Nürnberg Sehenswürdigkeiten – die bayerische Stadt begeistert die Besucher mit ihrer schönen Altstadt, der Kaiserburg, dem Dürerhaus oder den Handwerkerhof. Kulinarische Genüsse wie die berühmten Nürnberger Bratwürsten mit Weißbier solltest du probieren. Meine Tipps zeigen dir, was du dir bei deinem Besuch in Nürnberg unbedingt anschauen solltest.
Auf unserer Bahnreise nach Wien haben mein Mann und ich einen Zwischenstopp in Nürnberg eingelegt, um uns die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Ein Tag in Nürnberg wird der bayerischen Stadt nicht gerecht, aber es reicht für einige Aktivitäten. Wenn du genügend Zeit hast, würde ich dir einen längeren Aufenthalt empfehlen. Nürnberg bietet so viel!
Ich gebe dir gerne einen Überblick über die wichtigsten Nürnberg Sehenswürdigkeiten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Altstadt von Nürnberg
- 2 Der Handwerkerhof
- 3 Die Lorenzkirche
- 4 Das Nassauer Haus
- 5 Der Henkersteg mit dem Weinstadel
- 6 Die Fronveste mit dem Schlayerturm
- 7 Die berühmte Burg in Nürnberg, die Kaiserburg
- 8 Das Albrecht-Dürer-Haus
- 9 Der Tiergärtnertorplatz
- 10 Der Weiße Turm und das Ehekarussell
- 11 Was steckt hinter dem Ehekarussell?
- 12 Essen und Trinken in Nürnberg
- 13 Touren Kulinarisches Nürnberg
- 14 Anreise mit der Bahn – Nürnberg Hauptbahnhof
- 15 Günstige Hotels in Nürnberg
Die Altstadt von Nürnberg
Die historische Altstadt von Nürnberg liegt in den historischen Grenzen der noch weitgehend erhaltenen Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert. In diesem Bereich findest du die meisten Sehenswürdigkeiten Nürnbergs, wie die Kaiserburg, der Henkersteg und der Weinstadel, das Heilig-Geist-Spital oder das Albrecht-Dürer-Haus. Vom Hauptbahnhof ist es nur einen Katzensprung hinein in die Altstadt.
Der Handwerkerhof
Durch das Frauentor gelangen wir in den Handwerkerhof. Er erinnert an die lange Geschichte von Nürnberg als Handwerkerstadt. Der Handwerkerhof wurde im Jahr 1971 zauberhaft restauriert. Zwischen dem Königs- und dem Frauentor findest du kleine Geschäfte mit traditionellem Kunsthandwerk, wie Papeterie, Keramik oder Lederwaren. Sehr gut gefallen hat mir das historische Blechspielzeug. Das Spielzeug der Kunstdrechsler und Metalldreher aus dem 19. Jahrhundertn begründete die Nürnberger Spielwarenindustrie.
Zu Nürnberg gehören unbedingt eine Lebkuchenbäckerei mit Nürnberger Lebkuchen, die Fränkische Weinstube und natürlich Nürnberger Bratwürste. Der Biergarten lockt mit gutem Bier und einer schönen Aussicht. Alles ist sehr hübsch gemacht! Du kannst in den kleinen Gassen wunderbar schlendern, schauen und schlemmen.
Die Lorenzkirche
Über die Königsstraße geht es zum Lorenzer Platz, auf dem auch der Wochenmarkt stattfindet. Er wird von der gotischen St. Lorenz Kathedrale überragt. An ihrer Westfassade erkennst du eine kunstvolle steinerne Rosette, Stern von St. Lorenz genannt. Die dreiteilige Orgel der Kirche soll eine der größten der Welt sein. Die Lorenzkirche birgt sehenswerte Kunstschätze wie den „Engelsgruß von Veith Stoß“. Die Schnitzerei zeigt den Erzengel Gabriel, als er Maria die Geburt Jesu verkündet. Wenn du Zeit hast, solltest du dir die Kirche auch von innen anschauen.
Das Nassauer Haus
Gegenüber der Kirche steht das Nassauer Haus, auch Schlüsselfeldersches Stiftungshaus genannt. Der mittelalterliche Wohnturm aus rotem Sandstein ist der letzte erhaltene Wohnturm in Nürnberg. Die Bauweise des Turms wurde von den Geschlechtertürmen der Toscana übernommen. In diesen hohen Türmen wohnten einst einflussreiche Familien, die so ihren Einfluss und Reichtum präsentierten.
Tipp: Weitere Geschlechtertürme findest du in Regensburg.
Der Henkersteg mit dem Weinstadel
Mitten durch Nürnberg fließt die Pegnitz. Die über sie führenden kleinen Brücken gehören zu den besonderen Sehenswürdigkeiten Nürnbergs. Eine besonders schöne überdachte Holzbrücke trägt den grausigen Namen Henkersteg. Sie führt über den Trödelmarkt zum ehemaligen Haus des Henkers führt. Er wohnte einst im Henkerturm. Seine Dienstwohnung ist mittlerweile ein Museum für Kriminalgeschichte. Ob du dir die gruseligen Sitten des Mittelalters an einem sonnigen Tag betrachten möchtest, bleibt dir überlassen.
Das hübsche Fachwerkhaus daneben war früher ein Lebrakrankenhaus, dann ein reichstädtisches Weinlager, woher es den Namen Weinstadel bekommen hat. Es gilt mit seinen 48 Metern als das längste Fachwerkhaus Deutschlands.
Die Fronveste mit dem Schlayerturm
Von der Maxbrücke schauen wir durch das verschnörkelte Brückengeländer auf die romantische Pegnitz. Sie wird von der Fronveste überspannt, ein Gebäude, dass zur westlichen Stadtmauer gehört. Wer denkt bei dem schönen Anblick dass es als Waffenlager, Gefängnis und Altersheim genutzt wurde. Der gemauerte viereckige Schlayerturm aus dem 15. Jahrhundert schützte die Stadt Nürnberg vor Angriffen am Pegnitzausfluss.
Der sich an die Fronveste anschließende schmale Kettensteg ist eine Fußgängerbrücke, die als die älteste erhaltene eiserne Kettenbrücke in Kontinentaleuropa gilt.
Die berühmte Burg in Nürnberg, die Kaiserburg
Hoch oben auf einem Sandfelsen über der Stadt thront die wohl bekannteste Nürnberger Sehenswürdigkeit, die Kaiserburg. In dem berühmten Wahrzeichen residierten zwischen 1050 und 1571 alle römischen-deutschen Kaiser. Auf einer Führung kannst du die Wohn- und Repräsentationsräume der Kaiser besichtigen. Der Rundgang beginnt im Rittersaal, in dem die Kaiser Gäste empfingen. Weiter geht es über die Doppelkapelle zur Margaretenkapelle in den Kaisersaal. Er diente als Festsaal und birg heute einige Schätze. Weiter sieht du kleinere Räume des Kaisers sowie die Kemenate mit historischen Waffen und Ritterrüstungen.
Lohnenswert ist auch der Besuch des Burggartens hinter der Burg. Er soll von Kaiser Friedrich III. ähnlich des Weltwunders der „Hängenden Gärten der Semiramis“ angelegt worden sein, d.h. die Gärten lagen einst auf Pfeilern. Später wurde der Garten leider verändert. Der Maria Sibylla Merian-Garten ist der Naturforscherin gewidmet, die unterhalb der Burg wohnte und hier ihre Blumen- und Insektenstudien machte.
Lage: Die Nürnberger Burg liegt nördlich der Pegnitz auf einem Bergrücken über der Stadt. Du musst also erst ein paar Straßen mit Namen wie „Am Ölberg“ erklimmen, bevor du die Aussicht auf die Altstadt mit dem Handwerkerviertel genießen kannst.
Das Albrecht-Dürer-Haus
Berühmtester Sohn der Stadt ist der Maler Albrecht Dürer, der in dem Fachwerkhaus, Albrecht-Dürer-Straße 39, wohnte. Der Künstler lebte und arbeitete hier zwischen 1509 und 1528. Das Museum gibt in der Mal- und Druckwerkstatt einen guten Einblick über sein Werk. Es liegt unterhalb der Kaiserburg. Bei Themenführungen zu Albrecht Dürer kannst du dir die Wirkungsstätten des Künstlers zeigen lassen.
Der Tiergärtnertorplatz
Einer der schönsten Plätze der Stadt ist der Tiergärtnertorplatz mit malerischen Fachwerkhäusern und Sandsteinbauten. Das wissen auch die vielen Besucher Nürnbergs, die sich hier zwischen Dürer- und Pilatushaus in großer Zahl treffen. Das gleichnamige Tiergärtnertor ist Teil der historischen Stadtmauer mit dem Wallgraben. Die Bronzefigur davor erinnert an Dürers Hasen. Das Restaurant neben an trägt seinen Namen und sollte nicht mit dem Wohnhaus verwechselt werden!
Der Weiße Turm und das Ehekarussell
Vor dem Weißen Turm am Ende des Ludwigplatzes in der Fußgängerzone fällt mein Auge auf einen sehr ungewöhnlichen Brunnen. Riesige Drachen, mordende Menschen, Tod wechseln sich mit einer schönen jungen Frau und einem Schwan mit nacktem Liebespaar ab. Angezogen von leichtem Grusel umlaufe ich den Brunnen mit sechs verschiedenen Szenen des Lebens. In deren Mitte tanzt Hans Sachs auf einem Maiskolben.
Irgendwie fasziniert und schreckt mich der Brunnen gleichzeitig. In Nürnberg soll er nicht nur auf positive Resonanz gestoßen sein.
Was steckt hinter dem Ehekarussell?
Der Hans-Sachs-Brunnnn wurde als Abdeckung eines U-Bahn-Schachtes in Auftrag gegeben. Der Künstler Jürgen Weber zeigt Szenen aus einem Gedicht des Nürnberger Meistersingers Hans Sachs. Das Gedicht beschreibt die Phasen eines Ehelebens von frisch verliebt bis zum unsäglichen Ende. Das einstige Liebespaar streitet sich in dieser Darstellung bis in alle Ewigkeit. Selbst als halbverweste Leichen kämpfen sie noch gegeneinander. Mir gefällt der Brunnen!
Wer Details zum Ehebrunnen in Nürnberg erfahren will, um die Geschichte besser zu verstehen, sollte sich die Erklärungen des Künstlers dazu anschauen.
Essen und Trinken in Nürnberg
Zu Nürnberg gehören traditionell die Nürnberger Bratwürste, die seit mehr als 700 Jahren zubereitet werden. Du kannst sie überall an Imbissständen in der Stadt als „3 im Weggla“ probieren, d.h. drei Würste in einem Brötchen. Im Restaurant werden sie gerne mit Sauerkraut und einer Brezel oder Kartoffelpüree gegessen. Aber auch die anderen herzhaften Gerichte der fränkischen Küche wie Schäufele oder Schweinebraten sind sehr lecker. Dazu schmeckt das frische, regionale Bier der Nürnberger Brauereien.
Das Restaurant „Historische Bratwurstküche“ wirbt damit, die letzte echte Bratwurstküche seit 1380 zu sein. Ich war leider nicht drinnen und kann zum Essen nichts sagen.
Nürnberger Lebkuchen bieten, nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt, viele Geschäfte in der Stadt. Als Kinder bekamen wir von unserer Tante Rosel immer ein Paket mit Leckereien aus Nürnberg geschickt.
Touren Kulinarisches Nürnberg
Möchtest du einmal selbst Nürnberger Lebkuchen backen oder einen Kochkurs Nürnberger Bratwurst erleben? Oder reicht dir ein geführter kulinarischer Rundgang mit Verkostung? Diese und andere Touren findest du bei getyourguide *Affiliate
Weitere Tipps zu Nürnberg Sehenswürdigkeiten findest du im Artikel „7 faszinierende Orte, die du unbedingt gesehen haben musst“ von Florian Westermann, Phototravellers.de
Anreise mit der Bahn – Nürnberg Hauptbahnhof
Der Nürnberger Hauptbahnhof (Nürnberg Hbf) ist ein großer Durchgangsbahnhof. Er liegt als Fernbahnhof auf zahlreichen Bahnstrecken. So führen Reisen in Richtung München, Wien aber auch Hamburg, Berlin oder Dortmund über Nürnberg. Darum bietet es sich an, die Reise für einen Stopp mit einer Stadtbesichtigung zu nutzen?
Ein Vorteil des Nürnberger Hauptbahnhofs ist , dass du direkt bei der Altstadt ankommst. Du musst nur den Bahnhofsvorplatz und die gleichnamige Straße überqueren und blickst direkt auf die Stadtmauer, die die Altstadt umringt.
Günstige Hotels in Nürnberg
Einen Überblick über günstige Hotels in Nürnberg findest du bei booking.com *Affiliate.
Tipp: In der Kaiserstallung der Nürnberger Burg findest du eine Jugendherberge.
Fazit: Nürnberg ist eine hübsche, fränkische Stadt, die sich für einen Städtetrip lohnt. Die aufgeführten Sehenswürdigkeiten sind nur eine Auswahl und auf keinem Fall vollzählig. Vielleicht hast du noch einen besonderen Tipp für Nürnberg? Sag es mir gerne in den Kommentaren.
Wenn ich an Nürnberg denke, habe ich ziemlich genau die Bilder im Kopf, die ihr hier auch teilt. Danke für den schönen Beitrag! LG :)
Liebe Anna,
herzlichen Dank.
Renate
Das Ehekarussel ist ja sehr skurril! In Nürnberg bin ich noch nicht gewesen, es scheint aber eine interessante Stadt zu sein. Vielen Dank für deine vielen Tipps dazu.
Liebe Grüße
Gabriela
Liebe Gabriela,
ja, um das Ehekarussell bin ich gleich mehrere Runden gelaufen, um mir die vielen zum Teil schaurigen Figuren anzuschauen. Das ist schon sehr einzigartig!
Viele Grüße
Renate