Von Passau nach Wien führte unsere Flusskreuzfahrt auf der Donau. Wir hatten spontan ein günstiges Angebot genutzt, um im Dezember entspannt die einzelnen Weihnachtsmärkte anzusteuern. Auf dem Rückweg von Wien ging die Fahrt über Krems in der Wachau nach Linz und Passau.

Dem trüben Winter ein Schnippchen schlagen! Was machst du, wenn du im Dezember Geburtstag hast und nicht zu Hause feiern willst? Du gehst auf Reisen. Ein Prospekt fiel uns in die Hände, 4 Nächte Flusskreuzfahrt auf der Donau im Advent. Die An- und Abreise mit dem Zug nach und von Passau war auch schon im Angebot enthalten. Der Preis war mehr als stimmig! So haben wir prompt gebucht.

Unser Schiff, die MS Viktoria von Nicko Cruises

Die MS Viktoria ist ein 4-Sterne-Schiff der Reederei Nicko Cruises. 184 Passagiere sowie 40 Crew-Mitglieder passen auf das 126,7 Meter lange Schiff. Es gibt drei Decks. Wir haben das Hauptdeck gebucht, d. h. eine Kabine im unteren Deck ohne französischem Balkon. Die Fenster auf dem Mittel- und Oberdeck lassen sich öffnen. Die im unteren Deck nicht, warum wirst du noch sehen! Es sind alles Außenkabinen mit einer Größe von 16 m² mit Dusche / WC, Haartrockner, Klimaanlage, Heizung, Kühlschrank, Safe, SAT-TV, Radio sowie Telefon.

Da unsere Anreise etwas weiter ist, sind wir sicherheitshalber einen Tag vorher mit der Bahn nach Passau angereist. Nach einer Nacht im Hotel ging es am nächsten Tag mit dem Transferbus zur MS Viktoria, die auf der anderen Donauseite in Lindau angelegt hatte. Kurz vor 16 Uhr fuhr unser Schiff in Passau los.

Unsere Kabine, wenn Neptun zum Fenster hineinschaut

Es blubbert vor unserem Bullauge. Die Bugwellen lassen das Wasser während der Fahrt etwas ansteigen, sodass sie gegen das Fenster schlagen. Zum Glück ist das es gut abgedichtet, denn ein Teil ist über aber der andere unter Wasser. Nein, hier möchten wir das nicht Fenster öffnen. Ob mal ein Fisch auf der Reise vorbei schwimmt oder die Enten hineingucken? Vielleicht wird uns auch Neptun mal zuwinken? Wer weiß?

Die Kabine ist gut ausgestattet. Wir fühlen uns sehr wohl! Es ist alles da, was wir brauchen. Noch steht die bange Frage im Raum, werden wir mit dem Plätschern gut schlafen?

Tipp: Es lohnt sich die Kabinen auf dem Ober- oder Mitteldeck zu buchen! Sie haben große Panoramafenster, die bis zum Boden reichen mit französischem Balkon. Die Fenster lassen sich öffnen. Das haben wir auf einer anderen Reise genossen. Du konntest zu jeder Tages- und Nachtzeit dort sitzen und die Landschaft an dir vorbei ziehen lassen.

Die Ausstattung der MS Viktoria

Neugierig schauen wir uns auf dem Schiff um. Im vorderen Bereich des Oberdecks finden wir einen geräumigen Salon und eine Bar. Es gibt eine kleine Tanzfläche. Die Fenster reichen von der Decke bis zum Boden und lassen viel Licht hinein. Alles sieht sehr freundlich aus. Es ist sogar weihnachtlich geschmückt.

Vor dem Salon ist eine kleine Bibliothek, also ein Bücherregel, falls du unterwegs ein wenig schmöckern willst. Im hinteren Bereich ist das Panorama-Restaurant untergebracht, in dem wir alle unsere Mahlzeiten einnehmen können. Der jeweilige Tisch wird uns zugewiesen. Auch hier haben wir eine gute Aussicht auf die Donau.

Geburtstagstorte auf dem Schiff

Nach einem Willkommens-Empfang startet das mehrgängige Abendessen. Das Essen ist sehr lecker, die Gespräche fröhlich. Wir sitzen mit einem weiteren netten Pärchen an einem Tisch. Kurz vor dem Nachttisch wird das Licht im Saal ausgeschaltet! Was kommt jetzt? Die Spannung steigt. Dann ertönt Musik und die Küchencrew marschiert mit einer Torte mit Wunderkerzen durch den ganzen Raum. Das Traumschiff lässt grüßen! Und das am ersten Abend schon?

Mit einem breiten Lächeln und einer Schokoladentorte endet die Polonaise vor unserem Tisch. Ja, ich habe Geburtstag! Und nein, ich habe noch nie eine solche Torte auf einem Schiff bekommen. Ganz lieben Dank der Kreuzfahrtleitung sowie der Crew natürlich, die das ohne zu Fragen möglich gemacht haben. Sie war so groß, dass wir sie mit den Tischnachbarn teilen mussten und sie war unglaublich lecker!

Witzigerweise hatten wir sechs Geburtstage mit Torte auf der Tour. Da haben doch noch andere die Gelegenheit genutzt, auf einem Flussschiff Geburstag zu feiern!

Das Essen auf der MS Viktoria

Hier muss ich dem Küchenchef und der Crew ein großes Lob aussprechen! Es hat uns beiden lange nicht mehr auf einem Flussschiff so gut geschmeckt, wie auf der MS Viktoria.

Morgens gibt es ein Frühstücksbufffet, mittags und abends wird ein mehrgängiges Menü serviert. Du kannst aus mehreren Gerichten wählen. Wer mehr Zeit an Land verbringen möchte, kann sich mittags für ein Lunchbuffet im Salon eintragen. Nachmittags haben wir zwei Mal an der Kaffeezeit mit Kuchen teilgenommen.

Es werden auch regionale Köstlichkeiten angeboten. So gab es in Wien ein deftiges Fiakergulasch mit Rindfleisch, Würstchen, Knödel, Essiggurke und gekochtem Ei.

Abendlicher Ausklang mit Musik und Tanz im Salon

Wir lassen den ersten vielversprechenden Tag im Salon ausklingen. Der Bordmusiker Josef überrascht mich mit Oldies aus meiner Jugendzeit. Hat ihm jemand mein Alter gesteckt? Weiß er was? Bei nahezu jedem Song hätte ich mitsingen können. Es ist ja so, dass die Musik immer mit Erinnerungen verknüpft ist. Jeder verknüpft mit den Liedern andere. Ach was waren wir in den 70er / 80ern noch jung! Was haben wir viel getanzt!

Nachtrag: In Wahrheit war die Bandbreite der Musik sehr groß und abwechslungsreich. Vielen Dank Josef, dass du uns nicht nur mit heutigen Schlagern bespielt hast, wie das auf so vielen Schiffen oft der Fall ist. Weil bei uns daheim ist Helene Fischer-freie Zone.

Tag 2 der Flusskreuzfahrt auf der Donau – Wien

Wir haben tatsächlich tief und fest geschlafen! Langsam wird es hell und das Frühstück ruft. Danach können wir die Annehmlichkeiten an Bord genießen. Wir haben noch viel Zeit bis die MS  Viktoria in Wien anlegt. Früher Morgennebel wabert über der Donau.

Die Sonne ist gerade am Aufgehen, als wir zum Frühstück gehen. Es sieht alles sehr stimmungsvoll und friedlich aus!

Schnee auf dem Sonnendeck

Über Nacht hat es geschneit. Das große Sonnendeck ist weiß gepudert bei strahlendem Sonnenschein. Wäre es nicht ein kalter Dezembertag, würden wir auf den Stühlen sitzen.

Weihnachtsmarkt in Wien

Gegen 12.30 Uhr kommen wir in Wien an, genauer gesagt in Nussdorf. Das ist ein Ortsteil etwas außerhalb von Wien. In die Stadt kommst du sehr gut mit der Straßenbahn D. Die Tickets kannst du am Automaten auf dem naheliegenden Bahnhof kaufen (Bahnsteig oben). Alternativ kannst du ein Taxi bestellen.

Die MS Viktoria bleibt hier über Nacht liegen. So haben wir sehr viel Zeit, um die Stadt zu erkunden.

Wir nehmen Die Straßenbahn in Richtung Bahnhof Ost und steigen mitten in der Stadt am Rathausplatz / Burgtheater aus. Die Bahn fährt täglich zwischen 4:46 und 23:48 alle fünf bis zehn Minuten.

Am Rathausplatz spazieren wir über den traditionellen Christkindlmarkt mit seinen rund 100 Ständen. Es ist einer von 17 Weihnachtsmärkten in der Stadt. Es gibt hübsche Geschenkartikel, Essens- und Getränkebuden, eine Eislaufbahn und ein hübsches handbemaltes Etagenkarussell. Durch den angrenzenden Park führt ein Krippenweg mit mehreren Krippen. Es schneit kräftig. Als wir langsam genug durchgefroren sind, fahren wir mit der Straßenbahn zurück.

Tag 3 Flussfahrt nach Krems

Am frühen Morgen gegen 5:45 Uhr hat unser Schiff Wien verlassen. Wir lagen noch friedlich in unseren Betten. Als wir aufstehen, lacht draußen die Sonne und lädt uns zu neuen Abenteuern und Entdeckungen ein. Es bleibt viel Zeit für ein ausgiebiges Frühstückbuffet. Gegen Mittag legen wir in Krems an.

Krems, das Tor zur Wachau, können wir gemütlich zu Fuß entdecken. In direkter Nähe zur Anlagestelle stoßen wir auf die Museumsmeile mit Karikaturmuseum, Landesgalerie und Kunsthalle. Der Weg von der Anlegestelle ist nicht weit. Krems bietet eine hübsche Altstadt mit Fussgängerzone mit Geschäften, Kaffeehäusern und Restaurants. Mehrere Weihnachtsbuden laden zu Glühwein ein. Zu entdecken gibt es verschiedene Kirchen, wie den Dom der Wachau, historische Gebäude und den Simandlbrunnen. Krems hat uns sehr gut gefallen!

Tag 4 mit dem Schiff nach Linz

In Linz legt die MS Viktoria bereits um 8 Uhr morgens am Donauufer an. Die Anlegestelle ist vor der Nibelungenbrücke und dem Lentos Kunstmuseum. Während einige Gäste zum Christkindl nach Steyr fahren, schauen wir uns die Stadt an. Es sind nur wenige Schritte bis zum barocken Hauptplatz von Linz, wo sich auch der erste Weihnachtsmarkt befindet.

In Linz lassen wir uns einfach durch die Stadt treiben. Wir sehen schmucke Häuser, Kirchen, hübsche Plätze und reizvolle Einkaufspassagen. Bis wir irgend wann vor dem Mariendom, der größten Kirche Österreichs stehen, die wir von innen besichtigen. Wir bestaunen nicht nur ihre Größe, sondern auch die vielen kunstvollen Gemäldefenster. Danach probieren wir eine Original Linzer Torte, wie soll es auch anders sein!

Am Abend leuchtet das moderne Ars Electonica Center in allen Farben. Wir können den bunten Farbwechsel von unserem Schiff aus bewundern. Sein Geheimnis ist eine LED-Fassade mit mehr als 38.000 LED-Leuchten. In das moderne Museum der Zukunft haben wir es leider nicht geschafft. Wir müssen wieder kommen.
Tipp: Es gibt ein Fassadenterminal, bei dem du die Lämpchen nach der Musik deines Smartphones bespielen kannst. 

Am Abend legen wir ab, um am nächsten Morgen schon wieder zurück in Passau zu sein.

Fazit: Flusskreuzfahrt auf der Donau

Wir haben die kurze Flusskreuzfahrt mit der MS Viktoria im Dezember sehr genossen und uns auf dem Schiff sehr wohlgefühlt. Der Service und das Essen waren sehr gut, die Unterhaltung im Salon beachtlich vielseitig. Die Kreuzfahrtleitung, Frau Broichhausen, versorgte uns mit zahlreichen Tipps und Informationen. Gerne würden wir wieder mit einem Flusskreuzfahrtschiff fahren.

Weitere Flusskreuzfahrten

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