Lumbini ist für Buddhisten ein wichtiger Wallfahrtsort, denn hier wurde Siddhartha Gautama, besser bekannt als Buddha geboren. Mit dem neuen Friedenspark, der buddhistische Tempel aus aller Welt zeigt, bietet die Stadt an der Grenze zu Indien ein weiteres Highlight.
Wer hätte gedacht, dass Buddha in Nepal geboren wurde? Der uns bekannte Religionsgründer Buddha Shakyamuni ist der historische Buddha.
Seit längerer Zeit beschäftige ich mich mit den verschiedenen Religionen dieser Welt. Neben verschiedenen Sachbüchern über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der großen Religionen wie Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und Judentum war das Büchlein: „Siddhartha“ von Herman Hesse eines der Schriften, die mich am meisten beeindruckt haben. Da war der Besuch des Wallfahrtsortes Lumbini in Nepal ein weiterer Grund, warum ich mich auf diese Nepalreise so gefreut habe.
Inhaltsverzeichnis
Lumbini, Buddhas Geburtsort
Siddhartha entstammt einem alten Adelgeschlecht in Nordindien ab. Sein Vater Śuddhodana aus dem Volk der Shakya regierte im Staat Kapilavastu, der in der Tiefebene des Terai liegt. Die Mutter Maya Devi war gerade auf dem Weg vom Palast zu ihrem Elternhaus, wo sie entbinden wollte. Doch im grünen Park in Lumbini war es so weit. Sie soll mit einer Hand am Salbaum stehend, Siddhartha im Jahr 623 vor Christus geboren haben.
Mit einer Motorrikshaw fahren wir von unserem Hotel Buddha Garden Villa zum Sacred Garden. Wir besuchen den wichtigsten Ort, die Geburtsstätte Buddhas. Vor dem Eingang müssen wir die Schuhe ausziehen. Die gesamte Anlage darf nur barfuß besichtigt werden.
Der Maya Devi Tempel und der heilige Teich
Strahlend weiß leuchtet der Maya Devi Tempel in Lumbini. Im Innern weist eine Steinplatte auf den Geburtsort Buddhas hin. Polizisten passen darauf auf, dass jeder nur einmal kurz einen Blick darauf werfen darf und dann weitergeht. Im Jahr 2013 haben Archäologen hier Reste eines Tempels aus Holz aus der Zeit Buddhas entdeckt, der laut Überlieferungen den Salbaum umfasste.
Einer der frühen Pilger war der grausame indische Herrscher Ashoka, der spät in seinem Leben zum Buddhismus konvertierte. Eine Ashoka-Säule aus dem Jahr 249 vor Christus, die neben dem Tempel steht, weist auf den Geburtsort Buddhas hin. Vor der Säule beten die Gläubigen, die aus aller Welt teils mit eigenem Priester anreisen. In dem heiligen Teich Puskarni soll Maya Devi vor der Geburt und Lord Buddha danach ein Bad genommen haben. Nur wenige Tage danach starb seine Mutter.
Der heilige Garten in Lumbini
Geradezu magisch angezogen werde ich von dem gewaltigen Bodhi-Baum mit den vielen Gebetsfahnen. Um ihn herum sitzen im Halbkreis in orangefarbene Tücher gekleidete Mönche. Ich bin etwas unschlüssig, ob man hier eine kleine Opfergabe geben sollte, und umrunde im Uhrzeigersinn den heiligen Baum. Das soll Glück bringen. Unter einer solchen Pappelfeige wurde Siddhartha Gautama erleuchtet, weshalb diese Bäume nicht nur ein Symbol Buddhas darstellen.
Die ganze Atmosphäre im Park ist friedlich und stimmungsvoll. Zwischen Bäumen flattern Gebetsfahnen in allen Größen. Im Gras sind Reste weiterer Stupas zu sehen. Ich setze mich in der Nähe eine Weile auf eine Bank und genieße den besonderen Zauber. Vom heiligen Garten reisen wir weiter zum Friedenspark.
Im Jahr 1997 wurde der Geburtsort von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft.
Der Friedenspark von Lumbini
Der World Peace Park in Lumbini liegt auf einem mehrere Quadratkilometer großen Gelände, das mit ca. 64 Tempeln aus verschiedenen Ländern bestückt ist. Wenn du alle Tempel in dem Park sehen möchtest, könntest du einen ganzen Tag hier verbringen. Es gibt gleich mehrere Eingänge und der Park ist in verschiedene Zonen eingeteilt. Dazwischen liegt ein künstlicher Kanal, über den du mit Booten fahren kannst.
Als Erstes besichtigen wir den deutschen buddhistischen Tempel, der sowohl von außen als auch von innen eine Augenweide ist. Auf Zeichnungen sind Etappen aus dem Leben Buddhas dargestellt. Im Garten zeigen kleine Figuren verschiedenen Episoden.
Der Überlieferung nach soll Maya Devi in einer Vollmondnacht 10 Monate vorher ein weißer Elefant im Traum erschienen sein. Im Buddhismus ist der weiße Elefant ein Symbol für die besonderen Kräfte Buddhas. Bei der Geburt hält sich Maya Devi mit einem Arm am Salbaum fest. Das Kind soll aus ihrer rechten Seite entsprungen sein. Buddha konnte direkt nach seiner Geburt sprechen und laufen. Wo seine Füße den Boden berührten, wuchsen Lotosblüten.
Ein Sprung in ein anderes Land und schon stehen wir vor der goldenen Stupa aus Myanmar. Nicht weit entfernt finden sich Tempel aus Thailand, Sri Lanka oder Nepal, einige sind noch im Bau.
Bei dieser goldenen Stupa glaubt man im fernen Myanmar zu stehen und doch sind wir in Nepal.
Von den Farben her müsste dies der thailändische Tempel im Friedenspark sein.
Wir haben nur einen Teil des Friedensparks gesehen. An vielen Stellen sind noch einige Tempel im Bau, sodass er weiter wachsen wird. Ich war als Tempelfan begeistert von den unterschiedlichen Bauweisen der Tempel und Pagoden.
Wo liegt Lumbini?
Lumbini liegt im Süden Nepals, nicht weit von der indischen Grenze. Der Ort liegt im Flachland des Terai und ist heute unter dem namen Rummindai bekannt. Bei Rundreisen wird er gerne zusammen mit Kathmandu, dem Chitwan Nationalpark und Pokhara besucht.
Wichtige Wallfahrtsorte Buddhas
Neben Lumbini in Nepal findest du in Indien weitere wichtige Wallfahrtsorte, an denen Buddha verehrt wird:
- Bodh Gaya, hier wurde Siddhartha Gautama erleuchte.
- Sarnath, an diesem Ort predigte Buddha zum ersten Mal.
- Kushingagar, der Ort, wo Buddha starb.
In anderen Orten werden Reliquien aufgehoben wie z.B. ein Zahn Buddhas im Zahntempel in Kandy, Sri Lanka oder acht Haare seines Kopfes in der Shwedagon-Pagode in Myanmar.
Weitere interessante Beiträge zu Lumbini findest du bei Familie Losso auf ihrem Blog Intotheworld. Sie waren genau an Buddhas Geburtstag, am 21. Mai an Buddhas Geburtsort und haben die heilige Stätte mit rund einer Million Pilgern erlebt.
Sehr interessant ist auch der englischsprachige Blog Inditales von Anuradha Goyal mit einer Beschreibung des Lumbini Garden. Reiner Kerner berichtet in einer dreiteiligen Reihe über die Gestik der Buddha-Darstellungen unter Foto-Reiseblog.de.
Unsere Reise geht am nächsten Morgen weiter über den Siddhartha Highway nach Pokhara.
Toller Artikel und vielen dank für die Verlinkung.
Liebe Grüße
Manuel
Hallo Manuel,
sehr gerne. Euer Beitrag ist spannend. Nicht jeder ist gleich an Buddhas Geburtstag vor Ort und kann mit den Massen feiern.
Liebe Grüße
Renate
Moin Servus Moin Renate,
manuel starker kommentar
Herzlichen Dank für die Verlinkung!
Du hast ja einen tollen Bericht geschrieben mit wundervollen Fotos! Ich muß zugeben das ich schon etwas neidisch bin das Du schon an diesem bedeutenden Ort warst ;-) Steht bei mir auch noch auf der Liste die immer länger wird. Man kann halt nicht überall gewesen sein :-(
Dir alles Gute auf den weiteren Reisen!
Reiner
Hallo Reiner,
mir geht es genau so. Es gibt noch so viele Orte, die ich gerne sehen würde. Die meisten fahren wegen der Berge nach Nepal. Selbstverständlich sind die Berge mehr als beeindruckend! Mit hätte aber ohne Lumbini etwas auf der Nepalreise gefehlt. Ganz lieben Dank für das nette Lob.
Renate
[…] Wer gerne über den Geburtsort von Siddharta Gautama, dem späteren Buddha etwas erfahren möchte, sein dieser Beitrag von dem Blog „raus ins Leben“ empfohlen: Lumbini – wo Buddha geboren wurde […]
War ’90 in Lumbini.
Damals gab es einen Tempel mit 2 angebauten Zimmern für Mönche und einige Unterkünfte für Pilger.
Da gerade eine Gruppe aus Laos angekommen war und alle Unterkünfte besetzt – durfte ich in einer Ecke des Tempels, gegenüber der BUDDHA-Statue schlafen.
Hatte auch die Gelegenheit mit einem der Mönche zu sprechen.
WAHRHEIT EINFACHHEIT LIEBE
Krishnananda
Nadayogi – Sitar, Mantragesang
Schweiz