(Werbung) Königslutter am Elm ist berühmt für seinen Kaiserdom, in dem der Vater Heinrich des Löwen bestattet wurde. Spannend ist das Geopark-Informationszentrum mit seinen Fossilien und einem Fußabdruck eines Dinosauriers. Die Welt der Klänge lässt dass Museum Mechanischer Musikinstrumente MMM erleben. Ein Stadtspaziergang führt zu historischen Fachwerkhäusern.
Auf unserer Reise durch das Braunschweiger Land fahren wir heute nach Königslutter am Elm. Der Elm ist kein Fluss, sondern ein Höhenzug im Norddeutschen Tiefland.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Königslutter
- 2 Die Altstadt mit den Fachwerkhäusern
- 3 Altes und neues Rathaus
- 4 Das Geopark-Informationszentrum
- 5 Duckstein Bier und Kalk
- 6 Das Museum mechanischer Musikinstrumente MMM
- 7 Das Dom-Café in Königslutter
- 8 Der Kaiserdom von Königslutter am Elm
- 9 Einer der ältesten deutschen Bäume Deutschlands
- 10 Königslutter Bahnhof
- 11 Wo liegt Königslutter?
- 12 Weitere interessante Orte in Niedersachsen
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Königslutter
Königsluttter bietet viele Sehenswürdigkeiten, die du dir anschauen solltest. Auf Platz Nummer eins liegt bei den meisten Besuchern sicherlich der Kaiserdom. Für mich folgen auf Platz zwei und drei die beiden spannenden Museen, das MMM Museum mechanischer Musikinstrumente sowie das Geopark-Informationszentrum. Ein Spaziergang durch die Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern rundet deinen Besuch ab. Ich habe dir einige Tipps für deinen Aufenthalt in der Stadt zusammengestellt.
Die Altstadt mit den Fachwerkhäusern
Wir spazieren vom Bahnhof zur Innenstadt, die von zahlreichen Fachwerkhäusern geprägt ist. Kein Wunder, dass die Deutsche Fachwerkstraße auch durch Königslutter führt. Viele Häuser, die wir sehen, wurden liebevoll renoviert. Große Rundbogentore weisen häufig auf ehemalige Brauereien hin. Der Verkauf des Bieres verhalf der Stadt früher zu einigem Wohlstand.
Wir laufen durch die Fußgängerzone zum Marktplatz mit seinen vielen großen und kleinen Fachwerkhäusern.
Bei einem Haus auf dem Marktplatz fallen uns ungewöhnliche Figuren und Säulen auf, die die Balken tragen. Wir erfahren von der Reiseführerin, dass sie aus der Dorfkirche von Schoderstedt stammen sollen. Die Kirche wurde im Mittelalter zerstört. Das Haus wurde 1674 vom Amtmann Ernst Leidenfrost erbaut.
Die Holzbalken mancher Häuser zieren Sinnsprüche und schmucke Dekorationen.
Die kleinen bunten Häuser einer Straße wirken mit ihren Holzbalken besonders schief und krumm, was auch ihren besonderen Reiz ausmacht. Beim Eintreten durch so eine niedrige Tür müsste ich mich bücken. Ich frage mich, wie es wohl innen aussehen mag.
Tipp: Wer sich genauer mit dem Fachwerk beschäftigen möchte, sollte sich der Fachwerkführung Schiffskehlen und krumme Balken anschließen. Sie geht auf das kunstvolle Handwerk der Zimmerleute, die Inschriften und das Schmuckwerk ein.
Altes und neues Rathaus
Am Marktplatz liegen das alte und das neue Rathaus. In dem orangefarbenen Haus wohnte einst Dr. Samuel Hahnemann, der die Grundlagen der Homöopathie begründete. Im linken Haus ist die Stadtverwaltung untergebracht. Dahinter lugt die Stadtkirche hervor. Wir gehen an ihr vorbei, um zum Geopark-Informationszentrum zu gelangen.
Das Geopark-Informationszentrum
In die Welt der Steine und Dinosaurier führt unser Besuch des Geopark-Informationszentrums. Auf vier Stockwerken werden anhand von Fossilien und Gesteinen 290 Millionen Jahre Erdgeschichte erlebbar gemacht. Was vielleicht etwas nüchtern klingen mag, ist in Wahrheit richtig spannend! Was so alles in den Steinbrüchen und Gruben des Braunschweiger Landes gefunden wurde, z. B. ein Fischsaurierskelett.
Vor langer Zeit lag das Braunschweiger Land am Äquator. Es war von einem Meer bedeckt, in dem viele Tiere lebten. Wir sehen z. B. große Ammoniten, die sogenannten Kopffüßler. Als Kind habe ich mich gerne mit meinem Schwager Peter auf Fossiliensuche begeben. Wir haben häufig kleine Ammoniten im weichen Schiefergestein des Mittelrheins gefunden, die einst im Devonmeer schwammen. So groß waren meine Funde dann aber doch nicht!
Bei den Fossilien sehen wir sehr schöne Abdrücke von Fischen und Pflanzen. Selbst ein Abdruck eines Dinosaurierfußes ist vorhanden. Auch auf die Menschen der Steinzeit wird mit Exponaten eingegangen. Das Museum bildet eine hervorragende Grundlage für Erkundungen im UNESCO Geopark Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen. Broschüren informieren über Wanderungen auf Erlebnispfaden der Region, Fossiliensuche und Führungen.
Adresse: Geopark-Informationszentrum, An der Stadtkirche 1, Königslutter
Zeitalter: Ur- und Steinzeit
Duckstein Bier und Kalk
Im Geopark-Informationszentrum fiel mir auch der Duckstein ins Auge. Duckstein Bier kannte ich schon vor meinem Besuch von Königslutter. Ich habe es mal in Hamburg getrunken und für sehr gut gefunden. Wobei ich den Namen Duckstein damals nicht mit Königslutter in Verbindung gebracht habe. Vielmehr habe ich an eine Familie Duck aus Entenhausen gedacht und mich gewundert. Hoffentlich wird mir das verziehen!
Dabei ist Duckstein ein kalkhaltiger Gesteinstyp, der auch als Kalktuff bezeichnet wird. Dieser bewirkte, dass der Bach Lutter sehr hartes Wasser führt, das gut zum Bierbrauen verwendet werden kann. Es bietet viele Mineralstoffe. Mit Duckstein wurde auch gebaut, z. B. Kellergewölbe für die Bierlagerung. Über 73 Brauereien haben zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert in Königslutter Duckstein-Bier gebraut. Das leckere Bier wurde damals auch exportiert. Bei meinem nächsten Besuch will ich mehr über das Bier erfahren!
Tipp: Bei einer Erlebnisführung zum Thema Duckstein-Bier erfährst du mehr über die Königslutteraner Brautradition. Das Biertasting rundet das Ganze ab.
Das Museum mechanischer Musikinstrumente MMM
Im MMM, dem Museum mechanischer Musikinstrumente, dürfen wir eine Erlebnisführung mitmachen. Wir tauchen ein in die Zeit der Karussellorgeln, großen und kleinen Spieluhren, Instrumenten mit Walzen oder Pappscheiben. Die Instrumente werden nicht nur erklärt, sie werden auch vorgespielt.
Mein persönliches Highlight ist das Stummfilm-Orchestrion „Photoplayer“ der Firma Wurlitzer aus Chicago. Es vertonte bis 1927 die Filme im Kino. Der Besuch von Kaiserdom und Museum lässt sich sehr gut verbinden. Sie liegen praktisch gegenüber.
Adresse: Museum Mechanischer Musikinstrumente (MMM), Vor dem Kaiserdom 3 – 5, 38154 Königslutter am Elm
Zeitalter: Industrialisierung und Moderne
Das Dom-Café in Königslutter
Wir setzen uns auf die Terrasse des Dom-Cafés, das im gleichen Gebäude wie das Museum untergebracht ist. Hier genießen wir einen sehr großen Windbeutel mit Erdbeeren und Eiscreme. Dabei fällt unser Blick direkt auf den Kaiserdom, der sich direkt gegenüber befindet. Ein geradezu idealer Platz für ein Päuschen!
Der Kaiserdom von Königslutter am Elm
Der Kaiserdom von Königslutter liegt auf einem Hügel über der Stadt. Er gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Romanik in Deutschland und ist quasi das Gegenstück zum Speyerer Dom. Von Kaiser Lothar III. als Grablege im 12. Jahrhundert erbaut, wurde er von italienischen Baumeistern mit vielen Ornamenten ausgestattet.
Am Eingangstor begrüßen uns zwei Löwen, die das Portal bewachen. Der linke Löwe hindert den Ungläubigen am Eintreten, indem er ihn vorher packt. Während der rechte Löwe seine frommen Schäfchen bewacht (Quelle: Otto Krugel, Kaiserdom Königslutter). Das Tor lässt italienische Einflüsse erkennen. Die beiden Löwen lassen uns brav hineingehen.
Die dreischiffige Basilika wirkt in ihrem Inneren recht gewaltig. Es soll sich um eines der frühen Großgewölbe der deutschen Romanik handeln. Kapitelle und Friese zieren viele Fabeltiere. Die farbenfrohen Wandmalereien wurden in 2010 frisch renoviert. Sehr gut gefällt mir der helle Kreuzgang. Die Säulen und Kapitelle sind völlig unterschiedlich verziert.
Wir wenden uns wieder nach draußen, um uns das Jagdfries anzuschauen.
Zwei Hasen fesseln einen Jäger
Berühmt ist auch das Jagdfries auf der Außenapsis des Domes. Wir sehen Jagdszenen mit Tieren. Beim Anblick zweier Hasen rätseln wir über die Bedeutung der Szene. Es ist ein Jäger zu sehen, der an den Füßen gefesselt auf dem Boden liegt. Die beiden Hasen fesseln gerade seine Hände. Rächen sich die beiden Mümmelmänner für die Jagd?
Tipp: Wer mehr über den Kaiserdom erfahren möchte, sollte sich einer einstündigen Führung anschließen, die sehr aufschlussreich ist. (Mittelalter und Renaissance)
Einer der ältesten deutschen Bäume Deutschlands
Hinter dem Kaiserdom von Königslutter bestaunen wir einen riesigen Baum. Die Kaiser-Lothar-Linde soll fast 900 Jahre alt sein. Es heißt, sie wurde schon im Jahr 1135 gepflanzt. Ich liebe diese alten, großen Bäume. Dieser hier hat einen gewaltigen Stammumfang von fast 15 Metern! Seine Höhe beträgt rund 23 Meter.
Damit hat es die Kaiser-Lothar-Linde auf die Liste der monumentalen Bäume geschafft. Wir lassen uns noch ein bisschen durch die Stadt treiben, bevor wir die Heimreise antreten.
Königslutter Bahnhof
Wir sind mit dem Zug von Braunschweig nach Königslutter gereist. Die Regionalbahn fährt ungefähr stündlich. Der Bahnhof ist nicht weit zum Stadtzentrum, etwa 800 m. In dem Gebäude ist ein Restaurant untergebracht.
Wo liegt Königslutter?
Königslutter am Elm liegt in Niedersachsen, rund 87 km von Hannover entfernt. Nach Braunschweig sind es rund 23 km nach Wolfsburg 20 km und nach Helmstedt 15 km. Die Stadt ist umgeben vom Naturpark Elm-Lappwald. Der Elm ist ein bewaldetes Mittelgebirge aus fossilem Kalkstein.
Tipp: Weitere Informationen zur Region Braunschweiger Land findest du unter zeitORTE.de. Es lohnt sich, die Kulturcoupons-App anzuschauen. Mit ihr kannst du sparen. Sie bietet Rabatte vom ermäßigten oder freien Eintritt bis zu einer Tasse Kaffee oder Kuchen.
Weitere interessante Orte in Niedersachsen
Im Beitrag über Braunschweig habe ich über die Sehenswürdigkeiten der Löwenstadt geschrieben. Die Autostadt Wolfsburg hat mir ihre moderne und historische Seite gezeigt. Ausführlich habe ich über die Führung durch das MMM Museum für Mechanische Musikinstrumente berichtet.
Ein weiterer historischer Fachwerkort in Niedersachsen ist Einbeck mit 400 Fachwerkhäusern und dem Museum über die Motorisierung der Menschheit PS-Speicher.
Anzeige: Für diesen Beitrag wurde ich auf eine Recherchereise in die Region Braunschweig-Wolfsburg eingeladen. Der Inhalt des Beitrages sowie meine Meinung wurden dadurch nicht beeinflusst.
Oh ich liebe Fachwerkhäuser. Und das Museum in dem es mechanische Musikinstrumente zu geben scheint, klingt auch interessant. Werd‘ ich wohl auf meine Deutschland-Liste setzen. Vielen Dank!
Ja, da geht es mir genau so. Ich bin ein großer Fan von Fachwerkstädtchen. Und das Museum ist klasse. Es führt in eine fast vergessene Welt und zeigt, wie schnell sich alles ändert.
Liebe Grüße
Renate