Asien, Nepal, Städtereisen, Städtetrips
Kommentare 12

Pokhara, die wohl schönste Stadt in Nepal

Pokhara in Nepal mit dem Himalaya.

Der tiefblaue Phewa-See vor der Kulisse des Himalaya, Tempel, Pagoden und das Lakeside-Viertel, Pokhara hat mir von den nepalesischen Städten am besten gefallen. Das ging wohl nicht nur mir so – auch die Hippies mochten damals die Stadt. Neben der schönen Lage bietet Pokhara vielfältige Ausflugsmöglichkeiten an.

Pokhara ist die zweitgrößte Stadt Nepals. Während Kathmandu laut und stickig ist und der Verkehr fast undurchdringbar, erschien mir die Stadt Pokhara geradezu idyllisch. Kein Wunder, dass die Stadt schon früh viele Hippies anzog. Die Schönheit des Ortes hatte sich auch bei ihnen herumgesprochen. Sie wohnten in preiswerten Lodges am Seeufer. Auch heute noch kannst du im Ortsteil Lakeside gemütlich spazieren gehen und das besondere Flair genießen.

Chillen in Lakeside, Pokhara.

Chillen in Lakeside

Vom Chitwan Nationalpark kommend, erreichen wir Pokhara über Buddhas Geburtsstadt Lumbini und den Siddhartha Highway (Siddhartha Rajmarg), eine atemraubende Fernstraße mit vielen Kurven. Für die rund 190 km fuhr der Reisebus mit Pausen von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr. Vom Aussichtspunkt Machhapuchhree blicken wir zum ersten Mal auf das Pokharatal.

Pokhara, die Lage

Pokhara liegt in Zentralnepal auf einer Höhe von 930 Metern. Die Stadt ist etwa 220 Kilometer von Kathmandu entfernt. Im Norden ragen schneebedeckten Gipfel des Annapurnamassivs über das Tal, weshalb Pokhara auch gerne als Ausgangspunkt für Trekkingtouren genutzt wird. Acht Seen liegen im Tal, von denen der Phewa oder Fewa der größte ist.

Pokhara, Blick vom Dachgarten des Hotels in Lakeside.

Pokhara, Blick von unserem Hotel

Der Aussichtspunkt Sangarkot – Sonnenaufgang über dem Himalaya

Es gibt Ausflüge, da lohnt es sich auch für einen Langschläfer ausnahmsweise früh aufzustehen. Der einmalige Anblick eines Sonnenaufgangs über dem majestätischen Himalaya ist so ein Ereignis. So fiel es uns nicht schwer, am nächsten Tag früh aus den Federn zu kriechen. Noch im Dunkeln ohne Frühstück fahren wir in mehreren Kleinbussen zum Dorf Sangarkot den Berg hinauf. Der kleine Ort liegt in einer Höhe von 1400 m über dem Meeresspiegel über der Stadt Pokhara.

Noch ist es dunkel und frisch an diesem Morgen. Wir tappen uns mit mehreren anderen vor, um auf einer Terrasse einen Platz zu finden. Schnell bemerken wir, dass wir hier nicht allein sind. Mit uns warten Besucher aus zahlreichen Nationen, die Kamera oder das Handy fest in der Hand , um diesem Naturschauspiel beizuwohnen.

Gemeinsam den Sonnenaufgang über dem Himalaya bestaunen.

Gemeinsam den Sonnenaufgang über dem Himalaya bestaunen.

Ein bisschen skurril wirkt es schon! So viele Menschen auf einem bzw. gleich vielen Hausdächern und Terrassen um mich herum. Doch es lohnt sich! Nach und nach werden erst einzelne Berge von der Sonne bestrahlt. Der Morgennebel im Tal lichtet sich und bald leuchten ganze Bergmassive im Sonnenlicht. Ich werde das nie vergessen!

Sonnenaufgang über dem Himalaya

Sonnenaufgang über dem Himalaya

Tipp: Den Auflug nach Sangarkot kannst du gut bei örtlichen Veranstaltern im Voraus buchen. Du wirst bequem und sicher vom Hotel abgeholt und wieder dorthin zurückgebracht.

Welche Berge kann ich in Pokhara sehen?

Jäh steigen die Berge des Himalaya über dem Pokharatal von einer Talhöhe von ca. 930 m auf über 8000 m auf. Du hast einen beeindruckenden Blick auf den Hauptkamm des Himalaya mit den drei Achttausendern: Dhaulagiri mit 8167 m, Annapurna I mit 8091 m und Manaslu mit 8163 m. Neben dem Hauptgipfel des Annapurna liegen die Siebenttausender Annapurna South, II, II und IV. Dieser Anblick der steil aufsteigenden Berge ist einmalig!

Machhapuchhre oder Fishtail bei Pokhara, Nepal

Machhapuchhre oder Fishtail

Mein Liebling ist der sogenannte „Fischschwanz“, der Machhapuchhare, mit knapp unter 7000 m. Ein bisschen sieht er aus wie das Matterhorn. Seine Form ist sehr einprägsam, sodass du ihn überall gut herauskennen kannst. Für die Nepalis ist der Machhapuchhare (Fishtail) ein heiliger Berg, der nicht bestiegen werden darf. Man muss ja nicht auf jeden Berg oder? Du kannst ihn überall in der Stadt gut erkennen.

Der Fischschwanz oder Machhapuchhare

Der Machhapuchhare liegt im Annapurna-Massiv rund 25 Kilometer von Pokhara entfernt. Die Buddhisten sehen in ihm einen heiligen Berg, gilt er doch als Sitz Amitabha, des Budda des grenzenlosen Lichts. Er spielt besonders im tibetischen Buddhismus eine große Rolle. Der Amitabha wird häufig als meditierender Buddha dargestellt und arbeitet für die Erleuchtung aller Wesen. Wer stirbt soll in das reine Land Amithabas übergehen.

Wenn man den Berg von Westen aus sieht, hat er die Form eines Fischschwanzes, welche ihm seinen Namen gab. Der 6997 m hohe Berg wurde nach einer missglückten Expedition im Jahr 1957 vom nepalesischen König in 1964 mit dem Besteigungsverbot belegt.

Der Bindhya Basini Tempel in Pokhara

Dann geht es zum Frühstücken in unser Hotel. Um 9 Uhr erleben wir das nächste Highlight. Der Hindutempel Bindhya Basini liegt im alten Teil Pokharas. Er wurde der Göttin Durga als Inkarnation von Parvati geweiht. Von hier bietet sich ein wunderschöner Blick auf den Himalaya. Wir hatten im Dezember richtig Glück mit dem klaren Wetter mit Sonnenschein und blauem Himmel. Links im Bild ist wieder der Fischschwanz klar zu erkennen!

Bindhya Basini Tempel in Pokhara mit Himalaya.

Und wieder grüßt der Himalaya

In der schmalen Straße vor dem Tempel können die Gläubigen die typischen Opfergaben wie Kokosnuss und Blumen kaufen. Die Kokosnuss wird im Tempel aufgeschlagen, die Blüten geopfert.

Körbchen mit Opfergaben für den Hindutempel.

Hinduistische Opfergaben

Ich bin ein großer Tempelfan und kann nie genug davon bekommen. Mich fasziniert einfach die Atmosphäre, die sie ausstrahlen. Selten aber war die Kulisse eines Tempels so beeindruckend wie hier! Majestätische Berge hinter einem hinduistischen Tempel.

Die Opfergaben werden von den Gläubigen der Göttin Bhagawati (Durga) geweiht. Es ist nicht so einfach, im Hinduismus einen Überblick über die vielen Gottheiten und ihre Erscheinungsformen zu behalten. Im Tempel befinden sich mehrere kleine Gebäude, die unterschiedlichen Göttern wie Vishnu, Sarasvati und Shiva gehören. Der Shivatempel ist an dem goldenen Dreizack und dem Nandibullen, das Reittier Shivas, zu erkennen.

Göttliches Paar

Göttliches Paar

Bei diesem Paar rätsele ich noch.

Ganesha

Ganesha

Eine Ganeshastatue darf in einem hinduistischen Tempel nicht fehlen, ist der elefantenköpfige Gott doch einer der Lieblingsgötter. Er hilft Hindernisse zu überwinden.

Der Nandibulle im Tempel in Pokhara.

Der Nandibulle

Der goldenen Nandi ist das mythologische Reittier des Gottes Shiva. Er schützt und bewacht den Tempel.

Der Tempel ist wirklich sehenswert und bei den Einheimischen sehr beliebt.

Pokhara Lakeside

Wir wohnen im Ortsteil Lakeside, der direkt an den Phewasee grenzt. Es ist ein idealer Platz, um zwischen den Geschäften zu bummeln. Auch an Restaurants und Kneipen mangelt es nicht. Touranbieter bieten Ausflüge zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten an und abends lockt ein Bierchen.

Pokhara Lakeside

Pokhara Lakeside

Ein bisschen skurril ist der Weihnachtsschmuck an einer Kneipe. Die Sonne strahlt so herrlich vom Himmel, dass man es kaum glauben mag. Ja es ist Dezember und das Fest nicht mehr weit.

Weihnachten in Pokhara

Weihnachten in Pokhara

Hotels in Pokhara

Hotels in Pokhara

 

Hotels gibt es in Lakeside, Pokhara genügende, wie das Schild an der Straße zeigt! Außerdem sahen wir nette Restaurants, Bars und Geschäfte, also eine touristische Infrastruktur, die aber durchaus sympathisch ist.

Nach einer Fahrt über staubige Straßen haben wir uns über ein bisschen Gemütlichkeit sehr gefreut und wären gerne viel länger dort geblieben.

Das ist ein kleiner Nachteil von festen Rundreisen. Man ist nicht so flexibel.

Pokhara Lakeside Tempel

Am Ufer des Phewasees befindet sich ein grüner Park mit Sportstätten und einem weiteren kleinen Tempel.

Bootsfahrt auf dem Phewasee

Vom Ufer des Phewasees fahren wir mit den hübschen bunten Booten, die auf vielen Postkarten zu sehen sind, zum Hindutempel Barahi. Der Tempel liegt auf einer Insel inmitten des Sees. Der Tempel selbst ist recht klein und wurde von den vielen Tauben, die hier herumflattern, stark beschmutzt.

Pokhara, Bootsfahrt auf dem Phewa See.

Bootsfahrt auf dem Phewa See

Genossen haben wir vor allem die Bootsfahrt über den Phewasee, die wieder neue romantische Ausblicke auf den Himalaya bot.

Romantischer Seeblick vom Phewa See auf den Himalaya bei Pokhara.

Romantischer Seeblick

Die Devi’s-Falls

Der Pardi Khola hat hier eine tiefe Schlucht in den Kalkstein gegraben. Der kleine Wasserfall wird in Nepali „Patale Chhango“ oder Englisch Davis Falls genannt. Seinen Namen erhielt er durch eine sehr traurige Geschichte. Im Jahr 1961 ertrank hier eine junge Schweizerin, die mit ihrem Mann schwimmen ging.

Davis Falls, Wasserfälle bei Pokahra. Das Schild beim Eingang.

Davis Falls

Die Davis Falls.

Die Davis Falls in Pokhara, Nepal.

Die Übersetzung von Patale Chhango heißt unterirdischer Wasserfall und wirklich verschwindet er in der Gupteshwor Mahadev Höhle, um dann einige Hundert Meter weiter wieder zutage zu treten. Der Wasserfall ist vielleicht nicht spektakulär aber trotzdem sehr sehenswert!

Rund um die Wasserfälle wurde ein kleiner Garten angelegt, in dem viele Blumen blühen. Ein Weihnachtsstern leuchtete in sattem Rot in der Sonne.

Auch Souvenirläden mit hübschen Andenken dürfen hier natürlich nicht fehlen! Es gibt nette Sachen, doch unsere Zeit war viel zu kurz zum Einkaufen.

Tipp: Eva von 2-unterwegs.de lebt mit ihrer Tochter Miriam seit 2012 in Nepal und hat schon einige Beiträge über das faszinierende Land geschrieben, z.B. über die Devi Falls und die Gupteshwor Mahadev Cave. Schau doch mal rein!

Siddhartha Highway, Buch

*Amazon Affiliate

Roman Siddhartha Highway: Mit 220 Thai-Mönchen auf dem Buddha Walk – 1.500 Kilometer zu Fuß durch Indien und Nepal. Das Buch von Misha G. Schoeneberg beschreibt eine Wanderung von Kalkutta bis nach Kathmandu. Mit den Thai-Mönchen folgt er zu Fuß Buddhas Spuren zu den heiligen Städten.

Tibetische Dörfer

Wir besuchen ein tibetisches Dorf im Außenbezirk von Pokhara. Ein kleines Museum erzählt über die traurige Geschichte der Tibeter und ihre Flucht nach Nepal. Allein in Pokhara sollen rund 5000 Tibeter leben. Die Bewohner verkaufen Gebetsfahnen und andere Souvenirs, um ein karges Einkommen zu haben.

Stupa beim Tibetanischen Dorf in Pokhara, Nepal.

Stupa beim Tibetanischen Dorf.

Fazit: Pokhara hat mir sehr gut gefallen. Ich würde direkt wieder hinfahren! Es fiel mir auch richtig schwer, aus den vielen Fotos die Besten auszuwählen.



*Affiliate

Hotels in Pokhara

Wenn du keine Pauschalreise gebucht hast, kannst du günstige Hotels oder Hostels auch über Booking.com (*Affiliate) buchen:



Booking.com

Weitere Beiträge über Nepal findest du unter:

12 Kommentare

  1. Hallo, vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich bin jetzt übrigens unter meiner neuen Seite zu finden. Ich wünsche Dir noch einen wundervollen Tag. Liebe Grüße von Andrea

    • Reisefieber sagt

      Hallo Peter,

      danke dir. Wie wunderbar. Du wirst sehen, Nepal mag ein bisschen anstrengend sein (die Straßen) aber es ist sehr beeindruckend. Ich bin gespannt, was du später berichten wirst. Ich nehme an, du wirst mehr Wanderungen untenehmen als ich.

      Liebe Grüße
      Renate

  2. Liebe Renate,

    vielen Dank für Deinen schönen Beitrag über Pokhara.
    Ich habe Nepal vor 7 Jahren bereist und Dein Beitrag hat viele schöne Erinnerungen daran in mir geweckt.
    Ich habe mir dort damals ein paar ayurvedische Anwendungen im Ayurveda Health Home gegönnt und mir einen Paragliding-Flug zu Weihnachten geschenkt.

    Herzliche Grüße
    Annik

    • Reisefieber sagt

      Liebe Annik,
      von Ayurveda habe ich viel Gutes gehört, es selbst aber noch nicht ausprobiert. Paragliding klingt nach eimem schönen
      Weihnachtsgeschenk. Ich selbst hätte stundenlang auf dem See herumfahren können.

      Renate

  3. Hallo liebe Renate,

    ich verfolge Deine Beiträge sehr gerne. 2019 im September war ich für vier Tage in Pokhara und muss sagen, dass mich die Stadt an sich überhaupt nicht aus den Socken gehauen hat. Die Umgebung, ja, die ist traumhaft – ob der Phewa See, die World Peace Pagode oder die umliegenden Berge, aber der Ort an sich unterschied sich für mich kaum von anderen nepalesischen großen Städten.

    Ich werde mich die Tage bei Dir reinlesen, ich bin schon gespannt, welche Erfahrungen Du sonst so in Nepal gemacht hast ;-) Eindrücke können sehr individuell sein.

    Liebe Grüße
    Kasia

    • Reisefieber sagt

      Liebe Kasia,

      ja, die Eindrücke sind doch immer unterschiedlich und hängen von vielen Dingen ab. Vielleicht war ich nach dem chaotischen Kathmandu und den schrecklichen Straßen unterwegs einfach mal froh, ein paar Schritte in Ruhe laufen zu können. Pokhara Lakeside ist zwar touristisch aber auch entspannt. Ich werde jetzt mal in deinem Blog stöbern und sehen, was du so erlebt hast.

      Liebe Grüße
      Renate

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*