Unser Tagesausflug in die Stadt Speyer führte uns zu den wichtigsten Attraktionen wie z.B. dem Speyerer Dom mit dem Domgarten, dem Judenhof, der Maximilianstraße und dem modernen Yachthafen. Finde Tipps für einen Tag in Speyer.
Die Stadt Speyer hat südländisches Flair. In der Maximilianstraße sitzt du unter Palmen, der Wochenmarkt bietet französische Köstlichkeiten und in den Boutiquen kannst du wunderbar einkaufen. Die Kultur kommt mit dem Speyerer Dom und dem Judenhof auch nicht zu kurz. Wer dann noch mehr Zeit mitbringt, sollte sich das Technikmuseum oder das SEALIFE anschauen.
Es ist Ende Juni. Wir haben ein sonniges Wochenende geplant, am Vortag zeigte das Thermometer noch 37 Grad im Schatten. Nach unserer späten Anreise am Freitagabend, erkunden wir am Samstag die Stadt Speyer am Rhein, in der schönen Pfalz. Der erste Weg vom Parkplatz führt uns durch den Domgarten zur berühmtesten Kirche der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Speyerer Dom – UNESCO Welterbe
- 2 Die Maximilianstraße
- 3 Der Fischmarkt
- 4 Speyerer Kirchen
- 5 Der Judenhof
- 6 Die mittelalterliche Synagoge von Speyer
- 7 Das Ritualbad, Mikwe
- 8 Der Domhof mit dem Biergarten
- 9 Der neue Yachthafen in Speyer
- 10 Was bietet Speyer sonst noch?
- 11 Parken in Speyer
- 12 Hotel Leo in Mühlhausen
- 13 An- und Abreise zum Hotel
- 14 Weitere interessante Seiten
Der Speyerer Dom – UNESCO Welterbe
Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Speyer ist wohl der große Dom, der seit fast 1000 Jahren das Gesicht Speyers prägt. Gewaltig erhebt sich die größte romanische Kathedrale der Welt vor uns. Sie ist auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes erbaut. Die Domkirche St. Maria und St. Stephan, so ihr offizieller Name, wirkt erhaben aber im Innern schlicht.
Sie war die Grabstätte der Salierkönige. In der Krypta des Kaiserdoms befinden sich die Gräber von acht Kaiserinnen und Kaisern, vier Königinnen und einigen Bischöfen. Er ist damit die bedeutendste Königs- und Kaisergrabstätte in Deutschland.
Der Kaisersaal zeigt historische Fresken von Johann von Schraudolphs. Ein kleiner Geheimtipp ist die Aussichtsplattform in rund 60 Metern Höhe. Vorher musst du jedoch die 304 Stufen bewältigen. Belohnt wirst du für den leicht schweißtreibenden Aufstieg mit einer wunderbaren Aussicht auf die Stadt Speyer und die Umgebung. Bei gutem Wetter soll man 50 Kilometer weit schauen können.
Wir haben Glück, dass wir an diesem Wochenende Speyer besucht haben. Nicht nur, dass es am Folgewochenende in Strömen geschüttet hat, durch die Beerdigung von Helmut Kohl wäre der Dom auch nicht zugänglich gewesen. Im Kondolenzbuch konnte man sich im Vorfeld schon eintragen. Der Speyerer Dom bietet gar eine Dom-App, über die du die wichtigsten Informationen mit einem Rundgang durch die Kirche anschauen kannst. Außerdem gibt es Beiträge zum Kaisersaal und zur Krypta als PDF-Download sowie virtuelle Rundgänge.
Adresse:
Domplatz, Speyer
Website
Der Eintritt ist frei. Nur für Krypta & Kaisergräber sowie den Kaisersaal & die Aussichtsplattform werden Eintrittsgebühren verlangt.
Die Maximilianstraße
Zwischen dem Dom und dem Altpörtel, dem westlichen Stadtor Speyers, liegt die breite Maximilianstraße. Sie ist nicht nur die Haupteinkaufsstraße der Stadt, du findest zwischen Palmen und kleinen Straßencafés auch südländisches Flair. Es hat schon fast was von Italien, Sehen und Gesehenwerden, wenn du hier deinen Cappuccino schlürfst.
Entlang der Maximilianstraße liegen das historische Rathaus und die Alte Münze mit dem hübschen Marktplatz. Den Jakobspilgern ist ein eigenes Denkmal gewidmet. In den kleinen Seitenstraßen lässt sich genüsslich bummeln und shoppen. Ich habe sehr hübsche Boutiquen gesehen! Der Wochenmarkt auf dem Königsplatz bietet neben frischem Obst, Gemüse und Weinen aus der Pfalz auch Leckereien aus Frankreich.
Der Fischmarkt
Am Fischmarkt überrascht mich der hübsche Brunnen mit der Plastik des Stelzenfischs vom Landauer Künstler Stefan Forler. Kaum zu glauben, dass auch es auch in Speyer jahrhundertelang einen Berufsstand des Fischers gegeben hat, der aber längst ausgestorben ist. Der Platz liegt ruhig und hat Schatten spendende Bäume.
Speyerer Kirchen
Es gibt so einige Kirchen in Speyer. Wer viel Zeit und Interesse mitbringt, sollte auch einen Blick in die protestantische Dreifaltigkeitskirche werfen, die eine außergewöhnliche Inneneinrichtung aus Holz besitzt. Die Gedächtniskirche hat den höchsten Kirchturm der Pfalz. Er überragt sogar den Dom. Die Pfarrkirche St. Joseph bietet sehr schöne Altäre des Kunstmaler Ronge.
Der Judenhof
In der kleinen Pfaffengasse befindet sich der Judenhof mit dem jüdischen Museum SchPIRA, einem Ritualbad und der ehemaligen Synagoge. Ich wollte den Ort schon länger besuchen, da ich viel zu wenig über die jüdische Religion weiß. Hättest du gewusst, dass Speyer im Mittelalter eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden nördlich der Alpen beherbergte? Bereits im 11. Jahrhundert kamen Juden als Kaufleute und Bankiers aus Italien und Frankreich in diese Stadt.
Die Gemeinde bestand in Speyer mehr als 400 Jahre. Die SchPIRA, hebräisch für Speyer, zog Gelehrte aus der ganzen Welt an den Rhein, die bei den „Weisen vom Rhein“ lernen wollten. Christen und Juden lebten lange Jahre friedvoll miteinander, bis im 14. Jahrhundert antisemitische Stimmungen aufkamen. Warum die Geschichte der Juden in Speyer im 15. Jahrhundert endete, ist nicht komplett geklärt.
Das Museum SchPIRA zeigt die Geschichte der jüdischen Gemeinde sehr anschaulich mittels Bildeinwänden und Objekten. So sind z.B. die hebräischen Inschriften der Grabsteine auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof übersetzt. Du erfährst mehr aus dem Leben der ehemaligen Bewohner. Ein Film sowie ein Modell zeigt die Geschichte und den Aufbau der Synagoge von Speyer. Ich empfehle dir, ihn vor dem weiteren Besuch anzuschauen.
Am 27. Juli 2021 wurde das jüdische Speyer mit den Stätten in Worms und Mainz zum UNESCO Welterbe SchUM erklärt. Der Begrif SchUM geht auf die Bezeichnung der jüdischen Gemeinden Schpira (Speyer), Warmaisa (Worms) und Magenza (Mainz) zurück.
Die mittelalterliche Synagoge von Speyer
Von der Synagoge sind seit der Zerstörung Speyers im Pfälzischen Erbfolgekrieg nur noch Ruinen erhalten. Da brauchst du schon etwas Vorstellungskraft beim Anschauen des Gebäudes. Interessant fand ich, dass auch bei der Synagoge die Gebetsräume von Männern und Frauen getrennt wurden. So gab es für die Frauen einen kleineren Raum, der nur sehr schmale Fenster enthielt, damit ihr Anblick die Herren der Schöpfung nicht vom Beten abhielt.
Das Ritualbad, Mikwe
Nun ging es für uns zum dem spannendsten Teil des Judenhofes – der Mikwe. Über den kleinen Eingang führt eine steinerne Treppe tief hinab unter die Erde. Das Ritualbad liegt rund 10 Meter unter dem heutigen Straßenniveau, da man hier auf sauberes Grundwasser stößt. Es darf für die Reinigung nur „lebendiges Wasser“, also Fluss-, Quell-, Grund- oder Regenwasser genutzt werden.
Die Mikwe dient zur Reinigung des Körpers und der Seele. Die Besucher tauchen ganz in das Wasserbecken ein. So reinigen sich Frauen nach der Menstruation, der Geburt eines Kindes oder vor der Hochzeit. Männer benutzen das Ritualbad vor der Hochzeit, dem Schabbat und dem Versöhnungstag Jom Kippur. Es soll auch nach jedem Geschlechtsverkehr empfohlen sein, was nach einem regen Besuch aussieht.
Wie bei unserer früheren Taufe, wird die Mikwe auch bei der Konversion in das Judentum genutzt. Ob die christliche Taufe sich aus dem Ritualbad entwickelt hat, vermag ich nicht zu sagen. Es liegt aber nahe, da Christentum, Judentum und Islam letztendlich gemeinsame Wurzeln haben.
Adresse:
Judenhof, Kleine Pfaffengasse 20/21, 67346 Speyer
Telefon: 06232-291971
Eintritt: 4 Euro
Der Domhof mit dem Biergarten
Nachdem die Temperaturen bei unserem Besuch Ende Juni weit über 30 Grad im Schatten lagen, durfte die Entspannung nicht zu kurz kommen. Die Maximilianstraße war uns glatt etwas zu heiß mit ihrer Sonnenlage. So zog es uns zum Domhof der nicht nur ein bekanntes Hotel ist, sondern auch eine eigene Hausbrauerei besitzt.
Im Biergarten finden wir ein schattiges Plätzchen unter den Bäumen und lassen es uns bei deftigen Pfälzer Speisen und einer Cola gut gehen. Der Biertrinker in mir weint um das verpasste Biererlebnis mit dem Domhof Hausbräu, der Autofahrer seufzt klagend. Aber was will ich machen?
Tipp:
Das Gelände des Domhofs hat Geschichte geschrieben. Hier brach Heinrich IV. zu seinem „Gang nach Canossa“ auf. Das Hotel und die Brauerei Domhof sind auch heute beliebt bei Prominenten und Staatsgästen. Bei einem Gang zur Toilette solltest du die Fotos im Eingang betrachten. Liebevoll ist auch die Sammlung an Bierwerbung im Treppenaufgang. Bei alledem sind die Preise wirklich moderat.
Adresse:
Große Himmelsgasse 6, Speyer
Der neue Yachthafen in Speyer
Wir spazieren durch den herrlich grünen Domgarten und ruhen uns auf einer schattigen Bank aus. Über eine Fußgängerbrücke führt unser Weg zum neuen Yachthafen, der nicht nur eine erstklassige Wohnlage ist, hier startet auch ein Ausflugsboot zu einer kleinen Hafenrundfahrt.
Was bietet Speyer sonst noch?
Am Yachthafen liegt das SEA LIFE Speyer – das Aquarium zeigt die Tierwelt des Rheins von seiner Quelle bis zur Mündung in die Nordsee. Außerdem kannst du durch den Unterwassertunnel trockenen Fußes die Welt unter Wasser bestaunen oder Seeigel, Garnelen und Krebse ertasten. Das SEA LIFE ist die Heimat von rund 3000 Tieren.
Adresse:
SEA LIFE Speyer, Im Hafenbecken 5, Speyer
Technikfans sollten sich das Technikmuseum Speyer nicht entgehen lassen. Dort kann man ein U-Boot von Innen anschauen, in einen Jumbo Jet klettern oder die große Raumfahrtausstellung mit dem Spaceshuttle BURAN bewundern. Ferner gibt es Oldtimer, Lokomotiven, Motorräder und Nutzfahrzeuge sowie das Hausboot der Kelly Family. Na, wenn das kein Argument ist! ;-)
Adresse:
TECHNIK MUSEUM SPEYER, Am Technik Museum 1, Speyer
Parken in Speyer
Ein günstiger und bequem zugänglicher Parkplatz befindet sich auf dem großen Festplatz, der dicht an der B39 liegt. Die Tageskarte kostet 3 Euro. Über den Domgarten bist du in wenigen Minuten am Dom und in der Stadt.
Weitere Parkplätze mit Adresse und Preisen findest du hier.
Hotel Leo in Mühlhausen
Übernachtet haben wir im Hotel Leo in 69242 Mühlhausen im Kraichgau, Baden-Württemberg. Der Name des familiären Hotels geht auf den kleinen Sohn der Familie, Leo, zurück. Wir wurden sehr nett empfangen und haben uns sehr wohl gefühlt. (*Werbung*)Unser Doppelzimmer war ein richtiges Appartement, das auch für eine Familie gereicht hätte. Es hatte eine Küchenzeile mit Esstisch, ein Duschbad, WC und SAT-TV. W-LAN gab es im ganzen Hotel.
Das morgendliche Frühstücksbuffet kann in zwei verschiedenen Räumen eingenommen werden. Es war sehr lecker mit Brot, Brötchen, frischer Wurst und Käse, Marmeladen, Rührei, Säften, und Tee oder Kaffee, ohne den mein Tag einfach nicht starten kann.
Während des restlichen Tages kannst du dir gekühlte Getränke oder Kaffee/Tee an einem Automaten am Eingang ziehen, damit steht auch einem nächtlichen Tässchen nichts im Wege. Im Haus ist ein Chinarestaurant mit Tischen und Stühlen zum Hof.
An- und Abreise zum Hotel
Das Hotel Leo liegt in der Nähe der Autobahnen A5 und A6. Speyer ist ca. eine 24 Minuten (27,6 km) , Heidelberg 22 Minuten (24,6 km) und Sinsheim 20 Minuten (23 km) entfernt. Es ist ideal für Autofahrer, die eine Kurzreise in eine dieser Städte unternehmen wollen oder auf der Durchreise sind.
Wir bedanken uns bei der Reisehummel, sowie dem Hotel Leo, die uns die Übernachtung zur Verfügung gestellt haben.
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