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Selbstspielende Musikinstrumente im Museum Königslutter

Karusselorgel in Koenigslutter

(Werbung) Selbstspielende Musikinstrumente haben die Menschen lange fasziniert. Sie reichen von der kleinen Spieluhr über Karussellorgeln bis zum Orchestrion für Stummfilme. Im MMM-Museum mechanischer Musikinstrumente Königslutter durften wir auf Zeitreise gehen. Die prachtvolle Karussellorgel der Firma Bruder stammt übrigens aus dem Jahr 1925.

Eine kleine Spieluhr haben die meisten von uns in der Kindheit gesehen. Eine kleine Tänzerin drehte sich anmutig, während eine Melodie erklang. Es hatte etwas Märchenhaftes. Die bunten Karussellorgeln erfreuten uns mit ihren abwechslungsreichen Musikstücken auf Jahrmärkten. Kennst du aber mechanische Musikinstrumente mit Geigen, selbstspielende Klaviere oder gar ein ganzes Orchester, das wie von Zauberhand erklingt?

Spieldose

Spieldose

Selbstspielende Musikinstrumente

Wir tauchen auf unserer Führung in die Welt der selbstspielenden Musikinstrumente ein. Da gibt es große und kleine Geräte. Doch wie werden sie angetrieben? Wir sehen Walzen, gelochte Pappscheiben oder -streifen. Wir lernen ihre Geschichte und die Technik dahinter kennen.

Selbstspielende Musikinstrumente

Selbstspielende Musikinstrumente

Besonders viel Freude macht es dann, wenn die Instrumente erklingen. Du tauchst tief in die historische Welt der Klänge von damals ein.
Tipp: Auf der Seite des Museums kannst du einige Hörbeispiele erleben!

Das Elektrische Klavier spielt von selbst

Die Pneumatik machte es möglich, selbstspielende Klaviere herzustellen. Bald stand in gut betuchten Häusern, Tanzsälen und Gaststuben ein elektrisches Klavier. Es spielte alleine wie von Zauberhand angetrieben. Ein „Vorsetzer“ ließ die Tasten des Klavieres erklingen. Das ist ein Apparat, der die Tasten drückt. Ein Pianist wurde nicht mehr unbedingt gebraucht. Das sparte Geld!

Selbstspielendes Klavier

Selbstspielendes Klavier mit Lochpapierrolle

Das MMM in Königslutter bietet eine Reihe von elektrischen Klavieren.

Die Pianola oder das Phonola

Die erste Pianola, ein Selbstspielapparat für Klaviere, wurde im Jahr 1895 in Detroit gefertigt. Der Klavierbauer Edvin Scott Votey gilt als Erfinder der Pianola. Die Ludwig Hupfeld AG aus Leipzig brachte im Jahr 1902 ihr Phonola auf den Markt. Das Kunstspielklavier wurde pneumatisch betrieben.

Pianola

Die Pianola

Mir fällt gleich dazu das Stück „Ich bin die fesche Lola“ von Marlene Dietrich aus dem Film „Der Blaue Engel“ von 1930 ein. In einer Zeile heißt es weiter:

Ich hab‘ ein Pianola zu Haus‘ in mein‘ Salon.
Und will mich wer begleiten da unten aus dem Saal,
Dem hau‘ ich in die Seiten und tret‘ ihm aufs Pedal!

Ein Himmel voller Geigen

Gleich mehrere Geigen spielen zu lassen, klingt für mich noch komplizierter. Im Jahr 1908 entwickelte die Firma Hupfeld ein Orchestrion mit einer Geige. Auf der Weltausstellung im Jahr 1910 in Brüssel wurde die Phonoliszt Violina vorgestellt, ein Orchestrion mit Klavier und drei wohl klingenden Geigen. Das war damals eine Sensation!

Selbstspielende Instrumente Geigen

Orchestrion mit selbstspielenden Geigen

Noch heute kannst du den Klang dieses schönen Instruments dir mit dem Stück „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ vorspielen lassen. Ist das nicht schön?

Das Stummfilm-Orchestrion

Stummfilme waren gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Westeuropa und den USA der Hit. Die Filme waren noch ohne Ton. Die Texte der Schauspieler wurden in den Film einmontiert. Wenn man kein teures Orchester im Kino haben wollte, musste eine Lösung her. Diese kam mit dem Stummfilm-Orchestrion „Photoplayer“ der Firma Wurlitzer aus Chicago.

Stummfilm Orchestrion

Das Stummfilm Orchestrion vertont den Stummfilm

Im selbstspielenden pneumatischen Klavier waren Klangeffekte wie Vogelzwitschern, Türklingeln oder Pferdegetrappel eingebaut, die vom Spieler händisch getätigt wurden. Die Filmmusik lief automatisch über eingebaute Walzen ab. Stummfilm-Orchestrion liefen im Kino bis ins Jahr 1927. Dann wurde der Tonfilm erfunden.

Ich sehe förmlich Charlie Chaplin in „The Kid“ oder Buster Keaton in „Der Navigator“ vor mir, wenn die Musik erklingt. Berühmt waren auch „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“, „Das Phantom der Oper“ oder „Dr. Mabuse, der Spieler“.
Tipp: Wenn du dich für Stummfilme interessierst, schau mal in das Stummfilm-Magazin.

Museum mechanische Musikintrumente

Museum Mechanischer Musikinstrumente in Königslutter

Fazit: Das Museum Mechanischer Musikintrumente in Königslutter

Das Museum ist eine Reise wert! Die Sammlung reicht von der kleinen Spieluhr über die Drehorgel, Spielautomaten bis zum Plattenspielwerk oder Orchestrion. Auf der Führung lernst du mehr über die Technik der Instrumente und kannst dir einige der 250 Instrumente der Sammlung anhören.

Das Museum Mechanischer Musikinstrumente liegt direkt neben dem Dom von Königslutter.

Adresse:
Museum Mechanischer Musikinstrumente (MMM)
Vor dem Kaiserdom 3 – 5
38154 Königslutter am Elm

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 – 17 Uhr
Website: MMM

Tipp: Weitere Informationen zur Region Braunschweiger Land findest du unter zeitOrte.de. Wenn du dort unterwegs bist, lohnt es sich dir die Kulturcoupons-App anzuschauen. Sie bietet viele Rabatte vom ermäßigten oder freien Eintritt bis zu einer Tasse Kaffee oder Kuchen.

Anzeige: Für diesen Beitrag wurde ich auf eine Recherchereise in die Region Braunschweig-Wolfsburg eingeladen. Der Inhalt und meine Meinung wurden dadurch nicht beeinflusst.

Hupfeld Orchestrion

Hupfeld Orchestrion mit Klavier und Schlagzeug. Pinne den Beitrag auf Pinterest

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