Die Loreley, was ist sie eigentlich? Ein mythischer Felsen, eine verführerische blonde Nixe, ein Plateau über dem Rhein, ein Lied? Wir haben die Loreley besucht und uns schlau gemacht. Unser Ausflugstipp für einen wunderbaren Erlebnistag am romantischen Mittelrhein.
Mit meinem Mann und zwei meiner Schwestern unternehme ich einen Ausflug auf die berühmte Loreley, ein steil aufragender Schieferfelsen am romantischen Mittelrhein. Wer im Tal der Loreley wohnt, sollte doch auch mindestens einmal im Leben vom Felsen auf den Rhein geschaut haben oder? Mein Mann und ich haben Bob Dylan auf der Freilichtbühne gesehen. Das ist schon ein kleines Weilchen her.
Mit dem Auto und der Fähre reisen wir an. Für 4 Euro dürfen wir den ganzen Tag den Parkplatz direkt auf dem Plateau nutzen. Damit ist auch der Obolus für den Besuch abgegolten. Einen Eintritt mussten wir nicht bezahlen (Stand 2024).
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Loreley Kultur- & Landschaftspark
- 2 Die Aussichtspunkte der Loreley
- 3 Die Loreley Statue
- 4 Der Instagram Spot – einmal Loreley sein
- 5 Weitere Aussichspunkte
- 6 Die Loreley Touristik im Besucherzentrum
- 7 Restaurants
- 8 Die Freilichtbühne auf der Loreley
- 9 Was ist die Loreley?
- 10 Der gefährliche Felsen im Rhein
- 11 Das Haus der Loreley in Sankt Goar
- 12 Anreise zur Loreley
- 13 Weitere Beiträge
Der Loreley Kultur- & Landschaftspark
Auf dem neu gestalteten Loreley Plateau soll der Mythos Loreley erlebbar werden. Der Loreley Kultur & Landschaftspark befindet sich bei unserem Besuch in Teilen noch im Umbau. So soll im ehemaligen Turnerheim das Restaurant am Mythischen Fels im Jahr 2025 eröffnet werden. Eine gläserne Mythenhalle kommt noch hinzu.
Wer es vor Neugierde eilig hat, den sagenhaften Blick auf den Rhein zu bestaunen, so wie ich nimmt den direkten Strahlenweg. Er führt auf geradem Weg zur Loreley Felsenspitze. Der Mythenpfad führt in Abzweigungen über das Plateau. An vier mythischen Orten erzählen dir Hörfelsen Geschichten über die Loreley. Und dass in Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Japanisch und Chinesisch!
Die Aussichtspunkte der Loreley
Sechs verschiedene Aussichtspunkte bieten Einblick in das enge Rheintal. Sie sind alle sowohl vom Strahlenweg als auch vom Mythenpfad mit Hörfelsen erreichbar. Vom Aussichtspunkt eins auf der linken Seite des Loreley Plateaus blickst du zwischen Bäumen hindurch flussaufwärts auf den Rhein. Auf der linksrheinischen Seite ist die Bundesstraße 9 und ein Bahntunnel zu erkennen.
Ein paar Schritte weiter können wir auf dem schön gelegenen Campingplatz bei St. Goar schauen. Unter uns fährt gerade der Schaufelraddampfer Goethe vorbei.
Die nächsten beiden Aussichtspunkte liegen dicht beieinander. Wir schauen tief hinunter zum Fluss.
Ein Metallgitter schützt uns vor dem Hinabfallen. Immerhin ist der Loreleyfelsen 125 Meter hoch! Der Fluss ist hier 160 Meter breit. Nicht nur die blonde Rheinnixe soll Schuld an den vielen Unglücken im Fluss gewesen sein.
Früher war er für die Flussschiffer eine der gefährlichen Stelle des Rheins. Hier verengte sich das Flussbett von 300 Meter Breite auf 145 Meter. Felsen im Rhein sowie starke Strömungen verstärkten die Gefahr. In den 30er Jahren wurden einige Felsen gesprengt. Dennoch halfen bis in die 80er Jahre zwischen Bingen und St. Goar Lotsen den Kapitänen die Stelle zu durchqueren.
Bei der Felsenspitze treffen wir auf die berühmte Rheinixe, die früher mit ihrem Gesang die Schiffer so betört haben soll, dass sie alles um sich herum vergaßen und ihre Boote kenterten.
Die Loreley Statue
Im April 2023 wurde auf dem Felsen eine neue Loreley-Statue eingewiehen. Die 2,20 m große Bronzefigur zeigt eine hübsche, junge Dame mit langem Haar. Ich finde das Denkmal ist der Künstlerin Valerie Otte sehr gut gelungen. Vorausgegangen war ein öffentlicher Wettbewerb. Die Statue konnte sich unter mehr als 50 Mitbewerbern durchsetzen.
Eine weitere Loreley-Statue findest du unterhalb des Felsen auf einer Hafenmole im Rhein. Sie wurde im Jahr 1983 von der russischen Künstlerin Natascha Alexandrova Prinzessin Jusopov erschaffen. An der B42 bei Sankt Goarshausen ist ein kleiner Parkplatz. Von da aus ist sie sehr gut zu Fuß erreichbar.
Adresse: 2. Loreley Statue, Rheinstraße 46, 56346 St. Goarshausen
Der Instagram Spot – einmal Loreley sein
Amüsiert haben wir uns am Fotopoint Sitz der Loreley. Hier darf jeder den Kamm der Rheinnixe ausleihen, um sich sein goldenes Haar zu kämmen. Gut, das mein Haar ist nicht golden, geschweige denn lang. Ein passendes Kleid wäre auch schön. Vielleicht klappt das bei dir besser!
Jedenfalls gibt es viel Gelächter, als jede/r von uns auf dem Felsen sitzend die richtige Position für das Foto sucht. Auch die Männergruppe nach uns hat ihren Spaß daran!
Der Thron der Loreley an der Felsspitze wurde vom Rotary Club gestiftet.
Weitere Aussichspunkte
Wir schauen nun flussabwärts auf den Rhein.
Zu unserer rechten Seite ist die Stadt St. Goarshausen mit der Burg Katz erkennbar. Unter uns liegt die Hafenmole, an deren Ende die andere Loreleystatue ist.
Auf der rechten Seite endet der Treppenweg, der vom Rhein zur Loreley führt. Er startet am Fuße des Loreleyfelsens, gegenüber der Mole. Du musst von dort 398 Stufen erklimmen! Ein bisschen Fitness und gutes Schuhwerk sind empfehlenswert.
Die Loreley Touristik im Besucherzentrum
Im Besucherzentrum kannst du dir einen Film über die Loreley anschauen, Souvenirs kaufen und viele Informationen zum Thema entdecken.
Adresse: Auf dem Loreley Plateau, Loreley 7, 56348 Bornich
Restaurants
Wir haben uns nach der Besichtigung in das Loreley Restaurant „Am Mythischen Fels“ gesetzt. Es befindet sich im gleichen Gebäude wie das Besucherzentrum. Das Restaurant bietet Landhausküche aus regionalen Produkten sowie Kaffee und Kuchen. Bei schönem Wetter kannst du draußen sitzen. Plätze sind genug da, 90 drinnen und 160 im Außenbereich. Im Jahr 2025 soll ein weiteres Restaurant dazu kommen.
Der Biergarten Loreley Original Panorama Terrasse ist in der Saison ab Ostern geöffnet. Wir waren dieses Mal nicht dort, wollen es uns aber beim nächsten Mal anschauen. Vom Biergarten aus hast du einen wunderbaren Blick über den Rhein.
Die Freilichtbühne auf der Loreley
Auf der Loreley Freilichtbühne sind schon Bob Dylan, Genesis, Joe Cocker, Barclay James Harvest, Grönemeyer, Santana, Marius Müller-Westernhagen und viele andere aufgetreten. Es ist die Konzertbühne am Mittelrhein! Die Sitzreihen sind theaterförmig angelegt. Es gibt 1500 Stehplätze und 5000 Sitzplätze.
Adresse: Loreley Freilichtbühne, Loreley 10, 56348 Sankt Goarshausen
Was ist die Loreley?
Der Felsen
Erst einmal ist die Loreley ein Felsen des Rheinischen Schiefergebirges. Steil ragt er bei Sankt Goarshausen 125 Meter in die Höhe. Neben den vielen Burgen am Rhein ist er das Reiseziel vieler Besucher im Tal der Loreley.
Früher erzählte man sich, dass in dem Felsen Waldgeister (Luren) wohnten, die einen Schatz bewachten. Für andere waren es Bergnymphen (Echo). Jedenfalls erzeugte der Felsen ein starkes, unerklärliches Echo.
Die Rheinnixe
Der Sage nach soll hoch oben eine Nixe gesessen haben. Sie kämmte ihre langes, goldenes Haar und sang dabei so betörend, dass die Schiffer ganz bezaubert waren und alles um sie herum vergassen. Dabei ging leider so manches Schiff zu Bruch. Zur Lore Lay wurde sie durch ein Gedicht von Clemens Brentano im Jahr 1801. Es verbreitete sich und wurde zur Sage.
Eine Sage und ein Lied
Die Sage wurde in der Zeit der Rheinromantik gerne aufgenommen. Das Loreleylied wurde berühmt. Auf den vorbei fahrenden Personenschiffen erklingt beim Umfahren des Felsen das berühmte Loreleylied, das japanische Gäste sogar auswendig singen können und das auf Deutsch! So manche Schulkinder haben das Gedicht von Heinrich Heine aus dem Jahr 1824 in ihrem Lesebuch gefunden. Vertont wurde es 1837 von Friedrich Silcher.
Sehr interessant und ausführlich ist der Beitrag von Katrin Kober auf regionalgeschichte.net
Eine Repräsentantin
Seit dem 50er-Jahren wird regelmäßig eine Repräsentantin gewählt, die die Region UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal in aller Welt vertreten darf. Sie muss mehr können als ihr langes Haar zu kämmen. Die jetzige Loreley, Katharina Blanckart, spricht fünf Sprachen.
Der gefährliche Felsen im Rhein
Die Strecke an der Loreley gehört zu den gefährlichsten Stellen des Rheins. Der Fluss ist hier nur 160 Meter breit und ca. 25 Meter tief. Enge Kurven, schlechte Sicht, Felsen sowie eine starke Strömung behindern die Fahrt. Früher nahmen die Schiffe einen ortskundigen Lotsen an Bord, der ihnen bei der Durchquerung der engen Stelle half.
Eine Signalanlage, die Wahrschau am Mittelrhein, unterstützt seit 1980 die Kapitäne bei der Durchfahrt der Stecke. Sie zeigt, die zu Tal fahrenden Schiffe an.
Mehr über die Rheinlotsen erfährst du im Wahrschauer und Lotsenmuseim St. Goar, Am Bankeck bei Rheinkilometer 555,43 56329 St. Goar.
Der Loreleyfelsen überragt den Rhein um 125 Metern. Er hat eine Höhe von 193,14 Metern über Normal Null.
Das Haus der Loreley in Sankt Goar
Eine Tafel am Loreley-Haus im gegenüber liegenden Sankt Goar gibt an, dass Lurlei einst ihre Jugendjahre als Pflegekind der Fischerfamilie Sandrog hier verbracht haben soll. Julius Wolff schrieb seine Version der Rheinsage Lurlei im 19. Jahrhundert.
Anreise zur Loreley
Mit dem Auto fährst du die B42 von Koblenz oder Wiesbaden. Bei Sankt Goarshausen geht es den Berg hinauf in Richtung Bornich. Von der linken Rheinseite aus kannst du mit den Fähren von Sankt Goar, Boppard oder Kaub den Rhein überqueren.
Wer mit dem Zug reist, kann die Rheingaulinie zwischen Neuwied, Koblenz und Wiesbaden, Frankfurt nutzen. Der Zug hält im Bahnhof St. Goarshausen.
Der Bus der Linie 535 fährt von Bahnhof, der Rheinfähre oder dem Marktplatz hinauf zur Loreley.
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