem Auto erfolgt über die A7 Würzburg – Ulm und die Ausfahrt Dinkelsbühl/Fichtenau. Rund 10 Minuten später bist du in der Stadt. Die Parkplätze sind sehr gut aussgeschildert.
Bahn oder/und Bus
Die nächsten Bahnhöfe sind Crailsheim, Dombühl und Ansbach, von dort geht es mit öffentlichen Busverbindungen weiter nach Dinkelsbühl.
Ab Frankfurt am Main Hauptbahnhof sowie München fährt der Romantische Straße Bus bereits seit 70 Jahren saisonal zu den vielen Städten der Ferienstraße. Die Touren werden zwischen Mai und Oktober angeboten. Der Zustieg ist auch in Würzburg oder Augsburg möglich. Den Fahrplan findest du hier.
Weitere Städte an der Romantischen Straße
Die Romantische Straße beginnt in Würzburg und endet in Füssen. Dazwischen liegen z. B. die Städte Wertheim, Rothenburg ob der Tauber oder Augsburg.
Hallo Renate,
einen ausführlichen Blogbeitrag hast du über Dinkelsbühl geschrieben! Wir finden Franken sehr schön mit den vielen hübschen Städten, Dörfern und Fachwerkhäusern. Einen Kurztrip konnten wir schon in diese Region machen. Rothenburg war definitiv ein Highlight, worüber wir eine kleine Zusammenfassung geschrieben haben. Dieses Jahr möchten wir nach Franken zurückkehren und noch einige versteckte Städte entdecken. Deiner Meinung nach was dürfen wir nicht auslassen?
Ich wünsche dir viel Spaß weiterhin mit dem Blog!
Liebe Grüße
Ildi
Hallo Ildi,
wir waren einen Tag später in Rothenburg ob der Tauber. Immer noch ein sehr schönes Städtchen!
Ich war noch nicht in allen Städten an der Romantischen Straße. Würzburg kann ich Euch empfehlen.
Liebe Grüße
Renate