Limburg an der Lahn, die romantische hessische Kreisstadt, lockt mit dem berühmten siebentürmigen Dom, sowie einer historischen Altstadt mit vielen schmucken Fachwerkbauten. Tipps für einen gemütlichen Tag.

Die Stadt Limburg an der Lahn haben wir tatsächlich von einem Kollegen meines Mannes empfohlen bekommen. Bei der Suche nach Städtetrips in Verbindung mit dem Deutschlandticket haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Es hat sich gelohnt!

Anreise nach Limburg

Wir sind mit der Bahn über Koblenz nach Limburg/Lahn gereist, wo wir auf die Regionalbahn umgestiegen sind, die gemütlich an der schönen Lahn entlang rollt. Es fahren auch Züge ab Frankfurt, Wiesbaden, Wirges, Siegen oder Fulda. Der ICE zwischen Frankfurt und Köln hält an Fernbahnhof Limburg-Süd, von hier kannst du einen Bus in die Innenstadt nehmen.

Mit dem Auto ist Limburg an der Lahn über die A 3 erreichbar, den Limburger Dom sieht man hier schon von Weitem.

Vom Bahnhof in die Altstadt sind es nur wenige Minuten. Wir haben als Erstes die bekannteste Attraktion von Limburg an der Lahn ins Auge gefasst.

Der Limburger Dom

Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Limburg ist der Dom, der hoch über der Stadt auf einem Felsen thront. Die siebentürmige Kathedrale im frühgotischen Stil soll an das Himmliche Jerusalem erinnern. Der St. Georgs-Dom wurde im Jahr 1235 geweiht. Du kannst an einer Führung teilnehmen oder den Dom auf eigene Faust besichtigen.

Wir sind über die Treppen von der Altstadt hinaufgestiegen. Wenn du dann vor dem Portal stehst, beeindruckt allein schon von seine Größe!

Hättest du das gedacht?
Der Limburger Dom hat mehr Türme als alle anderen deutschen Kirchen. Er zierte früher die Rückseite des  1000 DM-Scheins.

Wir spazieren über den Domherrenfriedhof, der in Richtung Lahnufer liegt. Hier sind einige Geistliche begraben. Von der Mauer an der Seite hast du einen guten Ausblick auf die Lahn hinunter.

Das Innere des Limburger Doms

Der Dom ist 54 m lang und bis zu 35 m breit. In der Vierung schauen wir zwischen dem Chor und dem Nord- und Südquerhaus rund 33 m hinauf. Diese gewaltige Größe muss früher schon die Besucher ehrfürchtig werden lassen.

Die farbige Wandmalerei aus dem 16. Jahrhundert mit dem Namen Wurzel Jesse zeigt den Stammbaum Jesu mit seinen Vorfahren, die Heilige Sippe mit den Eltern Johannes des Täufers, Marias und den Aposteln.

Adresse: Hoher Dom zu Limburg, Domplatz 4, 65549 Limburg
Führungen und Öffnungszeiten unter Bistum Limburg

Schloss Limburg

Hinter dem Limburger Dom findest du das Schloss Limburg aus dem 8. Jahrhundert. Die mittelalterliche Felsenburg wurde durch Anbauten im Ostteil zu einem Schloss umgewandelt. In den historischen Mauern ist das Stadtarchiv untergebracht. Im Jahr 2000 wurde das Schloss vom Land Hessen an die Stadt Limburg zu einem symbolischen Preis verkauft. Seitdem wird es saniert. Ein Förderverein versucht zusammen mit der Stadt neue Konzepte für das Gebäude zu entwickeln. Bei unserem Besuch konnte nur der Innenhof besichtigt werden.

Das Diözesanmuseum mit dem Mariengarten

Im Diözesanmuseum ist der Domschatz untergebracht. Du kannst den kurtrierischen Barockschatz, die goldene Staurothek – die wichtigste Reliquie des Bistums und vieles mehr anschauen. Bei der Kreuzreliquie handelt es sich um einen im Jahr 964 in Byzanz angefertigten reich verzierten Behälter, in dem Teile des Kreuz Christi aufbewahrt werden. Sie wurde einst im großen Palast von Konstantinopel, in der kaiserlichen Pharos-Palastkapelle aufbewahrt. Ritter Heinrich von Ulmen brachte die Reliquie im Vierten Kreuzzug nach Ulmen. Später gelangte sie auf mehreren Umwegen durch eine Schenkung des Fürsten von Nassau-Weilburg nach Limburg.

Der angeschlossene Mariengarten mit seinen Brunnen ist ein Ort der Ruhe. Er bietet einen schönen Ausblick über die Stadt.

Adresse: Diözesanmuseum Limburg, Domstr. 12, 65549 Limburg

Die Limburger Altstadt

Nach dem Dombesuch tauchen wir in die verwinkelte Altstadt ein. Sie gehört zu den wenigen historischen Städten, die weitgehend unzerstört blieben. Wir treffen auf sehr viele alte Fachwerkhäuser. Der Fischmarkt ist der älteste Teil der Stadt mit Häusern aus dem 13. Jahrhundert, in die heute Restaurants, Bäckereien und Geschäfte eingezogen sind. Seinen Namen soll er von soll er von dem Wort „Fismart“ erhalten haben, was im örtlichen Dialekt für Wollfäden steht. Der Fischmarkt war ursprünglich ein Handelsplatz der Wollweber, später wurden hier tatsächlich Fische gehandelt.

Über den Fischmarkt erreichen wir die schmale Salzgasse, die ihren Namen von den früheren Gewürzhändlern erhalten hat, als Salz noch ein teures Gut war. Mehrere Cafés ringen hier um die Gunst der Besucher, wie z.B. das älteste Café der Stadt, das Café Will.

Die Kunstbäckerei

Das schmucke Fachwerkhaus der Kunstbäckerei Hensler in der Kolpingstraße 1 zeigt skurrile Figuren. Es sind künstlerische Kreationen von Friedel Hensler, die an Chimären (Mischwesen aus Tier und Mensch) oder andere Märchenwesen erinnern.

Das Innere der Bäckerei ist genau so bezaubernd. Es duftet nach frischem Brot und anderen Backwaren. Hier wird schon seit mehr als 300 Jahren gebacken. Besondere Spezialität sind die traditionellen Figuren aus Lebkuchenteig.
Adresse: Kunstbäckerei Hensler, Kolpingstr. 1, 65549 Limburg

Der Bischofsplatz

Gerade zu romantisch wirkt der Bischofsplatz mit den dekorativen Fachwerkhäusern. Mancher Balken wirkt krumm und schief. Jedes Gebäude erfreut durch seine Individualität das Auge. Die herbstliche Sonne schickt uns ein paar wärmende Strahlen. Auch auf dem Bischofsplatz locken viele Gasthäuser und Cafés zum Entspannen und Genießen.

Wir haben auf einer Bank vor der Stadtkirche Platz genommen, um die Aussicht auf uns Wirken zu lassen.

Die Plötze mit dem Säuferbrunnen

Auf einem anderen idyllischen Platz, der Plötze, fällt uns eine große Brunnenfigur auf, die einen sehr kräftigen Mann zeigt, der aus einem Weinfass trinkt. Sie zeigt den Stadthauptmann Friedrich von Hattstein. Dem ehemaligen Raubritter soll im Jahr 1357 das Amt angeboten worden sein, auch um das eigene Hab und Gut zu schützen.

Der Platz wurde bereits im 14. Jahrhundert als „Pleitzchen“, kleiner Platz, erwähnt. An der Plötze findest du weitere Cafés, ein Weinhaus und Restaurant.

Der Kornmarkt

Am Kornmarkt kämpft man gegen die parkenden Autos, um den Platz für die Fußgänger aufzuwerten. Der Altstadtplatz ist seit Februar 2024 parkfreie Zone.

Tipp: Ich kann nur empfehlen, sich in Ruhe in der Limburger Altstadt treiben zu lassen. Du kannst überall große und kleine Dinge entdecken! Nicht umsonst liegt Limburg an der Deutschen Fachwerkstraße, die hier von Dillenburg bis Frankfurt am Main führt.

Die alte Lahnbrücke

Einst war sie eine wichtige Verbindungsstelle auf dem Weg von Antwerpen nach Byzanz, die alte Lahnbrücke aus dem Jahr 1315. Die Händler mussten hier ihren Zoll zahlen, was der Stadt sicher nicht wenige Einnahmen brachte. Fotofans sollten sie überqueren, um eine der bekanntesten Stadtansichten festzuhalten. Wir dagegen sind an der Lahn entlang geschlendert. Die Brücke spiegelt sich malerisch im Fluss.

Tipp: Die alte Lahnbrücke gehört mit der Brücke in Regensburg und der Innbrücke in Passau zu den ältesten Steinbrücken Mitteleuropas.

Spaziergang an der Lahn entlang

Wir spazieren gemütlich die sanft plätschernde Lahn entlang. Direkt neben dem Weg ragen schroffe Felsen fast senkrecht den Berg hinauf. Hoch oben thront der Limburger Dom. Über ein kleines Brückchen geht es weiter am Restaurant Obermühle mit dem schönen hölzernen Mühlrad vorbei.

Die Landschaft der Lahn wirkt recht natürlich. Die alten Bäume ragen bis in den Fluss hinein. Angeschwemmtes Treibholz hat sich im Wasser gestaut. Einige Vögel wie Reiher, Enten und Schwäne sind zu sehen.

Indisch essen mit Blick auf die Lahn

Weil wir Hunger verspüren, setzen wir uns uns in das Restaurants Lahnterrasse, von wo wir einen wunderbaren Ausblick auf die Lahn genießen könne. Wir lieben die indische Küche sehr. Unsere beiden Currygerichte waren sehr lecker. Es werden auch verschiedene deutsche Gerichte angeboten.

Adresse: Restaurant Lahnterrasse, Eschhöfer Weg 12, 65549 Limburg

Wissenswertes zu Limburg an der Lahn

Die Kreisstadt Limburg an der Lahn hat rund 36.000 Einwohner. Sie liegt im Westen Hessens zu beiden Seiten der Lahn, die den Taunus vom Westerwald trennt.  Der Name der Stadt geht auf eine Urkunde aus dem Jahr 910 zurück, in der ein Berg „Lintpurc“ vermerkt ist. Auf diesem Kalkfelsen wurde ein Kanonikerstift gegründet, sowie die Stiftskirche St. Georg gebaut.

Fazit: Limburg an der Lahn

Wir haben die romantische Stadt in unser Herz geschlossen und werden gerne wiederkommen. Limburg lohnt sich auch für mehrere Tage. Es gibt so vieles zu entdecken. Das nächste Mal möchten wir z. B. eine Schiffstour auf der Lahn machen.

Weitere interessante Städte in Hessen

Neben Limburg hat es uns auch in die Städte Rüdesheim am Rhein, Laubach am Rande des Naturparks Vogelbergs, in die neue Altstadt von Frankfurt, nach Rüsselsheim am Main oder nach Kronberg verschlagen.